Nach langen 15 Monaten zurück auf dem Platz: BVB-Rechtsverteidiger Mateu Morey.

Nach langen 15 Monaten zurück auf dem Platz: BVB-Rechtsverteidiger Mateu Morey. © Groeger

„Habe das hinter mir gelassen“: Morey meldet sich beim BVB nach 15 Monaten zurück

rnBorussia Dortmund

Mateu Morey meldet sich 454 Tage nach seiner schweren Knieverletzung zurück. Der BVB-Spieler gibt beim 1:1 gegen Antalyaspor sein Comeback. Die Zwangspause hat ihn als Mensch und Fußballer reifen lassen.

Dortmund

, 30.07.2022, 20:59 Uhr / Lesedauer: 2 min

Von Freundin Catalina gab es zur Pause eine innige Umarmung, der emotionale Ausdruck von ganz besonderen 45 Minuten zuvor für Mateu Morey. Exakt 454 Tage nach seiner Horror-Verletzung im Pokalspiel gegen Holstein Kiel stand Borussia Dortmunds Rechtsverteidiger am Samstag erstmals wieder in einem Wettkampf auf dem Platz.

Comeback geglückt: BVB-Rechtsverteidiger Mateu Morey umarmt seine Freundin Catalina.

Comeback geglückt: BVB-Rechtsverteidiger Mateu Morey umarmt seine Freundin Catalina. © Groeger

Das 1:1 gegen das von Nuri Sahin trainierte Antalyaspor, ein Spiel ohne großen Erinnerungswert für die meisten anderen, wird er nie in seinem Leben vergessen. „Es ist“, meinte der 22-Jährige später freudestrahlend, „ein ganz besonderer Tag für mich.“

BVB-Rechtsverteidiger Morey durchlebt mental anstrengende Monate

Mit seinem ersten Einsatz nach so langer Pause hat Morey einen weiteren Kampf gewonnen. In der langen Reha sei es wichtig gewesen, „den Kopf immer oben zu halten, immer positiv zu bleiben“, aus dem Spanier sprudeln die Worte nur so heraus, er strahlt und redet – in einem schon sehr ansprechenden Deutsch übrigens. Morey hat die schwere Knieverletzung auch genutzt, um seine Sprachkenntnisse deutlich zu verbessern.

Als er in der 21. Minute mit vollem Einsatz in einen Pressschlag gegen Antalyaspors Fernando Martins geht, ist dies das deutlichste Zeichen dafür, dass er eine wichtige nächste Etappe erreicht hat und es ab jetzt deutlich schneller bergauf gehen soll. Monatelang musste sich Morey in der Reha und im Kraftraum quälen, kleinen Schritten vorwärts folgten auch Tage mit Stillstand oder Rückschritten. Das war vor allem mental sehr anstrengend.

Die lange BVB-Zwangspause ist Giovanni Reyna noch anzumerken

Schon seit einigen Wochen aber trainiert der Spanier ohne Einschränkungen mit der Mannschaft. „Das Spiel heute“, sagt sein Trainer Edin Terzic, „war für Mateo und Gio Reyna wichtig, um wieder reinzukommen, um ein Gefühl für den Rhythmus zu bekommen.“

Auch Giovanni Reyna ist nach einer schwierigen Saison mit zwei schweren Muskelverletzungen endlich wieder auf dem Rasen, im Vergleich zu Morey sind die Bewegungen des Amerikaners noch deutlich gehemmter, da ist mehr Vorsicht im Spiel.

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

Test gegen Antalyaspor: Wiedersehen mit Sahin und zwei BVB-Comebacks

Beim 1:1 gegen Antalyaspor kommt es zum BVB-Wiedersehen mit Nuri Sahin. Mateu Morey und Giovanni Reyna geben ihr Comeback. Hier gibt es die Bilder aus Brackel.
30.07.2022

Reyna zieht auch nicht jeden Spurt voll durch. Das ist verständlich, zeigt aber auch, dass noch ein Weilchen vergehen wird, bis der 19-Jährige wieder voll einplanbar sein wird.

Mateu Morey freut sich auf ein volles BVB-Stadion

Für Morey gilt das auch – Tempohärte, auch das Erarbeiten wichtiger Automatismen, noch mehr Power und Wettkampfhärte, in allen Bereichen muss Morey noch zulegen, wenn er eine Alternative für Terzic darstellen soll. Wenn es nach dem 22-Jährigen geht, wäre er aber lieber heute als morgen mit dabei. Am Sonntag, wenn der BVB seine Saisoneröffnung feiert, wird Mateu Morey einen ersten Eindruck davon bekommen, wie sich ein gut gefüllter Signal Iduna Park anfühlen kann. Doch er sehnt natürlich auch den Moment herbei, wo es um Punkte geht und er wieder im Trikot auf dem Platz steht.

15 Monate Verletzungspause, die ihn hätten reifen lassen als Mensch und Fußballer, wie Mateu Morey sagt, sind mit seinem 45-Minuten-Einsatz im Test gegen Antalyaspor offiziell vorbei. In seinem Kopf, sagt der Spanier, sei die Verletzung ohnehin abgehakt. „Ich denke nicht mehr daran, ich habe das hinter mir gelassen.“ So wie in der 21. Minute, als er im Pressschlag voll durchzieht.