Ein Feierbiest und ein BVB-Meistermacher: Die Trainer von Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
Terminkollision am Pokalfinaltag, ein Google-Geständnis und zwei relativ normale Typen mit Titel-Lust: BVB-Trainer Marco Rose und „Co“ Alex Zickler zu Gast beim „Brinkhoff‘s Ballgeflüster“.

Die BVB-Trainer Alexander Zickler (l.) und Marco Rose sind mehr als nur Arbeitskollegen, sie wohnen auch zusammen. © imago images/Kirchner-Media
Es hätte mit Sicherheit einen besseren Zeitpunkt für die 36. Ausgabe von „Brinkhoff’s Ballgefülster“ im Westfalenpark geben können. Eine Woche früher zum Beispiel. Da hätten BVB-Trainer Marco Rose und sein „Co“ Alexander Zickler wohl nur allzu gerne über diesen furiosen Bundesliga-Auftakt gegen Eintracht Frankfurt gesprochen. Da war vieles gut, richtig gut. Doch dieses Spiel war halt schon länger als eine Woche her – und in der Zwischenzeit gab es eben die Niederlagen im Supercup gegen die Bayern und das 1:2 in der Bundesliga beim SC Freiburg. Klar also, dass eher diese Spiele am Dienstagabend zum Thema wurden.
Bedingungslosigkeit hat dem BVB gegen Freiburg gefehlt
Darüber zu reden, fällt deutlich schwerer. Wobei sich Rose nicht zu schade ist, auch mal den Finger in die Wunde zu legen. Norbert Dickel als Moderator des „Ballgeflüsters“ hätte das Thema am liebsten schnell abgehakt, Rose nicht. „Wenn es Redebedarf gibt, können wir da gerne noch drüber reden“, sagte der neue Cheftrainer.
Seine klare Analyse: Die Bedingungslosigkeit, für die TV-Kommentator Wolff-Christoph Fuß den BVB gegen Frankfurt noch gelobt hatte, habe in Freiburg gefehlt. Dennoch dürfe man nun nicht zu lange hadern oder gar in Selbstmitleid ertrinken. Das habe er seinen Spielern auch in der Dienstag-Einheit so mitgegeben. „Ich habe den Jungs erst heute im Training wieder gesagt, an sich zu glauben und den nötigen Spaß im Training zu haben.“ Nur so könne es Erfolge geben.
Marco Rose: „Beim BVB geht es um die ganz großen Ziele.“
Apropos Erfolge. Das ist es schließlich, wonach sich jeder BVB-Fan sehnt. Und mit Erfolgen gleichbedeutend auch Titel. Dessen ist sich auch Rose bewusst. „Wenn du beim BVB bist, geht es um die ganz großen Ziele.“ Dementsprechend seien Rose und Zickler die Aufgabe in Dortmund auch mit einer großen Demut angegangen: „Wir sind uns dessen bewusst, welche Verantwortung wir hier haben und welchem Verein wir hier beigetreten sind, was es für uns bedeutet, was von uns erwartet wird.“
Aber was bringen Rose und Zickler noch mit außer Demut? „Wir bringen mit ein, dass wir relativ normale Typen sind und nicht in irgendwelchen Sphären schweben.“ Und das ist in der Tat kein bloßes Gerede. Beide wirken sehr nahbar, locker. Und Alex Zickler bringt ja – wie vielleicht nicht viele wissen – noch etwas ganz anderes mit ein: Er ist BVB-Meistermacher.
Alexander Zickler schoss den BVB einst zum Meistertitel
In der Saison 1994/95 gewann Borussia Dortmund sein letztes Saisonspiel gegen den HSV. Um tatsächlich die Schale zu holen, musste gleichzeitig aber Werder Bremen verlieren. Und das geschah: Weil Alexander Zickler im Trikot des FC Bayern München zweifach traf. „Dank der Geschichte können wir die Verpflichtung von Zico wenigstens rechtfertigen.“
Dass die beiden mehr sind als nur Arbeitskollegen, sie leben ja sogar in einer WG zusammen, wird in fast jeder Sekunde deutlich. Wobei Alexander Zickler auch offen zugab: „Ich musste damals Marco Rose erstmal googeln.“ Die meisten Video-Ergebnisse hätten den 44-Jährigen bei den Feierlichkeiten mit Mainz 05 gezeigt. „Beim Feiern bin ich ganz vorne dabei. Deswegen hoffe ich natürlich, dass wir hier in Dortmund gemeinsam etwas zu feiern haben.“
Zum Beispiel den DFB-Pokal. Sollte der BVB tatsächlich ins Finale nach Berlin einziehen, hat Marco Rose allerdings einen kleinen Interessenskonflikt. An dem Tag hat seine Tochter Firmung. „Ich habe ihr aber schon gesagt, dass ich da wohl eher nicht kann.“