Der BVB zwischen meisterlich und gruselig Heim und auswärts zeigt Borussia zwei Gesichter

Der BVB zwischen meisterlich und gruselig: Auswärts sieht man eine andere Dortmunder Version
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Deutscher Meister wird nur der BVB – wenn es in der Bundesliga die Möglichkeit gäbe, nur noch Heimspiele auszutragen. 13 von 15 Partien im Signal Iduna Park hat Borussia Dortmund gewonnen, sagenhafte 48 (!) Tore erzielt und seit 49 Begegnungen immer mindestens einmal getroffen. Die aktuelle Heim-Tabelle führen die Schwarzgelben mit fünf Punkten Vorsprung vor dem FC Bayern München an.

Die zwei Gesichter des BVB

In den eigenen vier Wänden stimmen Selbstverständnis und Selbstsicherheit der Schwarzgelben. Power-Fußball kombiniert mit spielerischer Leichtigkeit. Mit der Energie von den Tribünen kommt die Mannschaft regelmäßig in die Nähe ihres Leistungsmaximums, spielt die Gegner teilweise an die Wand. Am Sonntag war der VfL Wolfsburg der leidtragende Sparringspartner. Die Wucht der Ränge, dieses Heimspiel-Gefühl, das ist ein echter Bonus für Borussia Dortmund. Ein Booster. Wie ein zwölfter Mann.

Die Statistik bezogen auf die Bundesliga: Zuhause holt der BVB durchschnittlich 2,7 Punkte bei 48:13 Toren, auswärts stehen im Schnitt 1,5 Zähler und 25:27 Treffer. Werte wie aus anderen Welten. Einmal meisterlich. Einmal gruselig. In der eigenen Festung zündet die Borussia den Turbo. Nach längerer Anreise verpufft die Zündung. Emotionen tragen die Mannschaft. Nüchtern und taktisch überlegen herunterspielen kann sie ein Spiel nicht.

BVB auf fremden Plätzen als großes Rätsel

Zweimal kommt der BVB in dieser Saison noch in den Genuss, Gastgeber zu sein. Gegen Borussia Mönchengladbach in der kommenden Woche, zum Saisonfinale gegen den FSV Mainz 05. Mit sechs Punkten zu kalkulieren, wäre alles andere als vermessen. Dazwischen steht noch das Auswärtsspiel beim FC Augsburg an, am vorletzten Spieltag. Die jüngste Serie in der Fremde: Drei Remis bei den Kellerkindern Schalke, Stuttgart und Bochum, Niederlagen in London, München und Leipzig. Mit derselben Mannschaft. Und doch mit einer anderen Version von Borussia Dortmund. Ein Rätsel.

Die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsgesicht ist wie der krasse Wandel zwischen erster und zweiter Saisonhälfte eklatant. Beides gehört in der Aufarbeitung dieser Spielzeit zu den dringlichen Themen. „Gebäudeunabhängig“ möchte Trainer Edin Terzic seine Jungs so dominant, selbstbewusst und ausdrucksstark spielen sehen. Als Platzherren auch auf fremden Feldern. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, der Umbruch im BVB-Kader benötigt weitere Zeit.

Bundesliga-Finish bestimmt das BVB-Gefühl

Mit welchem Grundgefühl diese Entwicklung vonstattengeht, ob eher im Heim- oder dem Auswärtsmodus, hängt auch vom Resultat im Bundesliga-Finish ab. Da wäre die Variante Stuttgart: eine riesengroße Chance leichtfertig verschenkt. Oder dem Wolfsburg-Feeling vom Sonntagabend: Diese Mannschaft hat unermesslich viel Potenzial und kennt ihr Limit noch gar nicht.

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