Neuer BVB-Plan mit Raphael Guerreiro Finale Gespräche mit Reus – Hummels bekommt Zeit

Neuer BVB-Plan mit Raphael Guerreiro: Finale Gespräche mit Reus – Hummels bekommt Zeit
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Diesmal schloss Raphael Guerreiro die Aktion mit dem Außenrist seines starken linken Fußes ab. Im langen Eck schlug der Ball gegen Köln ein, ein Treffer, der technisch ähnlich anspruchsvoll war wie in der Vorwoche sein Torschuss aus vollem Lauf in den Torwinkel zum zwischenzeitlichen 2:1 auf Schalke.

BVB will Guerreiro neues Angebot unterbreiten

Guerreiro war schon immer in der Lage, anspruchsvolle Dinge leicht aussehen zu lassen. So einen Spieler in den eigenen Reihen zu haben, ist ein hohes Gut für eine Fußballmannschaft. Vor allem, wenn er seine Fähigkeiten am Ball mit einer hohen Qualität im Torabschluss kombiniert. In seinem zweiten Spiel im offensiven Mittelfeld traf der 29-Jährige zum zweiten Mal, drei weitere BVB-Treffer in diesen beiden Partien bereitete er vor.

In Dortmund kennen sie aber auch den anderen Raphael Guerreiro. Den, der Verteidigungsarbeit lange nicht so enthusiastisch betreibt. Vor allem, wenn er als Linksverteidiger eingesetzt wird, ist sein Defensivspiel Schwankungen unterworfen. Das hat dazu geführt, dass sich Borussia Dortmund über Monate Gedanken darüber gemacht hat, wie mit dem auslaufenden Vertrag des Portugiesen umzugehen ist. Je länger die Saison dauerte, desto mehr verfestigte sich das Gefühl, dass sich die Wege am Saisonende trennen könnten.

Viel Arbeit für BVB-Sportdirektor Kehl

Dass Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem 6:1 gegen Köln betonte, die Situation bei Guerreiro sei „völlig offen“, war aber mehr als eine der üblichen Floskeln. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten wird der BVB dem langjährigen Linksverteidiger vielmehr in Kürze ein neues Vertragsangebot unterbreiten – mit dem Ziel, ihn mindestens zwei weitere Jahre an den Klub zu binden.





Es ist eine logische Entscheidung. In den beiden Partien im linken offensiven Mittelfeld hat Guerreiro seine Polyvalenz unter Beweis gestellt. Würde man ihn ablösefrei ziehen lassen, müsste Ersatz her. Einen Spieler zu finden, der sowohl links in der Abwehrkette, aber auch im offensiven Bereich agieren kann und dort wohl sogar noch besser aufgehoben ist, erscheint schwierig. Und kostet viel Geld.

BVB-Entscheidung bei Reus und Hummels

In der anstehenden Bundesliga-Pause wird Sebastian Kehl versuchen, weitere lose Fäden in seiner Hand fest zusammenzuführen. Dies betrifft vor allem die offene Zukunft einer schwarzgelben Identifikationsfigur. Kapitän Marco Reus hatte nach der Partie gegen Köln im Interview bei Sky betont, alsbald eine Klärung anzustreben – und eine klare Tendenz erkennen lassen: „Ich habe es seit Monaten, Jahren gesagt, dass ich hier meine Karriere beenden möchte. Ich fühle mich hier sehr wohl.“

Marco Reus und Mats Hummels wärmen sich auf.
Bei BVB-Kapitän Marco Reus (l.) wird die sportliche Zukunft bald geklärt sein, Mats Hummels will sich Zeit lassen. © imago / Team 2

Abstriche beim Gehalt des Großverdieners Reus ist in den Verhandlungen ein zentraler Punkt, ebenso die Laufzeit. Mit geschätzt zwölf Millionen Euro zählt der 33-Jährige zu den Top-Verdienern der Borussia, der BVB möchte den neuen Vertrag in Relation zu seinem Alter setzen – und an erfolgsabhängige Parameter koppeln. Spielt Reus viel, ist er weiter so wertvoll wie auch am Samstag, soll er auch gut verdienen. Dem Vernehmen nach würde er dazu gern um zwei Jahre verlängern. Seine Aussagen nach dem Köln-Spiel lassen vermuten, dass sich die Parteien angenähert haben und eine Einigung bevorsteht – möglicherweise schon während der anstehenden Spielpause.

Zeitnahe Entscheidung bei BVB-Kapitän Reus

Während Kehl nach Informationen der Ruhr Nachrichten in dieser Personalie auf eine zeitnahe Entscheidung drängt, gestaltet sich der Fall beim langjährigen Chef der Innenverteidigung anders. Mit Mats Hummels wird es in den Gesprächen weniger um finanzielle Dinge, sondern vor allem um die sportliche Perspektive gehen. Der 34-Jährige hat seinen Stammplatz in der Winterpause verloren, aber schon im vergangenen Sommer angekündigt, dass er sich mit einer Entscheidung Zeit lassen will. Die wird ihm Borussia Dortmund auch einräumen.

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