So läuft die BVB-Vorbereitung aufs Titel-Finale „Wir werden’s, Männer, wir werden’s“

So läuft die BVB-Vorbereitung aufs Titel-Finale: „Wir werden’s, Männer, wir werden’s“
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Bei Nico Schlotterbeck waren am Sonntagabend die Restzweifel beseitigt. „Wir werden’s, Männer, wir werden’s“, trompetete er beim Gang in die Kabine. Das 3:0 (0:0) in Augsburg hat Borussia Dortmund an die Tabellenspitze befördert – und diesen Platz will die Mannschaft am 34. Spieltag verteidigen.

BVB will die Bayern-Hegemonie durchbrechen

Vor der Fankurve hüpften die BVB-Profis die Müdigkeit aus ihren Beinen und sangen minutenlang Liedgut, in dem sich die Worte Borussia Dortmund und Deutscher Meister auffällig oft und in verschiedenen Kombinationen wiederholten. Jetzt glauben der ganze Klub und die ganze Stadt an die Schale. Noch 90 Minuten und ein Sieg gegen Mainz, dann wäre die zehnjährige Hegemonie des FC Bayern endlich durchbrochen. „Das“, betonte Sportdirektor Sebastian Kehl, „dürfen wir uns jetzt nicht mehr nehmen lassen.“

In die wichtigste Woche des Jahres starteten die Borussen ökotrophologisch diszipliniert mit milchigen Proteinshakes und einem Reisgericht aus der Aluschale. Nach dem vormeisterlichen Auftritt im Süden des Landes musste die Mannschaft im Laufschritt zum Flughafen aufbrechen und hastig snacken, um noch rechtzeitig zur Landung in Dortmund anzusetzen.

BVB-Profis wollen „die Euphorie weiter aufsaugen“

Kulinarisch könnte die Woche auch ein gewöhnungsbedürftiges Finale erleben: Läuft alles nach Plan, endet die Woche am Samstag und Sonntag mit ausgiebigen Bierduschen bei der größten schwarzgelben Party des Jahrzehnts. „Ich will nicht auf die Euphoriebremse treten“, sagte Kehl, „wir werden diese Euphorie weiter aufsaugen und mitnehmen.“ Bis zum Samstag.

So lange gilt: Ruhe bewahren, Konzentration aufs Kerngeschäft und den richtigen Mix finden aus Fokus und Vorfreude. „Ich habe den Jungs gesagt, dass wir noch eine Woche durchziehen müssen – ohne Rücksicht auf Verluste“, berichtete Klubchef Hans-Joachim Watzke nach seinem Besuch in der Kabine. Auch bei ihm war die massive Anspannung, die sich nach dem 1:3 der Münchner Konkurrenz und der Chance auf den Sprung an die Spitze aufgebaut hatte, großer Erleichterung gewichen. „Jetzt freuen wir uns auf das Finale zu Hause vor 81.000, die entsprechend aus dem Häuschen sein werden.“

Kobel als entscheidener BVB-Faktor

Dass Trainer Edin Terzic der Mannschaft den üblichen freien Tag gestrichen hat, war kein Fluch der guten Tat, sondern stand bereits vorige Woche fest. Täglich wird trainiert, erst mit Lockerheit und Spaßfaktor, gegen Ende der Woche dann mit zunehmender Vorspannung. „Genauso wie immer“ müsse man vorgehen, bekräftigte Torhüter Gregor Kobel – in der gesamten Saison kraft seiner Paraden ein mitentscheidender Faktor für Dortmunds Titelträume. Plötzlich Abläufe zu verändern, ist nicht vorgesehen, es wäre auch nicht ratsam.

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Dass die Gedanken an das „ganz große Ding“ (Terzic) konkrete Züge annehmen, lässt sich nicht vermeiden. Bei der Vorstellung, am Samstag vor mehr als 81.000 Fans ins Stadion einzulaufen, wurde Terzic einmal mehr emotional: „Ich bin mir sicher, dass sich die Jungs alles kaufen können, was sie wollen. Das nächste Auto. Den nächsten teuren Urlaub. Das nächste Haus. Aber was sie sich nicht kaufen können, ist dieser Moment, nächste Woche ins Stadion zu kommen.“

Dortmund freut sich auf eine große Party

Um in der Nacht vor dem Spiel gegen den FSV Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr) alle möglichen Störfaktoren auszublenden, zieht die Mannschaft ins Hotel. Am langen Pfingstwochenende ist dann immer noch reichlich Zeit für Rubbeldikatz am Borsigplatz. Die große Meisterfeier in Dortmund am Sonntag (28. Mai) ist bereits in Planung.

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