Parks traumhaftes Debüt - Januzaj wirbelt
BVB-Einzelkritik
Borussia Dortmund tat sich gäußerst schwer gegen den FK Krasnodar und bog erst spät auf die Siegerstraße ein. Die auf vier Positionen veränderte Startelf der Borussia fand nur selten den Weg vors Tor, hatte dafür teils massive Defensivprobleme gegen die sehr ballsicheren Russen. Welcher Dortmunder überzeugte und wer enttäuschte, lesen Sie in unser Einzelkritik.

Joo-Ho Park (M.) sicherte dem BVB den Sieg gegen Krasnodar.
Roman Weidenfeller: Der Routinier erlebte gleich zu Beginn der Partie ein unliebsames Deja-Vu: Wie schon in den beiden Playoff-Spielen gegen Odds BK kassierte er auch gegen Krasnodar mit dem ersten Schuss das erste Gegentor (12.). An Mamaevs Treffer war er allerdings vollkommen schuldlos. Note: 3,0
Matthias Ginter: Tor verschuldet, Tor gemacht, Tor vorbereitet: Die Bilanz des zum Rechtsverteidiger umgeschulten Nationalspieler geriet durchwachsen, am Ende aber positiv. Vor dem letztlich folgenlosen 0:1 ließ er sich viel zu leicht ausspielen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte machte er seinen Fehler aber durch ein klasse Kopfballtor wieder wett. In der Schlussphase mit drei guten Szenen, die letzte führte zum entscheidenden 2:1 durch Park. Note: 2,5
Sokratis: Mehrmals musste der Grieche als letzter Mann seine Gräten ausfahren, um Angriffe der Russen zu stoppen. Nicht immer verlief das zunächst problemfrei. Er hatte insgesamtwie sein Nebenmann Hummels deutlich mehr zu tun als zuletzt, weil das BVB-Pressing vor der Abwehr nicht griff. Note: 3,0
Mats Hummels: Der Dortmunder Abwehrchef sorgte nach einer guten Viertelstunde für einen Schockmoment, als er einen Rückpass auf Weidenfeller viel zu kurz ansetzte. Zum Glück für den Nationalspieler hatte Smolov schon abgeschaltet. Danach erwies sich Hummels als stabiler Abräumer mit starker körperlicher Präsenz. Note: 2,5
Marcel Schmelzer: Der Linksverteidiger hatte die erste BVB-Chance des Spiels auf dem Fuß, sein Rechtsschuss wurde allerdings zur Ecke geklärt (23.). Er war oft vorne anzutreffen, kam aber nur selten bis zur Grundlinie. Dafür war er mit seinem Pass auf Park an der Entstehung des 1:1 beteiligt. Er blieb zur Pause in der Kabine. Note: 3,5
Joo-Ho Park: Eigentlich wurde der Südkoreaner in Dortmund als Linksverteidiger vorgestellt. Bei seinem Debüt startete er allerdings als zentraler Mittelfeldspieler - und musste sich dort zunächst an die Abläufe gewöhnen. Immerhin: Seine schöne Flanke führte zum 1:1. Nach der Pause fand er sich dann auf seiner Stammposition wieder und machte es dort insgesamt etwas besser. Traumhaft wurde sein Debüt aber vor allem durch seinen schönen Flugkopfball, der den 2:1-Sieg einbrachte (90.+3). Note: 2,5
Ilkay Gündogan: Im Zentrum erwischte der Nationalspieler diesmal einen seiner schwächeren Tage. Vor allem in der Defensive wusste er nicht zu überzeugen, da die ballsicheren Russen häufig die Pressingfallen des BVB einfach umspielten und Gündogan - wie seine Nebenleute - keinen Zugriff fand. Außerdem ließ er sich vor dem 0:1 viel zu leicht von Mamaev abschütteln. Sein gefährlicher Freistoß (75.) war seine beste Szene. Note: 4,5
Adnan Januzaj: Der Belgier war in seinem ersten BVB-Spiel von Beginn an der mit Abstand aktivste Borusse. Fast alle gefährlichen Aktionen liefen über ihn, auch wenn bei seinen Szenen letztlich nichts Zählbares herauskam. Probleme hatte er noch im Defensivverhalten sowie im Umschaltspiel. Note: 2,5
Gonzalo Castro: Nach seinem starken Auftritt im Test beim FC St. Pauli und einer guten Vorstellung als Einwechselspieler in Hannover durfte er diesmal starten. Wie seine Teamkollegen tat allerdings auch er sich äußerst schwer. Exemplarisch: Sein Schuss weit über das Tor in der ersten Hälfte. Nach der Pause deutete er mit einem tollen Pass auf Aubameyang (59.) an, was er kann. Insgesamt aber enttäuschend. Note: 4,5
Henrikh Mkhitaryan: Der vielleicht beste und konstanteste Borusse der Vorwochen erreichte gegen Krasnodar nicht das zuletzt gezeigte Niveau. Die Russen gaben ihm keinen Raum, seine Stärken am Ball auszuspielen. Gefährlich zum Abschluss kam er daher vor der Pause nur einmal. In der 56. Minute fehlten dann nur wenige Zentimeter zum Torerfolg. Note: 4,0
Pierre-Emerick Aubameyang: Dortmunds exzentrischer Torjäger hing gegen den FKK völlig in der Luft. Ballaktionen? Selten. Abschlüsse? Fehlanzeige. Nur einmal konnte er zu einem seiner gefürchteten Sprints ansetzen, wurde dabei aber von Krasnodars Keeper Dykan gestoppt (59.). Note: 5,0
Shinji Kagawa: Zur Pause für Schmelzer eingewechselt, sollte der Japaner die müde Offensive des BVB beleben. Doch wirklich gefährliche Aktionen brachte auch er nicht zustande. Note: 4,0
Julian Weigl: Der Stammsechser sollte nach einer guten Stunde Stabilität und Passsicherheit in die Zentrale bringen. Das gelang ihm gewohnt unaufgeregt. Note: 3,0