Neue BVB-Hierarchie ist unumgänglich Terzic wird drei Spielern mehr Verantwortung zuweisen

Neue BVB-Hierarchie ist unumgänglich: Terzic wird drei Spielern mehr Verantwortung zuweisen
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Bislang haben sich Borussia Dortmunds Aktivitäten am Transfermarkt auf der Zugangsseite in Grenzen gehalten, doch das wird sich ab der kommenden Woche ändern. Sportdirektor Sebastian Kehl kehrt am Montag offiziell aus dem Urlaub zurück, dann sollen einige Personalentscheidungen, die Kehl seit dem Saisonende vorbereitet hat, endgültig finalisiert werden.

Bensebaini als einziger BVB-Neuzugang

So langsam kehrt das Leben zurück rund um Trainingstrakt und Geschäftsstelle in Dortmund-Brackel. Am Dienstag trifft sich der Trainerstab zur ersten Sitzung und detaillierten Planung der ersten Einheiten der Sommervorbereitung. Am Mittwoch fällt für die Profis, die im Juni nicht noch bei ihren Nationalmannschaften waren, der offizielle Startschuss. Zwei Tage werden sie bei der Leistungsdiagnostik auf Herz und Nieren geprüft, ehe es am Freitag erstmals auf den Rasen gehen soll. Die Hoffnung ist da, dass Kehl der Mannschaft neben dem bislang einzigen externen Neuzugang Ramy Bensebaini dort schon weitere neue Gesichter präsentieren kann.

Schon die bisherigen Personalbewegungen machen deutlich, dass auch in diesem Sommer der Umbruch stärker ausfallen wird – und sich dadurch auch Hierarchien im Kader neu ausbilden müssen. Bislang haben sich acht Spieler der Mannschaft des Vorjahres verabschiedet. Jude Bellinghams Wechsel zu Real Madrid für eine Sockelablöse von 103 Millionen Euro hat die BVB-Kasse prall gefüllt, bis zu 70 Prozent des Geldes soll direkt reinvestiert werden.

Schon acht BVB-Abgänge

Einnahmen hat Kehl zudem durch den Wechsel von Ansgar Knauff zu Eintracht Frankfurt (fünf Millionen Euro) und durch die Leihe von Tom Rothe zu Holstein Kiel (Leihgebühr rund 350.000 Euro) erzielt. Gleich fünf Spieler (Guerreiro, Dahoud, Modeste, Passlack, Unbehaun) sind nach Auslaufen ihrer Verträge ablösefrei gegangen. Weitere Wechselkandidaten (Meunier, Hazard) könnten weiteres Geld in die Kassen spülen.

Durch Bellinghams Wechsel wird auch ein Platz im Mannschaftsrat frei. Der Engländer bekleidete zudem offiziell das Amt des dritten Kapitäns. Die Besetzung des Spielergremiums könnte sich über diese eine Personalie hinaus verändern, denn der BVB plant, bislang eher in der zweiten Reihe stehende Spieler ab sofort mehr Verantwortung zu übertragen. Das gilt nach einer Spielzeit mit vielen konstant starken Leistungen vor allem für Torhüter Gregor Kobel.

Stellt Reus sein BVB-Kapitänsamt zur Verfügung?

Das Fachmagazin „kicker“ hat den Schweizer kürzlich zum besten Torhüter der abgelaufenen Spielzeit gekürt. Der Sprung die Hierarchie-Leiter hinauf soll auch einen symbolischen Effekt haben und dem umworbenen Kobel aufzeigen, dass Dortmund auch über die bisherige Vertragsdauer hinaus (2026) mit seinen Paraden rechnet.

Gregor Kobel wirft einen Ball ab.
Einer der konstantesten BVB-Spieler: Torhüter Gregor Kobel. © imago / ANP

In Kapitän Marco Reus und Mats Hummels (erster Stellvertreter) gehen die zwei erfahrensten BVB-Spieler in ihr mutmaßlich letztes Karrierejahr. Ob Terzic schon in diesem Sommer ein Zeichen für die Zukunft setzt und an dieser Stelle Veränderungen vornimmt, wird er wohl erst während oder nach der USA-Reise offiziell verkünden. Die Tendenz geht vor allem beim Kapitän aber in diese Richtung: Die Diskussion um Reus‘ Position wurde bereits in der Endphase der vergangenen Spielzeit geführt.

Mehr BVB-Verantwortung für Brandt und Schlotterbeck

Die Verantwortung der Kapitänsbinde schon jetzt in andere Hände zu legen, könnte ihm in seinem letzten Karrierejahr eine volle Konzentration rein auf den Sport ermöglichen. Kobel wäre ein logischer Nachfolger. Auch Niklas Süle oder Emre Can, wenn der Klub sich mit ihm auf eine Vertragsverlängerung einigen kann, kämen in Frage.

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Deutlich mehr Input erwartet Terzic aber auch von anderen Spielern, die nicht nur mit Worten, sondern vor allem mit Taten beispielhaft vorangehen sollten. Julian Brandt hat sich bis 2026 an den BVB gebunden und ist mit 27 Jahren im passenden Alter. Seine 383 Pflichtspiele im Profibereich stehen für reichlich Erfahrung. Noch jünger, aber mit großem Selbstbewusstsein ausgestattet ist Nico Schlotterbeck. Er hat in einigen Partien Führungsqualitäten schon angedeutet. In seinem zweiten BVB-Jahr wird er aber vor allem daran gemessen werden, dass sein Selbstvertrauen auf dem Rasen nicht in zu großem Ungleichgewicht zu Leichtsinn und Unkonzentriertheiten steht.

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