Mateu Morey geht in Privatkleidung über den Rasen.

Mateu Morey steht dem BVB wohl erst im kommenden Jahr wieder zur Verfügung. © imago / Revierfoto

Morey fehlt langfristig: BVB-Dilemma auf der rechten Seite

rnBorussia Dortmund

Die erneute Zwangspause bei Mateu Morey könnte für den BVB langfristig zum Problem werden. Reicht die Qualität auf der rechten Seite aus?

Dortmund

, 31.08.2022, 17:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

Die erneute Knie-Operation bei Mateu Morey ist für den verletzungsgeplagten Spanier ein schwerer Rückschlag und könnte langfristig auch für Borussia Dortmund auf der rechten Abwehrseite zum Problem werden. Reichen dort vorhandenes Personal und die Qualität?


Edin Terzic demonstrierte am Mittwoch gelebte Zuversicht. Die erneute Hiobsbotschaft für den nach einer Operation am Außenmeniskus des linken Knies nun erneut monatelang fehlenden Mateu Morey könne der BVB auffangen, so seine unmissverständliche Botschaft. In der Tat entsteht nominell erst einmal kein Engpass, da Morey nach seinem Totalschaden im anderen Knie und 15 Monaten Pause noch keine vollständige Alternative war und weiter behutsam herangeführt werden sollte. In Marius Wolf, Thomas Meunier und Felix Passlack stehen aktuell drei Alternativen zur Verfügung und ohnehin vor dem 22-Jährigen.

Can und Süle als BVB-Notlösungen für die rechte Seite

Mit kleineren Bastelarbeiten im Kader ließe sich weiteren personellen Rückschlägen auf der Rechtsverteidiger-Position trotzen. Emre Can hat dort in seinen bisherigen BVB-Jahren schon mehrfach ausgeholfen, ein Niklas Süle hat in München diverse Partien auf der rechten Seite gespielt.

Mit Beginn der internationalen Spiele in wenigen Tagen und Englischen Wochen in Serie stellt sich daher vor allem die Frage, ob die Qualität auch für die großen Partien ausreicht. Ähnlich sieht es auf der linken Seite aus, wo hinter dem unersetzbaren Raphael Guerreiro ein noch größeres Loch klafft.

Große Leistungsschwankungen bei BVB-Rechtsverteidiger Meunier

Zweifel an seiner Person konnte Thomas Meunier trotz einer deutlichen Formsteigerung in seinem zweiten Jahr nicht komplett zerstreuen. Vom Belgier, der einst im Starensemble von Paris Saint-Germain seinen Stammplatz behauptete, erwartet der BVB eigentlich eine weitere Steigerung. Gelobt wird vor allem die körperliche Präsenz, die Meunier mit sich bringt, dem gegenüber stehen ein verbesserungswürdiges Stellungsspiel – und einige unerklärliche Abspielfehler.

BVB-Trainer Edin Terzic im Gespräch mit Thomas Meunier.

Beim BVB derzeit nur zweite Wahl: Thomas Meunier (r.). © imago / Kirchner-Media

Wie es mit Meunier nach Ende der Wechselfrist am Donnerstagabend weitergeht, ist eine spannende Frage. Nach einer ganz schwachen Leistung in Freiburg fand sich der Belgier gegen Bremen zunächst auf der Bank wieder. Es folgten Gerüchte über einen Kabinenzoff mit dem Trainer und angebliche Wechselgedanken. Der große FC Barcelona soll stark interessiert gewesen sein, bis zur Borussia drang dieses Interesse aber bis Mittwoch nicht durch. Zumal sich auch die Frage stellt, wie das klamme Barca diesen Transfer auch noch stemmen wollte.

Marius Wolf hat derzeit auf der rechten BVB-Seite die Nase vorn

Tendenz: Der Belgier bleibt in Dortmund, diese Absicht bekundete zuletzt Sportdirektor Sebastian Kehl. Auch in Berlin drückte Meunier 67 Minuten lang die Bank, angesichts des strammen Programms wird Terzic allerdings nicht umhin kommen, wieder öfter auf den Belgier zu setzen. Ein Wechsel hat sich mit Moreys Verletzung ohnehin wohl erledigt, zumal in der Kürze der Zeit auch kein adäquater Ersatz zu finden wäre.

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Auf Meuniers Position die Nase vorn hat aktuell Marius Wolf. Eigentlich gelernter Offensivspieler, ist Wolf ein zumeist verlässlicher Backup, der auf dieser Position seine Chance im offensiv so stark besetzten Kader gewittert und genutzt hat. Die Frage nach der Qualität auf der rechten Seite wird schon bald auf dem Prüfstand stehen. Spätestens wenn Dortmund am zweiten Spieltag der Königsklasse im Etihad Stadium von Manchester City bestehen muss und Wolf oder Meunier auf Spieler vom Kaliber eines Jack Grealish treffen werden.

Die größten Baustellen hat der BVB im Sommer geschlossen

Auch aufgrund größerer Baustellen im Kader besaß eine Kader-Optimierung auf der rechten Defensivseite bei Borussia Dortmund in der diesjährigen Sommer-Transferperiode nicht die oberste Priorität. Sportdirektor Kehl musste einen Ersatz für Erling Haaland finden, am Ende gleich zweimal. Großer Bedarf bestand in der Innenverteidigung und auch auf den offensiven Außenposition wollte der BVB seinen Kader optimieren.

BVB-Trainer Edin Terzic im Gespräch mit Marius Wolf.

Edin Terzic setzt derzeit auf Marius Wolf als BVB-Rechtsverteidiger. © imago / Kirchner-Media

Terzics Optimismus, was die Rechtsverteidiger-Position angeht, wirkte am Mittwoch nicht gespielt. Das Vertrauen in das vorhandene Personal sei generell groß, bekräftigte der Trainer vor dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim. Ob das den nun anstehenden Herausforderungen Stand halten kann, steht aber dennoch auf einem anderen Blatt.