Nur Barcas Angriff ist treffsicherer als BVB-Trio
Aubameyang, Reus und Mkhitaryan
Die Fußball-Welt spricht von Real Madrids "BBC"-Sturm oder dem "MSN"-Angriff des FC Barcelona. Doch eine Reihe ist nicht wesentlich weniger spektakulär als die "Königlichen" Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und Gareth Bale oder Barcas Traum-Sturm um Weltfußballer Lionel Messi, Neymar und Luis Suarez: das Angriffstrio von Borussia Dortmund.

Besser als Madrids "BBC"-Sturm, fast so gut wie Barcelonas "MSN"-Angriff : Die Offensivkräfte Pierre-Emerick Aubameyang, Marco Reus und Henrikh Mkhitaryan waren in dieser Saison zusammengenommen an 101 Treffern des BVB beteiligt.
Zwar stand zuletzt vermehrt die im Vergleich zur Hinrunde deutlich stabilisierte BVB-Defensive im Blickpunkt des Interesses, doch ein Blick auf die Zahlen verrät, wie wichtig Dortmunds Stammstürmer Pierre-Emerick Aubameyang, Henrikh Mkhitaryan und Marco Reus für den Klub sind.
101 Torbeteiligungen
97 Tore erzielte die Mannschaft von Thomas Tuchel in dieser Saison in 37 Pflichtspielen, 65 davon erzielte das Sturm-Trio der Borussia. Rechnet man die Assists hinzu, kommen Reus (16 Tore, sechs Vorlagen), Mkhitaryan (18 Tore, 22 Vorlagen) und Aubameyang (31 Tore, acht Vorlagen) auf 101 Torbeteiligungen. In Europ toppt diesen Wert nur der FC Barcelona. Beim spanischen Champions-League-Sieger waren Messi (29 Tore, 14 Vorlagen), Neymar (23 Tore, 21 Vorlagen) und Suarez (41 Tore, 19 Vorlagen) zusammengerechnet an 147 Toren beteiligt.
Auf den weiteren Plätzen folgt der „BBC“-Sturm von Madrid (95 Torbeteiligungen) die Münchener Angreifer Robert Lewandowski, Thomas Müller und Douglas Costa (94) sowie Zlatan Ibrahimovic, Angel di Maria und Edinson Cavani (88) von Paris.
Bekämpfung von Selbstzweifeln und Ängsten
Herausragend ist beim BVB nicht nur die Torquote von Aubameyang, der in 33 Saisonspielen 31 Mal traf und damit im Vergleich der Topstürmer hinter Suarez (41), Ronaldo (34) und Lewandowski (32) auf Rang vier liegt, sondern auch die Werte von Mkhitaryan. Der Armenier ist mit 18 Torvorlagen in den drei Wettbewerben Liga, Pokal und Europapokal gemeinsam mit Neymar europaweit der Spieler mit den meisten Assists - gefolgt von Mesut Özil mit 16 Vorlagen für den FC Arsenal.
Wesentlichen Anteil am Aufschwung Mkhitaryans, der in seinen ersten zwei Jahren in Dortmund vor allem durch einen Hang zur fast schon zerstörerischen Selbstkritik aufgefallen war, hat BVB-Trainer Thomas Tuchel. Der 42-Jährige überreichte dem wohl größten Melancholiker der Bundesliga bei ihrem ersten Treffen ein Buch mit dem Titel „The inner game of Tennis - die Kunst der entspannten Konzentration“, in dem es unter anderem um die Bekämpfung von Selbstzweifeln und Ängsten eines Profi-Sportlers geht - und löste damit den Knoten beim 27-Jährigen. „Ich fühle mich jetzt“, verriet Mkhitaryan in einem DFL-Interview „als hätte ich ganz tief durchgeatmet. Und mit dem Ausatmen wäre alles von mir abgefallen.“
"Wie ein wahrer Champion"
In Tuchels Konzept spielt der Armenier, der noch bis 2017 unter Vertrag steht und mit dem der BVB nur zu gerne verlängern würde, eine wichtige Rolle. Weil bei ihm nicht nur der Ertrag stimme, sondern auch die Einstellung, wie der 42-Jährige immer wieder betont. „Henrikh Mkhitaryan verhält sich wie ein wahrer Champion und ist immer offen für Kritik, Lob und Verbesserungen“, erklärte Tuchel jüngst. Nicht weniger schwärmt er über Aubameyang und Reus. Kein Wunder, bei diesen Zahlen.