Hummels-Fehler führt zu 0:1-Pleite in Krasnodar
Europa League
Borussia Dortmund hat durch eine 0:1 (0:1)-Niederlage beim FK Krasnodar die gute Ausgangslage in der Europa-League-Gruppe C verspielt. Vor dem abschließenden Heimspiel gegen Saloniki hat der BVB nach vier Aluminiumtreffern und einem frühen Elfmeter-Gegentor den Gruppensieg nicht mehr selbst in der Hand.

BVB-Kapitän Mats Hummels verursachte den Elfmeter kurz nach dem Anpfiff.
Thomas Tuchel hatte seine Elf vor dem Spiel beim FK Krasnodar eindringlich gewarnt, als er nach der Ankunft erklärte: "Die Partie wird die schwerste in dieser Gruppenphase." Was er dabei allerdings wohl nicht im Hinterkopf hatte, war die Möglichkeit, dass sein eigenes Team die Schwierigkeitsstufe früh selbst noch einmal ein gutes Stück erhöhen könnte.
Es waren gerade einmal 28 Sekunden gespielt, als der niederländische Schiedsrichter Serdar Gözübüyük für Kopfschütteln bei Mats Hummels sorgte. Der BVB-Kapitän hatte bei einem langen Ball den Arm an seinem Gegenspieler Mauricio Pereyra gehabt und diesem damit eine Steilvorlage zum Sinkflug gegeben. Der Schiedsrichter zögerte nicht und pfiff. Pavel Mamaev verwandelte den Strafstoß sicher (2.).
Positive Ausgangslage
Die vor der Partie so positive Ausgangslage für den BVB änderte sich dadurch entscheidend. Zwar blieb es dabei, dass der BVB nur einen Punkt in Krasnodar zum Gruppensieg benötigte, doch durch die Führung des FK war die Pole Position dank des direkten Vergleichs (Hinspiel: 2:1 für den BVB) an die Russen übergegangen. Der BVB musste jetzt liefern - und das ohne die angeschlagen Stars Shinji Kagawa, Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang.
Dortmund mühte sich, den frühen Rückstand möglichst zügig auszubügeln. Erst versuchte es Henrikh MKhitaryan aus der Distanz, dann setzte Jonas Hofmann den Nachschuss über das Tor (7.). Nur eine Minute später hatten die 550 mitgereisten BVB-Fans den Torschrei dann schon auf den Lippen, nachdem Adrian Ramos den herausgestürmten FKK-Keeper Andriy Dykan überlupft hatte. Doch der Ball tupfte vor der Linie auf, sprang an die Latte und von dort zurück ins Feld (8.).
Ramos im Mittelpunkt
Auch an Dortmunds zweiter gefährlicher Szene des Abends war Ramos entscheidend beteiligt. Doch nach einer Flanke von Lukasz Piszczek traf der Kolumbianer per Flugkopfball erneut nur das Aluminium (45.). Nach der anschließenden Ecke dann war es Sven Bender, der völlig freistehend per Kopf verzog (45.+1). Der BVB nahm den frühen Rückstand mit in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel kontrollierte Dortmund zunächst weiterhin den Ball, doch anders als in Hälfte eins eröffneten sich Krasnodar jetzt Konterchancen. Als Fedor Smolov nach 56 Minuten auf der linken Seite durchgestochen war, musste Hummels seine ganze Erfahrung einbringen, um nicht den zweiten Elfmeter des Tages zu verursachen. 60 Sekunden später bot sich Ari die nächste Chance, doch der Brasilianer verzog.
Offener Schlagabtausch
Das Spiel entwickelte sich jetzt mehr und mehr zu einem offenen Schlagabtausch, befeuert durch die erstaunlich hitzige Atmosphäre im baufälligen Kubanstadion mit seinen beeindrucken Flutlichttürmen. Dortmund stürmte und hatte durch Ramos (60.) und Julian Weigl (Lattenkopfball, 63.) zwei dicke Chancen. Krasnodar konterte gefährlich und zwang Weidenfeller zum riskanten Eingreifen (67.).
In der 69. Minute zog Tuchel seine einzige echte Offensiv-Option und brachte Adnan Januzaj, der sich in der Halbzeit kurioserweise mit einem Balljungen warmgemacht hatte. Doch die nächste Chance bot sich Ilkay Gündogan, der nach Hummels‘ Traumpass von Mkhitaryan bedient wurde. Sein Schuss allerdings wurde wie so oft an diesem milden Winterabend in Russland abgeblockt (72.). Kurz danach setzte Mkhitaryan den Ball zum vierten Mal ans Aluminium (76.).
Kaum noch Entlastung
Der BVB schob sich jetzt komplett in die Hälfte des Gegners, der kaum noch für Entlastung sorgen konnte. Der Ball jedoch wollte auch in der vierminütigen Nachspielzeit nicht rein. Am Ende stand so eine unnötige Niederlage, die sich in Zukunft noch rächen könnte.
Krasnodar: Dykan - Jedrzejczyk, Granqvist, Sigurdsson, Kaleshin - Akhmedov (85. Torbinskiy), Kabore - Smolov, Pereyra (74. Gazinsky), Mamaev (84. Laborde) - Ari
Dortmund: Weidenfeller - Piszczek (80. Ginter), Bender, Hummels, Schmelzer - Weigl (86. Leitner) - Hofmann (68. Januzaj), Gündogan, Castro, Mkhitaryan - Ramos
Tor: 1:0 Mamaev (2., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Serdar Gözübüyük (Niederlande)
Zuschauer: 30.150
Gelbe Karten: Jedrzejczyk (3), Kabore (2), Pereyra (1) / Hummels (1)