„Fußballer im Fokus“: BVB gibt NS-Opfern ein Gesicht – neue Publikation vorgestellt
Borussia Dortmund
„Borussia verbindet“ ist nicht nur eine leere Floskel. Der BVB füllt sie immer wieder mit Leben. Auch dank des jüngsten Projekts – einer Publikation in Zusammenarbeit mit den Arolsen Archives.
In zwölf Kurzbiographien werden Einblicke in das Leben bekannter, wie etwa Julius Hirsch, und weniger bekannter Fußballer gewährt, die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung waren. Zwölf Lebensgeschichten, die den Menschen dahinter ein Gesicht geben. Für den BVB ist das eine Herzensangelegenheit. Borussia verbindet eben.
Opfer von NS-Verfolgung: BVB arbeitet mit den Arolsen Archives zusammen
„Fußballer im Fokus: Bildungsmaterial zu Sport, Verfolgung und Erinnerung“, lautet der Titel der Publikation* (steht hier zum Download bereit), die die Arolsen Archives jüngst in Kooperation mit dem BVB veröffentlicht haben. „Die Zusammenarbeit ist relativ einfach und schnell zustande gekommen“, erklärte Daniel Lörcher, Leiter der BVB-Abteilung Corporate Responsibility, auf Nachfrage der Ruhr Nachrichten. „Ich habe an einem Workshop teilgenommen, den eine Kollegin der Arolsen Archives geleitet hat. Wir sind danach ins Gespräch gekommen und im Austausch geblieben“, so Lörcher, der auch die Motivation des BVB erläuterte.
„Wir haben als Borussia Dortmund Möglichkeiten, die andere, kleinere Vereine und vor allem auch Amateurvereine oder Fangruppen, nicht haben. Zudem haben wir sehr viele Erfahrungen gesammelt in den vergangenen Jahren, um zusammen mit den Arolsen Archives das ein Stück weit anzubieten, um Menschen an diesem Themenfeld teilhaben zulassen“, sagte Lörcher, den die Kooperation persönlich freut. „Das ist kein verstaubtes Archiv, sondern wirklich eine echte Institution. Es ehrt den BVB, das der Verein als Kooperationspartner für die Arolsen Archives überhaupt in Frage gekommen ist“, erklärte er.
Borussia Dortmund wird einmal mehr seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht
Und die Schnittmengen sind in der Tat nicht klein. Die Arolsen Archives, die aus dem sogenannten International Tracing Service (ITS) hervorgegangen sind, sind ein internationales Zentrum über NS-Verfolgung mit dem nach eigenen Angaben weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Seit vielen Jahren ist auch Borussia Dortmund auf diesem Feld aktiv, organisiert etwa Bildungsreisen nach Auschwitz. Mit verschlossenen Augen blicken die Schwarzgelben mitnichten auf ihre Vergangenheit – und sind sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stets bewusst. Gegen das Vergessen.