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Negativ ist positiv: kein Coronafall beim BVB – Restrisiko bleibt
Borussia Dortmund
Beim BVB hat die erste Testrunde nach Angaben des Klubs keine Ansteckung mit dem Coronavirus angezeigt. Man will weiter das maximal Mögliche tun, damit die Profis spielen dürfen.
Borussia Dortmund hat erleichtert zur Kenntnis genommen, dass bislang kein Spieler, Trainer oder Betreuer positiv auf das Coronavirus getestet wurde. „Weitere Tests werden – im Wissen darum, dass es in keiner Branche Garantien gibt – folgen, um ein maximal mögliches Maß an Sicherheit zu gewährleisten“, teilte der Klub am Sonntag mit. Man setze alles daran, dass sich keine erkrankten Akteure im Trainingsbetrieb befinden und keine erkrankten Mitarbeiter mit der Mannschaft arbeiten.
Coronavirus: Zweite Testrunde beim BVB steht an
Die zweite Testrunde steht konkret in den nächsten Tagen an. Sie ist verpflichtend und Teil des Hygiene- und Sicherheitskonzeptes, das die DFB-Arbeitsgruppe um den Mediziner Tim Meyer und BVB-Arzt Markus Braun erstellt hat. Beim geplanten Einstieg ins Mannschaftstraining dürfen nur zweimal negativ getestete Spieler teilnehmen.
Selbst wenn es dann oder in den folgenden Wochen Corona-Infizierte Spieler, Trainer oder Betreuer geben sollte, was nach Lage der Dinge nicht unwahrscheinlich ist, würde das den Klub nicht in Aufruhr versetzen. Denn wie das Beispiel 1. FC Köln zeigt, funktioniert die engmaschige Überprüfung der Teams. Das ausgefeilte Konzept der DFL bietet die Möglichkeit, mit Covid-19 infizierte Spieler so früh und schnell wie möglich herauszupicken. Das sind Sicherheitsmaßnahmen, wie sie nur sehr wenigen anderen Berufsgruppen zuteilwerden.
Coronavirus: Das passiert, wenn ein BVB-Spieler positiv ist
Was passiert, wenn ein Test positiv ausfällt? Dann müssen die Klubs das Ergebnis den Behörden melden. Das Gesundheitsamt bewertet dann, welche Kontaktpersonen der Infizierten sich vorsorglich in Quarantäne zu begeben haben.
Beim 1. FC Köln, der genau wie Borussia Dortmund noch in Kleingruppen und ohne Körperkontakt oder Zweikämmpfe trainiert, entschied das Amt: Alle negativ getesteten Spieler im Kader dürfen weiter trainieren, weil ihr Kontakt zu den Infizierten nur minimal war. Nur die drei betroffenen Personen werden für 14 Tage isoliert.
Coronavirus-Tests beim BVB: „Bestmöglicher Schutz“
Die Fälle in Köln zeigten, so bewertet es Taskforce-Leiter Meyer, dass „unser Konzept frühzeitig Risiken erkennt und reduziert. Wir sind überzeugt, dass wir den Spielern mit unserem Konzept die Ausübung ihres Berufs unter bestmöglichem Infektionsschutz ermöglichen können.“
Mitte Mai könnte der Spielbetrieb in der Bundesliga unter Ausschluss der Öffentlichkeit weitergehen, falls das bereits eingesetzte DFL-Konzept in der kommenden Woche die Zustimmung der politischen Entscheidungsträger erhält. Am 6. Mai soll über weitere Lockerungen für die Gesellschaft und verschiedene Gruppen entschieden werden, dann hofft auch die Bundesliga auf Grünes Licht.
BVB-Spieler sehen kein zu großes Risiko
Die Klubs sehen sich gewappnet und bewerten das Infektions- und Ansteckungsrisiko als überschaubar ein. Vergleiche mit anderen Berufsgruppen wie Friseuren, die wieder öffnen und Kunden weitgehend ungeschützt aus nächster Nähe bedienen dürfen, scheinen ihnen Recht zu geben. Bislang gibt es auch in Dortmund keine Spieler, die das Risiko für sich persönlich als zu groß bewerten.
Eine Rest-Anfälligkeit gebe im ausgefeilten DFL-Konzept gleichwohl, räumte Nationalmannschaftsarzt Meyer bei Sport1 ein: „Wenn es zu viele positive Fälle gibt, kann dieses System sicherlich ins Wanken geraten. Das ist gar keine Frage.“ Er setzt wie die Klubs auf die eiserne Disziplin aller Beteiligten auch abseits des Spielfeldes, damit der Ball bis zum Saisonende rollen kann.
Sascha Klaverkamp, Jahrgang 1975, lebt im und liebt das Münsterland. Der Familienvater beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit der Sportberichterstattung. Einer seiner journalistischen Schwerpunkte ist Borussia Dortmund.

Schon als Kind wollte ich Sportreporter werden. Aus den Stadien dieser Welt zu berichten, ist ein Traumberuf. Und manchmal auch ein echt harter Job. Seit 2007 arbeite ich bei den Ruhr Nachrichten, seit 2012 berichte ich vor allem über den BVB. Studiert habe ich Sportwissenschaft. Mein größter sportlicher Erfolg: Ironman. Meine größte Schwäche: Chips.
