Reus-Verzicht auf Confed Cup richtige Entscheidung?

Pro und Kontra

Der Confederations Cup in Russland findet ohne Borussia Dortmunds Mittelfeldspieler Marco Reus statt. Der 27-Jährige verzichtet nach zuletzt zahlreichen Verletzungen freiwillig auf seine Teilnahme. Unsere Redakteure Matthias Dersch und Moritz Mettge diskutieren: Hat Reus die richtige Entscheidung getroffen?

DORTMUND

, 17.05.2017, 16:36 Uhr / Lesedauer: 2 min
Verzichtet freiwillig auf die Teilnahme am Confed Cup: Marco Reus.

Verzichtet freiwillig auf die Teilnahme am Confed Cup: Marco Reus.

Pro: Löws weise Entscheidung (Von Matthias Dersch)

Wenn es zuletzt hieß, Marco Reus verpasse ein Turnier mit der Nationalmannschaft, dann hatte es stets trauriger Gründe: Vor der WM 2014 verletzte er sich im letzten Test, vor der EM 2016 reiste er angeschlagen aus dem Trainingslager ab. Es waren die bislang bittersten Karriere-Momente des BVB-Stars.

Dass er auch den Confed-Cup 2017 verpassen wird, ist dagegen eine ausnahmslos positive Meldung. Bundestrainer Joachim Löw hat einen sehr schlauen Entschluss getroffen. Reus für das sportlich uninteressante, nichtsgestotrotz aber anstrengende Turnier nicht zu nominieren, sondern ihm eine Pause zu gönnen, wird sich mit Blick auf die WM 2018 auszahlen - und da benötigt Löw einen topfitten und formstarken Reus dringender als jetzt.

Freie Zeit sinnvoll nutzen

Der menschlich durch die vielen Rückschläge der vergangenen Jahre sehr gereifte Reus wird die freie Zeit sinnvoll nutzen. Nicht nur Urlaubmachen steht auf seinem Programm, er wird sich auch gewissenhaft auf den Trainingsstart beim BVB vorbereiten.

Sehen wir 2017/2018 den bislang besten Marco Reus? Gut möglich - dank Löws weiser Entscheidung.

Kontra: Chance vertan (Von Moritz Mettge):

Der Confed-Cup kann despektierlich als Kirmes-Turnier bezeichnet werden, als sportlich unbedeutend. Dennoch: Marco Reus hätte mit einer Teilnahme am Turnier in Russland einen Sprung nach vorne machen können.

Ihm wäre im DFB-Team eine Leader-Rolle zuteil geworden, der 27-Jährige hätte ein junges Perspektivteam anführen können. Seine Sozialkompetenz auf und neben dem Platz hätte reifen und ihn zu einem noch kompletteren Spieler werden lassen können.

Auf der großen Bühne

Sein letztes Turnier mit der Nationalmannschaft liegt mit der Europameisterschaft 2012 schon fünf Jahre zurück. Damals war Reus noch ein vielversprechender Youngster - in der Rangordnung ganz hinten. Nach zwei verletzungsbedingt verpassten Turnieren in Brasilien 2014 mit der WM und im vergangenen Jahr die EM in Frankreich wäre der Confed Cup für Reus eine große Bühne gewesen.

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Sicherlich sagt die Ratio, dass ein Verzicht für seinen schon stark geschundenen Körper besser sei, aber die Möglichkeit, bei einem internationalen Turnier als Kapitän das Trikot mit dem Bundesadler zu tragen, wird er so schnell nicht wieder bekommen. 

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