Tuchel: "Haben uns in allen Belangen schwer getan"
Das BVB-Interview
BVB-Trainer Thomas Tuchel wirkte nicht unbedingt zufrieden, wie seine Elf gegen den FK Krasnodar spielte. Vor allem in der erste Hälfte gab es für den 42-Jährigen einiges zu kritisieren. Was genau, das verriet er nach dem knappen 2:1-Sieg in der Pressekonferenz.

Thomas Tuchel (l.) bedankt sich nach dem Spiel gegen Krasnodar bei Innenverteidiger Sokratis.
Herr Tuchel, wie bewerten Sie die Partie gegen Krasnodar? Mit der ersten Hälfte war ich nicht zufrieden, in der zweiten Hälfte waren wir dann ganz gut und vor allem sehr dominant. Wir haben einige Zeit gebraucht. Ich hatte zu Beginn das Gefühl, als wären wir in der Passgenauigkeit etwas schlampig. Auch in der Präzision und der Körpersprache war noch Luft nach oben. Wir haben die Räume nicht gut besetzt und uns in allen Belangen schwer getan. Es gab viele Dinge, die wir in der ersten Hälfte hätten besser machen müssen. Das haben wir dann nach der Pause zum Glück getan.
Glauben Sie, dass das schwergängige Spiel etwas mit dem Wettbewerb zu tun gehabt haben könnte. Ihr Team ist es gewohnt, in der Champions League zu spielen, nicht in der Europa League … Wer uns in Chemnitz gesehen hat oder in der Qualifikation, der kennt die Antwort. Welche Lust da dabei war … Man kann diese Kausalkette komplett vergessen. Unser Gegner hat zuletzt 4:0 gegen Dynamo Moskau gewonnen und davor bei Zenit St. Petersburg mit 2:0. Das ist noch nicht ins allerletzte Wohnzimmer vorgedrungen, aber sie haben eine hohe Qualität.
Wie hat Ihnen das Debüt von Joo-Ho Park gefallen? Für ihn war es nicht leicht. Eine neue Mannschaft, neue Mitspieler. Noch dazu hat er auf der Halbposition begonnen und musste Offensivaufgaben übernehmen. Wir haben ihm also eine ganz schöne Aufgabe gestellt. Er hat Zeit gebraucht, sich damit zurecht zu finden und in den Fluss zu kommen. Das ist aber ganz normal. Ich kenne ihn, ich weiß, dass ich mich zu 100 Prozent auf ihn verlassen kann. Er hat sich durchgebissen, ist auch in der Nachspielzeit noch in den Sechszehner gegangen, um dieses Kopfballtor zu erzielen. Das zeugt von seinem großen Herzen und seiner Einstellung. Dass er ein wichtiges Tor vorbereitet und ein superwichtiges selbst gemacht hat, beschleunigt natürlich seine Integration.