Durm und Castro schwach - Reus rettet Dortmund
BVB-Einzelkritik
Marco Reus ist Dortmunds Lebensretter: Auch beim 1:1 in Köln war es der lange verletzte Nationalspieler, der sein Team - wie zuvor schon in Madrid - vor einer Niederlage bewahrte. Wie er und seine BVB-Teamkollegen sich am Samstag geschlagen haben, lesen Sie in unserer Einzelkritik.

Schwacher Auftritt gegen Köln: Erik Durm (l.).
Roman Weidenfeller: Vier Tage nach seiner Gala gegen Madrid diesmal deutlich weniger gefordert. Beim Gegentor durch Rudnevs ohne Abwehrmöglichkeit, ansonsten zuweilen am Ball mit Problemen auf dem holprigen Rasen. Note: 3,5
Erik Durm: Der Außenverteidiger feierte sein Startelf-Debüt in der laufenden Saison - und wird das Spiel schnell vergessen wollen. Beim Gegentor verschlief er seinen Einsatz völlig und ließ Rudnevs frei laufen. Fast noch auffälliger aber war, wie ihm Jonas Hector mehrmals klar die Grenzen aufzeigte. Note: 5,0
Lukasz Piszczek: Er kennt den Job in der Dreierkette, den er diesmal übernehmen sollte, eigentlich gut. Doch der Pole wirkte zu keinem Zeitpunkt richtig im Spiel und leistete sich allein drei schlimme Fehlpässe. Vielleicht lag es an seiner Adduktorenverletzung, die ihn nach 27 Minuten vom Platz zwang. Daher: ohne Note
Sokratis: Der Abwehrchef ist eigentlich eine Konstante im Spiel der Borussia. Doch gegen den „Effzeh“ erwischte er nicht seinen besten Tag. Bei langen Bällen der Kölner gelang es ihm wiederholt nicht, für Ruhe zu sorgen. Vor allem seine Kerze in den Nachmittagshimmel blieb negativ in Erinnerung (15.). Note: 4,0
Matthias Ginter: Als linkes Glied der Dreierkette zeigte er eine überwiegend konzentrierte Vorstellung, auch das Zweikampfverhalten und die Körpersprache stimmten. Dass er trotzdem einige Male ins Schwimmen geriet, wenn die Kölner zum Kontern ansetzten, war auch dem Verhalten der Nebenleute geschuldet. Note: 3,5
Marcel Schmelzer: Es war sehr löblich, dass der BVB-Kapitän nach dem Spiel sofort die Schuld für den Gegentreffer auf sich nahm. Ohne seinen Ballverlust und sein anschließendes Foul wäre das Tor nicht gefallen. Sein ganzes Spiel war diesmal sehr verhalten und unauffällig - von einem gefährlichen Kopfball abgesehen (59.). Note: 4,5
Julian Weigl: Die Dortmunder Passmaschine bekam es am Samstag mit einer Sonderbewachung zu tun und löste die schwierige Aufgabe durchaus ordentlich - vor allem, weil er den Kampf im Mittelfeld annahm und sich von der harten Kölner Gangart nicht unterbuttern ließ. Mit Ball aber nicht fehlerfrei. Note: 3,5
Gonzalo Castro: Ähnlich wie Lukasz Piszczek kämpfte auch er früh mit gesundheitlichen Problemen. Bereits nach 35 Minuten deutete er in Richtung Trainerbank an, dass es aufgrund von Rippenschmerzen nicht weitergehen würde. Biss sich dann trotzdem bis zur 53. Minute durch, leistete sich in dieser Zeit aber mehrere schwere Fehler - von denen der schlimmste fast zum 0:2 geführt hätte (50.). Note: 5,0
Ousmane Dembele: Der Youngster begann stark und leitete nach zwei Minuten die erste große BVB-Chance ein. Danach allerdings baute er ebenso stark ab und fiel in der Folgezeit vor allem durch missglückte Dribblings oder Fehlpässe auf. Note: 4,5
Marco Reus: Der Rückkehrer ist so etwas wie Dortmunds Lebensversicherung zur Zeit. Auch in Köln war er es wieder, der sein Team in der letzten Minute vor der Niederlage bewahrte - wie zuvor schon in Madrid. Zwar gelang auch ihm längst nicht alles, dennoch macht er derzeit den Unterschied aus. Note: 3,0
Pierre-Emerick Aubameyang: Dortmunds gefährlichster Angreifer blieb diesmal stumpf. Nur einmal drehte er jubelnd ab, nachdem er einen Pass von Reus über die Linie gedrückt hatte. Doch der Treffer zählte nicht, da der Gabuner im Abseits gestanden hatte. Es blieb seine auffälligste Szene. Note: 4,5
Marc Bartra (ab 27. Minute): Der Spanier hatte in Madrid schwach gespielt und saß diesmal daher zunächst auf der Bank. Nach 27 Minuten aber war seine Pause beendet, weil sich Piszczek verletzt hatte. Er spielte wie in den Vorwochen: wankelmütig. Note: 4,0
Sebastian Rode (ab 53.): Der defensive Abräumer kam für den verletzten Castro ins Spiel und war ein Aktivposten in der zweiten Hälfte. So aktiv er auch war, so viele Fehler machte er allerdings auch. Ihm fehlt derzeit Klarheit und Ruhe in den Aktionen, vielleicht auch das nötige Selbstvertrauen. Note: 4,5
Adrian Ramos (ab 75.): Der Stürmer kam in der Schlussphase, als Tuchel zur Offensive rief - und er erfüllte seinen Job: Es war seine Vorarbeit, die Reus zum 1:1 verwertete. Da er erst spät eingewechselt wurde, bleibt der Kolumbianer aber ohne Note.
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