Vertragsgespräche: Wieso der BVB bei Zagadou zögert und Akanji kaum zu halten ist

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Vertragsgespräche: Wieso der BVB bei Zagadou zögert und Akanji kaum zu halten ist

rnBorussia Dortmund

Die Verhandlungen zwischen Borussia Dortmund und den beiden Innenverteidigern Dan-Axel Zagadou und Manuel Akanji sind ins Stocken geraten. Das hat ganz unterschiedliche Gründe.

Dortmund

, 24.03.2022, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Sonntag in Köln saß Dan-Axel Zagadou immerhin wieder auf der Dortmunder Ersatzbank. Der Muskelfaserriss, den sich der Franzose beim fulminanten 6:0 gegen Borussia Mönchengladbach im Februar zugezogen hatte, ist auskuriert. Die gerade laufende Länderspielphase kann der 22-Jährige nun dazu nutzen, die Kraft- und Konditionsverluste der nach der Verletzung folgenden dreiwöchigen Pause aufzuholen. Mal wieder muss sich „Daxo“ herankämpfen. Aber wie geht es mit dem baumlangen Innenverteidiger nach dieser Saison weiter?

Dan-Axel Zagadou und der BVB: Gibt es eine gemeinsame Zukunft?

Zagadous Vertrag läuft am 30. Juni aus, die Signale mehren sich, dass er den BVB nach dann fünf gemeinsamen Jahren verlassen könnte. Das mutet auf den ersten Blick merkwürdig an, hat sein Klub doch aus der Wertschätzung für den französischen U-Nationalspieler nie einen Hehl gemacht. Und auch Zagadou, gepeinigt von immer wiederkehrenden Verletzungen, hat betont, sich in Dortmund wohlzufühlen und bleiben zu wollen, um von den zahlreichen Vorschusslorbeeren noch einige zurückzahlen zu können.

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Die Zweifel aber wachsen, dass es dazu kommen wird. Das letzte Saisonviertel ist ohne eine Entscheidung in der offenen Vertragsangelegenheit angebrochen. Das ist ein Zeichen dafür, dass es an irgendeiner Stelle hakt. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten gibt es noch kein offizielles Angebot, weil bei Borussia Dortmund noch der Abwägungsprozess läuft: Verlängern oder gehen lassen? Es ist eine schwierige Entscheidung, die wohl weniger mit dem Bauch als mit dem Kopf getroffen werden wird.

BVB-Profi Zagadou hat immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen

Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Zagadou hat in dieser Saison in 16 der 27 Bundesliga-Partien verletzt nicht zur Verfügung gestanden. Auch in den Jahren zuvor überstieg die Zahl der Spiele, die er verletzt verpasste, die der Partien, in denen er den jeweiligen Trainern zur Verfügung stand. 83 Pflichtspiele verpasste er in den viereinhalb Jahren, die Zagadou nun in Dortmund ist. Auf 603 Ausfalltage summieren sich seine Krankenscheine.

Einen Kaderplatz fest an einen Profi zu vergeben, der zwar große Qualität und noch Entwicklungspotenzial besitzt, aber seit Jahren aufgrund diverser Blessuren für die Hälfte der möglichen Pflichtspiele ausfiel, das will durchdacht sein. Die Krux: War Zagadou fit, hat er immer bewiesen, dass er ein wertvoller Bestandteil des Kaders sein kann. Doch hält der Körper den Belastungen dauerhaft Stand?

BVB-Innenverteidiger Akanji sucht wohl neue Herausforderung

Noch gibt es im Abwehrbereich viele offenen Fragen. Auch bei Manuel Akanji deuten die Signale auf Abschied hin, auch wenn der Schweizer seinen Wechselwunsch noch nicht offiziell bestätigt hat. Das vorliegende Angebot zur Vertragsverlängerung mit einer angemessenen Erhöhung seiner Bezüge hat Akanji allerdings bislang nicht angenommen. Finanzielle Forderungen der Spielerseite sind jedoch nach Informationen dieser Redaktion nicht der Grund für die stockenden Gespräche. Vielmehr tendiert Akanji nach viereinhalb Jahren in Dortmund zu einer neuen Herausforderung. Der 26-Jährige sieht sich jetzt im besten Alter für den nächsten Schritt, der ihn auf die englische Insel führen könnte.

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Viele lose Enden, derzeit noch keine Lösung in Sicht. Und da ist ja auch noch die Personalie Nico Schlotterbeck. Der auch von den Bayern umworbene Innenverteidiger des SC Freiburg will sich erst nach Saisonschluss entscheiden und hat betont, auch ein Verbleib im Breisgau sei keinesfalls ausgeschlossen. Eine Entscheidung von Schlotterbeck pro BVB hätte dabei wohl unmittelbar Einfluss auf die Personalie Zagadou. Gut möglich, dass die Dortmunder Innenverteidigung zur kommenden Saison ein komplett neues Gesicht bekommt.

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