Rode sucht beim BVB noch nach seiner Rolle

Warten auf den "Giftzwerg"

Sebastian Rode kam als Kämpfer zum BVB, doch zuletzt sollte er auch spielerische Akzente setzen. Eine Aufgabe, die den 26-Jährigen an seiner neuen Wirkungsstätte bislang überfordert. Vor dem Fast-K.o.-Spiel bei Sporting Lissabon (20.45 Uhr) wartet man in Dortmund noch darauf, dass der Giftzwerg auch auf dem Platz richtig ankommt. Heute wäre ein guter Zeitpunkt.

LISSABON

, 18.10.2016, 12:30 Uhr / Lesedauer: 2 min
Selbstkritisch: BVB-Neuzugang Sebastian Rode (M.).

Selbstkritisch: BVB-Neuzugang Sebastian Rode (M.).

Lange Zeit widersprach man bei Borussia Dortmund der These, es fehle ein Kämpfer im Mittelfeld, der zur Not auch mal zur härterer Methoden greift. Im Sommer aber verpflichtete man in Sebastian Rode einen Spieler, der genau in das Anforderungspotenzial eines klassischen Abräumers in der Zentrale passte. Nicht umsonst hatte ihn Münchens früherer Sportvorstand Matthias Sammer einmal anerkennend "Giftzwerg" genannt.

Nachweis schuldig geblieben

In Dortmund allerdings ist er bislang den Nachweis schuldig geblieben, den BVB entscheidend voranbringen zu können. Einem sehr ordentlichen Spiel im Supercup gegen seinen Ex-Klub FC Bayern (0:2) folgten einige weit weniger überzeugende Spiele, etwa bei den beiden Niederlagen in Leipzig (0:1) und in Leverkusen (0:2). „Nach der ersten Länderspielpause“, sagt er selbstkritisch, „gab es einen kleinen Bruch. Ich bin nach dem Leipzig-Spiel, das nicht so gut verlief, häufiger von der Bank gekommen.“ In der Champions League kam er bislang noch gar nicht zum Einsatz.

Das indes könnte sich heute ändern. BVB-Trainer Thomas Tuchel fehlt beim wichtigen Champions-League-Spiel in Lissabon fast eine ganze Mannschaft. Rode ist einer der wenigen fitten Profis, die in der Zentrale spielen können. Und gegen den aktuell Dritten der portugiesischen Primeira Liga könnten Rodes Ur-Qualitäten diesmal gefragter sein denn je in dieser Saison. Gilt es für den BVB doch, wenigstens einen Punkt mit nach Dortmund zu nehmen, um die gute Ausgangslage in der Gruppe F zu verteidigen.

Doppel-Sechs greift nur im Notfall

Dass Rode in Dortmund die Erwartungen bislang noch nicht erfüllen konnte, ist ihm indes nur teilweise anzulasten. Rode ist im defensiven Mittelfeld am besten aufgehoben. Dort, wo er in die Zweikämpfe kommt und Bälle erobern kann. Doch die Sechser-Position ist fest an Vielspieler Julian Weigl vergeben.

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BVB-Abschlusstraining vor dem Spiel gegen Lissabon

Bilder des BVB-Abschlusstrainings in Lissabon.
17.10.2016
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Bilder des BVB-Abschlusstrainings in Lissabon.© Foto: dpa
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Bilder des BVB-Abschlusstrainings in Lissabon.© Foto: dpa
Bilder des BVB-Abschlusstrainings in Lissabon.© Foto: dpa

Und eine klassische Doppel-Sechs ist in Tuchels Idealvorstellung in dieser Saison nicht vorgesehen, nur im Notfall greift der 43-Jährige zu dieser Lösung. Also kam er häufiger weiter vorne zum Einsatz. Doch Rode ist kein Stratege, das wurde zuletzt gegen Berlin (1:1) erneut deutlich. Er ist aber auch nicht als Stratege geholt worden.

Keine Eingewöhnungszeit

Als Typ brauchte Rode keine Eingewöhnungszeit, dazu ist er zu allürenfrei, bodenständig und offen. Als Spieler indes ist die Integration noch nicht abgeschlossen. Der 26-Jährige benötigt Rhythmus und Selbstvertrauen, um sich in ein Spiel festbeißen zu können. Beides fehlt ihm aktuell. Ein gutes Spiel in Lissabon und es könnte schon ganz anders aussehen. Für Rode und den BVB jedenfalls wäre es der ideale Zeitpunkt, den „Giftzwerg“ zum Vorschein kommen zu lassen und das Warten zu beenden.

Einen ersten Kampf gewann er am Montag bereits. Allerdings nicht gegen einen Gegenspieler, sondern gegen das Mikrofon in der Pressekonferenz, das erst nicht mitmachen wollte. Vielleicht erweist sich das ja als gutes Omen.

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