Alexander Meyer beim ersten Training für Borussia Dortmund.

Alexander Meyer ist die neue Nummer zwei beim BVB. © Florian Groeger

Vom Stammtorhüter zur Nummer zwei: Deswegen entschied sich Alexander Meyer für den BVB

rnBorussia Dortmund

Mit dem Wechsel zum BVB erfüllt sich Alexander Meyer einen Kindheitstraum. Für den Schritt aus dem Tor eines Zweitligisten auf die Bank bei Borussia Dortmund gibt es für den Torhüter aber mehrere gute Gründe.

Dortmund

, 30.06.2022, 11:54 Uhr

Nach drei Jahren bei Jahn Regensburg war Alexander Meyer daran gewöhnt, dass bei Autofahrten in der ländlichen Region die Empfangsstärke des Handys doch arg zu wünschen übriglässt. Seinen Berater, der ihn im Auto erwischte und der von der Kontaktaufnahme Borussia Dortmunds berichten wollte, verstand Meyer trotz der bescheidenen Verbindung. „Wir haben aber sicherheitshalber später nochmal telefoniert“, berichtet der Torhüter-Neuzugang und muss ein wenig schmunzeln. Es war beruhigend, dass die Nachricht auch bei besserem Empfang dieselbe blieb.

Torwart Alexander Meyer: Aus der 2. Liga zu Borussia Dortmund

Unbestreitbar ein großer Moment in der Karriere eines Torhüters, der in Stuttgart zwar als Nummer 2 zwei Jahre Bundesliga-Luft schnuppern durfte, dessen zu Hause aber eigentlich der bescheidenere Rahmen der 2. Bundesliga war. „Wenn dann ein Klub wie Borussia Dortmund anruft, muss man nicht zwei Mal überlegen.“

Dabei ist es nicht so, dass Meyer nicht glaubt, sich dieses Interesse auch verdient zu haben. „Ich habe in den drei Jahren in Regensburg sehr gut performt, ich habe fast alle Spiele gemacht und war topfit“, sagt er selbstbewusst. 101 Pflichtspiele für den Jahn waren es in drei Jahren, 27 Mal blieb der 31-Jährige ohne Gegentor und war vor allem in der vergangenen Saison ein Garant dafür, dass sich Regensburg überraschend im oberen Tabellendrittel festbiss und bis zum Winter sogar ein ernsthafter Aufstiegskandidat war.

Alexander Meyer wird Backup für BVB-Stammtorhüter Kobel

Meyer tauscht mit Überzeugung den Platz im Tor mit einem garantierten Platz auf der Bank. Die Hierarchie in Dortmund ist festgemeißelt, er weiß, dass er auf Einsatzmöglichkeiten hoffen muss, die von dem Gesundheitszustand bei Gregor Kobel abhängen. Ein Schritt zu einem Zweitligisten mit Aufstiegsambitionen, bei dem er weiter Stammtorhüter hätte sein können, sei dennoch nicht wirklich eine Alternative gewesen, sagt Meyer bestimmt. „Es war für mich klar, dass ich in die 1. Liga zurück möchte, wenn sich die Chance ergibt.“

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Die Gelbe Wand, Spiele unter Flutlicht in der Champions League, trainieren mit Top-Spielern bei einem Klub „dessen Strahlkraft nur wenige Vereine haben“ – Meyer fand genügend Argumente für den Schritt zum BVB. In den Gesprächen mit Sportdirektor Sebastian Kehl und Cheftrainer Edin Terzic verfestigte sich das gute Gefühl nur noch.

BVB-Keeper Alexander Meyer wartet noch auf sein Bundesliga-Debüt

In der ersten Woche wird Meyer vorwiegend im Gespann mit U19-Keeper Silas Ostrzinski arbeiten, wenn am Ende der kommenden Woche alle Nationalspieler zurückkehren und ins Training einsteigen, wird auch das Team der Torhüter dann komplett sein.

Meyer wird sich hinter Gregor Kobel einreihen und so trainieren, dass er jederzeit für den Ernstfall bereit ist. Auf einen Bundesliga-Einsatz wartet der 31-Jährige noch – mit dem Wechsel nach Dortmund ist er dem späten Debüt aber auf jeden Fall einen Schritt nähergekommen.