BVB sackt Dauerkarten ein – und wendet „No-Show-Rate“ trotz Corona an

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BVB sackt Dauerkarten ein – und wendet „No-Show-Rate“ trotz Corona an

rnBorussia Dortmund

Der BVB hat 2018 die „No-Show-Rate“ für Dauerkarten-Besitzer eingeführt. Wer nicht oft genug ins Stadion geht, verliert seine Karte. Das gilt, trotz Corona, auch für die Saison 2019/20.

Dortmund

, 07.07.2020, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eigentlich ist die Regel ganz einfach: Wer seine Dauerkarte beim BVB nicht oft genug nutzt, verliert sie. Die sogenannte „No-Show-Rate“ gilt seit der Saison 2018/19. Borussia Dortmund hat sie im Sommer 2018 in Abstimmung mit der Fanabteilung und dem Fanrat eingeführt. Mindestens 10 von 17 Bundesliga-Heimspielen, also ziemlich genau 60 Prozent der Spiele, müssen besucht werden, sonst gibt’s die Kündigung. Ein volles Stadion und eine faire Chance für Tausende Fans auf der Dauerkarten-Warteliste sind die Hauptziele der „No-Show-Rate“.

„No-Show-Rate“: Im ersten Jahr zeigte sich der BVB noch kulant

Im ersten Jahr erwischte es von den 55.000 Dauerkarten-Inhabern bei Borussia Dortmund rund 500, obwohl der BVB in der ersten Saison nach Einführung Kulanz walten ließ und letztendlich nur jenen Dauerkarten-Besitzern kündigte, die weniger als sieben Heimspiele besuchten. Nun, im zweiten Jahr, sollte die 60-Prozent-Regel greifen, doch dann kam Corona.

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Nur zwölf Bundesliga-Heimspiele des BVB fanden in der vergangenen Saison vor Zuschauern statt, das bislang letzte am 29. Februar gegen den SC Freiburg (1:0, ausverkauft). Die restlichen fünf Heimspiele wurden als „Geisterspiele“ ohne Zuschauer ausgetragen, darunter auch die Partien gegen den FC Schalke 04 und den FC Bayern München.

Trotz Corona: BVB wird „No-Show-Rate“ in diesem Jahr anwenden

Wie vielen Dauerkarten-Besitzern der BVB in diesem Jahr kündigen wird, steht noch nicht fest. Sicher ist nur, dass die „No-Show-Rate“ auch für die zurückliegende Spielzeit Anwendung finden wird – trotz Corona. Borussia Dortmunds Geschäftsführer Carsten Cramer sagt im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten: „Wir werden die Corona-Situation sicherlich berücksichtigen und werden das Thema No-Show-Rate mit größtmöglicher Sensibilität und größtmöglichem Fingerspitzengefühl behandeln, aber die No-Show-Rate wird bei dem einen oder anderen Dauerkarten-Inhaber trotzdem Anwendung finden.“ Es gebe keinen Grund, wegen der Corona-Pandemie „alle Spielregeln auszusetzen“, sagt Cramer.

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Wo genau der Klub die Grenze ziehen wird, ist noch nicht final entschieden. Dabei ist nicht nur die Frage zu klären, ob die 60-Prozent-Regel greift, sondern auch die Frage, ab wann es für Fans vielleicht Gründe gab, wegen des sich ausbreitenden Coronavirus auf einen Stadionbesuch zu verzichten. Kurz: Es geht um die Frage, wie viele Heimspiele am Ende überhaupt in die Wertung fallen können.

„No-Show-Rate“: BVB wird etwas Gnaden walten lassen

Eine gewisse Kulanz wird der BVB demnach auch in der zweiten Spielzeit seit Einführung der „No-Show-Rate“ zeigen, aber sie wird nicht allzu großzügig ausfallen. Wer seine Dauerkarte bis Ende Februar nur zwei- oder dreimal genutzt hat, wird zukünftig keine Dauerkarte mehr beim BVB erwerben können. Zumal es für jeden Fan, der von seiner Dauerkarte keinen Gebrauch machen kann, die Möglichkeit gibt, sie auf dem offiziellen Zweitmarkt des BVB anzubieten – und schon gilt die Dauerkarte für die jeweilige Partie als genutzt, egal, ob sie einen Käufer findet oder nicht (ausgeschlossen davon sind Karten für die Blöcke 12 und 13 sowie VIP-Tickets). Darüber hinaus ist auch die Weitergabe der Dauerkarte an Verwandte und Bekannte gestattet, solange nicht gegen die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) des BVB verstoßen wird.

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Wann wieder BVB-Fans im Stadion Spiele verfolgen dürfen, ist noch unklar. Borussia Dortmund arbeitet an einem Konzept, auch künstliche Intelligenz ist im Einsatz. Zuletzt machte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke den Fans Hoffnung auf eine Rückkehr ins Stadion.

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