Schmelzer als perfekter Staubsauger - Pulisic müde
BVB-Einzelkritik
Coup im Pokal, Rückschlag in der Bundesliga: Bei Borussia Dortmund ist nur drei Tage nach dem umjubelten Erfolg beim FC Bayern die Euphorie verflogen. Im Heimspiel gegen den 1. FC Köln kam der BVB nicht über ein 0:0 hinaus. Welche Schwarzgelben dennoch überzeugten, lesen Sie in unserer Einzelkritik.
Roman Bürki: Musste nicht einen Ball halten. Auf dem Posten, als er einmal außerhalb seines Strafraums gefordert wurde. Als er eine abgefälschte Modest-Flanke noch vor der Auslinie sicherte, hatte er seine schwerste Prüfung bestanden. Note: 3,0
Matthias Ginter: Mit einem langen Bein lenkte er eine Hector-Flanke direkt vor Anthony Modeste (23.). Fing sich einen Anpfiff ein, als er einmal direkt vor seinem Trainer das Abspiel verschlief. Ansonsten unspektakulär, aber relativ sicher im defensiven Kerngeschäft. Note: 3,0
Sokratis: Der Hackentrick von Rudnevs ließ ihn alt aussehen (29.), ansonsten aber im Verbund mit Ginter defensiv Herr der Lage. Gewohnt stark in seinen Kopfballduellen, brachte gegen Modeste auch die notwendige Robustheit auf den Rasen. Note: 3,0
Marcel Schmelzer: Eins seiner besten Saisonspiele. Interpretierte die Rolle auf der linken Seite zunächst sehr offensiv. Gute Flanke auf Aubameyang (12.). Setzte auch mit seinem Schuss aus gut 25 Metern ein Ausrufezeichen (50.). Danach ein perfekter Staubsauger. Löste alle defensiven Zweikampfsituationen herausragend gut und stopfte viele Löcher, wenn Köln mal zum Konter ansetzte. Note: 2,0
Erik Durm: Sah früh Gelb für ein taktisches Foul, weil ihm Bittencourt viel zu leicht den Ball abnehmen konnte und er dann nicht mehr hinterher kam (9.). Sein Spiel blieb fehlerhaft, mit vielen leichten Unkonzentriertheiten. Auch nach der Pause mit mehr schlechten als guten Szenen. Immerhin: Seine Hereingabe aus der Luft nach einem langen Diagonalball von Castro brachte Kagawa in eine gute Schussposition (65.). Note: 4,5
Gonzalo Castro: Lange Zeit sah man ihn nicht, dann eine erste Szene, als er energisch antrat und sein Schuss so eben noch geblockt wurde. Der missglückte Lupfer-Versuch auf Marco Reus zeigte, dass er vor der Pause aber auch etwas zu kompliziert spielte. Nach der Pause mit guten Diagonalbällen hinter die Kölner Abwehrreihe, auch Aubameyangs Chance bereitete er mit einer Brust-Ablage gut vor. Note: 3,0
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Bundesliga, 31. Spieltag: BVB - 1. FC Köln 0:0
Bilder der Bundesliga-Partie zwischen Borussia Dortmund und dem 1. FC Köln.
Julian Weigl: Hatte wie fast immer viele Ballkontakte, die zündende Idee aber vermisste man. Bittencourt ließ ihn im Zweikampf alt aussehen (32.), fing sich aber nach der Pause etwas. Dennoch überwogen ungewohnt unpräzise Abspiele von ihm, auch wenn nicht alle in einem Fehlpass mündeten. Note: 3,5
Christian Pulisic: Begann bärenstark und stellte Neven Subotic im Zweikampf vor einige Probleme (2./3.). Das allerdings war am Samstag leider nur ein Strohfeuer. Denn im weiteren Verlauf baute er stark ab, hatte kein Glück mehr bei seinen Dribblings und auch kräftemäßig einige Probleme. Note: 4,5
Shinji Kagawa: Seine beiden besten Szenen waren der Pass auf Aubameyang, wobei der Japaner in dieser Szene wohl selbst knapp im Abseits stand - daher kein Tor. Stark auch sein Zuspiel auf Marco Reus, der daraufhin allein aufs Tor zusteuern konnte (16.). Doch danach kaum noch zu sehen. Sein Ausrutscher mit Ball stand stellvertretend für eine sehr diskrete Leistung. Durfte dann früh duschen. Note: 4,0
Marco Reus: Seine Uneigennützigkeit ist bemerkenswert, kostete den BVB allerdings vielleicht ein sicheres Tor, als er allein auf Köln-Keeper Horn zulief und quer spielte, anstatt selbst abzuschließen. Raufte sich die Haare, als ihm bewusst war, dass er Castros Kopfball aus Abseitsposition ablenkte. Abschlussglück hatte er auch nicht: Nach Aubameyangs Hereingabe flog sein Schuss deutlich über den Kölner Kasten. Note: 3,0
Pierre-Emerick Aubameyang: Begann deutlich auffälliger als zuletzt. Wich auch oft nach außen aus, toll sein Antritt gegen zwei Kölner mit anschließender Außenrist-Flanke auf Reus (27.). Danach lange Zeit nicht mehr zu sehen. Als ihm Castro mit der Brust den Ball im Fünfer auflegte, traf er im Fallen in Rückenlage die Kugel nicht richtig (70.). Note 3,5