Vor EM-Start: U21-Bundestrainer hat volles Vertrauen in BVB-Youngster Moukoko

Borussia Dortmund

Am Mittwochabend wird BVB-Youngster Youssoufa Moukoko erstmals zum Kader der deutschen U21 gehören – gleich bei der EM. Der U21-Bundestrainer setzt auf die Qualitäten des 16-Jährigen.

Dortmund

, 23.03.2021, 18:47 Uhr / Lesedauer: 2 min
Youssoufa Moukoko (Mitte) gehört bei der U21-EM zum Kader der deutschen Nationalmannschaft.

Youssoufa Moukoko (Mitte) gehört bei der U21-EM zum Kader der deutschen Nationalmannschaft. © dpa

Vielleicht, aber das ist nur eine Vermutung, wird sich Youssoufa Moukoko am Mittwochabend fragen, wo er denn da hineingeraten ist, wenn er die Kabine der DFB-Elf betritt. Zur Einstimmung auf das Spiel gegen EM-Gastgeber Ungarn, hat U21-Kapitän Arne Maier verraten, werde der Kabinen-DJ auch wieder den Mallorca-Hit „Bierkapitän“ auflegen. Ein Gassenhauer am Ballermann - von eher zweifelhafter lyrischer Tiefe.

BVB-Youngster Moukoko hat Altersklassen-Rekorde pulverisiert

Setzt Moukoko seinen Weg fort, der ihn am 21. November, dem Tag nach seinem 16. Geburtstag, zum Bundesliga-Fußballer gemacht hat, wird er sich von der Partymusik allerdings kaum ablenken lassen. Borussia Dortmunds Nachwuchshoffnung gehört erst seit rund vier Monaten als vollwertiges Mitglied zum Profizirkus der besten Fußballer, aber er hat in dieser Zeit einfach so weitergemacht wie er es immer gehandhabt hat in seiner noch jungen Karriere. Er hat Altersklassen spielerisch übersprungen, dennoch einfach immer weitergetroffen, Moukoko hat Altersklassen-Rekorde förmlich pulverisiert. Die Berufung in die U21 ist da nur der logische nächste Schritt. Und in Ungarn winken folglich nun die nächsten Bestmarken.

Noch nie gehörte ein jüngerer Spieler einem deutschen U21-Kader an, noch nie spielte ein jüngerer Spieler bei einer U21-EM – als ziemlich sicher gilt, dass auch dieser Rekord von Youssoufa Moukoko geknackt werden wird. Womöglich ja schon am Mittwoch, wenn das Team von Bundestrainer Stefan Kuntz das Auftaktspiel der EM bestreitet.

Kuntz über Moukoko: „Er wird uns etwas bringen“

Kuntz jedenfalls hat volles Vertrauen in Moukoko, seine Nominierung erfolgte auch im vollen Bewusstsein der Qualitäten des 16-Jährigen, die „der Mannschaft weiterhelfen werden“, wie Kuntz betont. „Das Turnier wird ihn weiterbringen, aber er wird auch uns etwas bringen.“ Gleichzeitig hält der ehemalige Bundesliga-Profi schützend die Hand über sein „Küken“. Es sei der Anspruch, erklärte Kuntz am Dienstag in der Match-Pressekonferenz, Moukoko „ein Wohlfühlgefühl zu verschaffen, das es ihm ermöglicht, möglichst frei zu spielen in diesem Kreis.“

Natürlich, gibt der U21-Bundestrainer zu, sei die Teilnahme an einem solchen Turnier gerade für einen noch so jungen Spieler noch einmal „eine ganz neue Herausforderung“. Kuntz war deshalb zu Vorgesprächen mit Youssoufa Moukoko und Vertretern des BVB, der noch in allen Wettbewerben vertreten ist, in Dortmund. Um den Stürmer kennenzulernen, um einschätzen zu können, ob der 16-Jährige auch mental stabil genug ist, um diesen Anforderungen gewachsen zu sein.

BVB-Profi Moukoko will auch für die U21 alles geben

Nach dem Treffen der Mannschaft und der Anreise nach Ungarn hat das DFB-Trainerteam zudem die Führungsspieler um Kapitän Arne Maier zusammengetrommelt. „Wir haben ihnen vermittelt, dass sie sich wegen der speziellen Situation besonders um die Neulinge kümmern und sie an die Hand nehmen müssen.“ Anders als bei anderen Turnieren sorgt der ungewöhnliche Modus mit einer Gruppenphase während einer Länderspiel-Phase mitten in der Saison, keiner geregelten Vorbereitung zuvor und der K.o.-Runde erst rund drei Monate nach der Gruppenphase dafür, „dass den neuen Spielern gar keine Eingewöhnungszeit bleibt“, so Kuntz.

Moukoko hat das im Dortmunder Profikader ohne erkennbare Probleme hinbekommen, er wird wohl auch in Ungarn das machen, was er am Besten kann. Alles geben für die Mannschaft, am liebsten natürlich Tore schießen.

Moukoko könnte auch 2027 noch bei der U21-EM spielen

Kuntz‘ Vor-Ort-Eindruck von Dortmunds Moukoko bestätigte nur die Wahrnehmungen aus den kürzlich geführten Gesprächen in Dortmund: „Ich glaube, ich muss mir keine Sorgen machen“, sagt Kuntz.

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Wie außergewöhnlich der Karriere-Weg des Youssoufa Moukoko verläuft, zeigt eine besondere Zahl. In sechs Jahren, 2027, wird erneut eine U21-Europameisterschaft stattfinden. Youssoufa Moukoko könnte dort theoretisch noch mit von der Partie sein. Auch so etwas hat es noch nicht gegeben im europäischen Fußball, ist in diesem Fall allerdings auch nicht sehr wahrscheinlich. Denn geht der Dortmunder seinen Weg so weiter wie bisher, dürfte er dann längst A-Nationalspieler sein.

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