Eine Reaktion auf die 78 katastrophalen Minuten von München wollte der BVB zeigen, sie kam aber nur von Gregor Kobel. Fast alle Feldspieler enttäuschten in Leipzig auf ganzer Linie. Die Einzelkritik:
Gregor Kobel: Von Beginn an unter Dauerbeschuss. Gegen Laimer und Henrichs auf dem Posten (3.), da holte er sich Sicherheit. Stark auch seine Fußabwehr gegen Olmo (13.). Beim Tor machtlos, seine Vorderleute ließen ihn nicht nur da komplett im Stich. Glanzparade auch noch gegen Laimer, es half aber nicht (78.). Note: 2,0
Marius Wolf: Mit dem Pressing der Leipziger massiv überfordert. Wehrlos gegen das Tempo, das da immer wieder auf ihn zurollte. Zur Pause blieb er folgerichtig in der Kabine. Note: 5,5
Niklas Süle: Reagierte nur und fast immer zu spät. Gvardiol entwischte ihm bei Szoboszlais Flanke (33.), danach mit einem haarsträubenden Befreiungsball ins Zentrum (34.). In der Dreierkette etwas griffiger, aber lange nicht gut. Note: 5,0
Mats Hummels: Stark und wichtig seine Grätsche gegen Laimer (18.), beim 0:1 konnte er dem Tempo von Simakan nicht folgen. Der Hauptfehler lag allerdings außen. Gestikulierte und versuchte zu ordnen, behielt nach dem Tor selbst aber nicht immer den Überblick. Von Raums Flanke voll im Gesicht getroffen (43.), schwindelig war ihm danach noch etwas länger. Note: 4,5
Julian Ryerson: Von ihm kam der erste Abschluss des BVB in diesem Spiel, 21 Minuten waren da schon gespielt. In seinem Kerngeschäft mit großen Problemen. Bezeichnend, wie er sich die Gelbe Karte nach seinem rüden Einsteigen gegen Olmo abholte: Er kam fast immer einen Schritt zu spät (40.). Wechselte dann auf die rechte Seite, wo er zumindest einige Vorstöße initiieren konnte. Note: 5,0
Emre Can: Katastrophale Zweikampfführung gegen Haidara, das ermöglichte die Riesenchance von Olmo (13.). Beim 0:1 hing er dick mit drin. Mit Brandt begleitete er Szoboszlai nur, der leitete bedrängt von drei Dortmundern auf Simakan weiter. Bei allem Bemühen nach der Pause: Das war auch von ihm deutlich zu wenig. Note: 5,0
Salih Özcan: Nicht zum ersten Mal wirkte er vor der Pause mit seiner Rolle überfordert. Kaum Zugriff aufs Spiel, lief nur hinterher. Im zweiten Abschnitt etwas defensiver, wirklich besser wurde es nicht. Note: 5,0
Julian Brandt: Begann mit einem krassen Fehlpass im Aufbau (2.) und hangelte sich auf diesem Niveau durch den ersten Durchgang. Die Verletzung hat ihn erkennbar einiges seiner Form gekostet. Im Zweikampfverhalten vor dem 0:1 wie Can mangelhaft. Offensiv kaum zu sehen. Note: 5,0
Marco Reus: Lief wie ein Hase, um sich in eine anspielbare Position zu bringen. Nur kam der Ball durch das aggressive Leipziger Pressing gar nicht erst so weit nach vorn. Nur 17 Ballkontakte, sein Einfluss auf das BVB-Spiel war vor der Pause kaum vorhanden. Hatte es auch danach schwer – und steckte einiges ein, wie beim harten Zweikampf von Simakan (71.). Note: 5,0
Raphael Guerreiro: Leipzig ließ dem BVB kaum Luft, das behagte auch ihm nicht. Wettkampf- und Tempohärte brachte er nicht in die Partie, daher lange kaum ein Faktor. Es blieb gegen giftige Leipziger kein Spiel für Techniker wie ihn, setzte kaum Impulse. Note: 4,5
Donyell Malen: Als Neuner auf verlorenem Posten. 14 Ballkontakte zur Pause, das sagte alles. Danach bemüht, aber wirkungslos. Note: 5,0

Youssoufa Moukoko: Sehr bemüht, hatte es aber schwer gegen die robuste RB-Innenverteidigung. Note: 4,5
Jude Bellingham (63. für Brandt), Jamie Bynoe-Gittens (77. für Reus) und Anthony Modeste (85. für Hummels) bleiben ohne Note.
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