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Der BVB vor dem Deadline Day: Still ruht der See
Borussia Dortmund
Still ruht der See - das beschreibt die Situation beim BVB vor dem Deadline Day treffend. Um den möglichen Wechsel von Roman Bürki zu Galatasaray gibt es widersprüchliche Informationen.
Während nebenan die U19 der Borussia ihre Generalprobe vor der Liga-Fortsetzung bestritt und nach dem 0:4 gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV einiges zu besprechen hat bis zum Start gegen Leverkusen am kommenden Freitag, herrschte im Profit-Trakt am Trainingsgelände des BVB fast schon gespenstische Ruhe. Das geschlossene Tor verriet, dass der Betrieb komplett pausiert. Zwei freie Tage für die Profis nach einer intensiven Trainingswoche, ehe es am Dienstag weitergeht. Auch die Bundesliga-Mannschaft hat dann am Wochenende, aber erst am Sonntag (15.30 Uhr, live bei DAZN), die Werkself zu Gast.
BVB-Torhüter Roman Bürki rückt in den Fokus
Die Idylle in Dortmund-Brackel steht symbolisch auch für die Bewegung am Transfermarkt. Am Montag ist „Deadline Day“, also der letzte Tag der Winter-Transferperiode. Ein Wechsel in die meisten europäischen Ligen, darunter alle Top-Ligen wie England, Spanien, Italien oder Frankreich, ist ab Dienstag nicht mehr möglich. Borussia Dortmund hat Ansgar Knauff für gleich 18 Monate an Eintracht Frankfurt verliehen - und es ist nach Informationen der Ruhr Nachrichten sehr wahrscheinlich, dass mehr auch nicht passieren wird.
Auch in der seit Freitag meist diskutierten Personalie um eine Leihe von Torhüter Roman Bürki zu Galatasaray nach Istanbul sieht es momentan nicht danach aus, dass es zu einem Wechsel kommen wird. Nach widersprüchlichen Meldungen am Freitag und Samstag und einer von Burak Elmas, dem Präsidenten des türkischen Traditionsklubs, am Freitagabend schon forsch verkündeten Einigung mit dem Schweizer, scheint der Transfer nun geplatzt - ob endgültig oder nur vorerst, das dürften die kommenden Tage zeigen. Denn die Türkei ist in der Winter-Transferperiode ein Sonderfall. Wechsel sind noch bis zum 8. Februar möglich. Das letzte Wort muss in dieser Personalie daher noch nicht gesprochen sein, Bürki könnte auch in seine Heimat (15. Februar), nach Russland (22. Februar) oder gar in die USA wechseln, wo die Transferperiode erst am 10. Februar beginnt.
Nico Schulz steht beim BVB noch bis 2024 unter Vertrag
Nach Informationen der Ruhr Nachrichten ist es allerdings seitens der Türken nach wie vor noch zu keiner Kontaktaufnahme mit der Borussia gekommen. Die dem Bürki-Lager nahestehende Schweizer Boulevard-Zeitung „Blick“ berichtete am Samstag zudem, „Galas“ verletzter Stammtorhüter Fernando Muslera (Kreuzband-Überdehnung im Knie) werde in spätestens sechs Wochen wieder einsatzfähig sein - und ein Transfer sei für Bürki angesichts der unklaren Perspektive damit sinnlos.
Auch für einen schon vielfach kolportierten Wechsel von Nico Schulz zu Gala-Rivale Fehnerbace würde die Frist 8. Februar gelten. Doch auch in dieser Personalie gilt: Still ruht der See. Keine Kontaktaufnahme seitens der türkischen Seite zum BVB, nach Informationen der Ruhr Nachrichten gab es auch kein Signal des Spielers an seinen derzeitigen Arbeitgeber, bei dem er noch einen Vertrag bis 2024 besitzt.
BVB-Leihgeschäft mit Reinier und Real Madrid endet im Sommer
Dass Borussia Dortmund auch Schulz bei einem Wechselwunsch keine Steine in den Weg legen würde, ist seit Monaten bekannt. Derzeit sieht es allerdings so aus, als ob sowohl der Ex-Hoffenheimer Schulz als auch Bürki, im Sommer zur Nummer drei herabgestuft, bis zum Saisonende weiter im Dortmunder Kader verbleiben werden - und damit Etat-Positionen blockieren, die der BVB gern an anderer Stelle investieren würde.
Das gilt auch für den dritten Spieler ohne echte Perspektive. Der Unterschied zu Schulz und Bürki: Um den Brasilianer Reinier gibt es nicht einmal Gerüchte. Das für beide Seiten unbefriedigende Leihgeschäft mit Real Madrid dürfte erst im Sommer endlich enden.
Dirk Krampe, Jahrgang 1965, war als Außenverteidiger ähnlich schnell wie Achraf Hakimi. Leider kamen seine Flanken nicht annähernd so präzise. Heute nicht mehr persönlich am Ball, dafür viel mit dem Crossbike unterwegs. Schreibt seit 1991 für Lensing Media, seit 2008 über Borussia Dortmund.

Premium-Jahrgang 1981. Besetzte im Mittelfeld von Rot-Weiß Unna die Acht, bevor die Position überhaupt erfunden wurde. Studium der Germanistik und Politikwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, anschließend ablösefreier Wechsel zu Lensing Media. Im BVB-Team polyvalent einsetzbar.
