BVB-Trainer Marco Rose (r.) setzt große Hoffnungen in Sancho-Nachfolger Donyell Malen. © imago / Revierfoto
Borussia Dortmund
Der BVB startet mit hohen Erwartungen - und welchem Kader?
Borussia Dortmund geht optimistisch in die neue Saison. Die Handschrift des neuen BVB-Trainers Marco Rose ist zu erkennen. Die spannende Frage lautet: Was passiert noch auf dem Transfermarkt?
Am vorletzten Tag des BVB-Trainingslagers im schweizerischen Bad Ragaz bekommen endlich auch die Fans der Borussia einen Eindruck davon, wie das aussehen könnte: Rose-Fußball. Viel ist darüber gesprochen worden, der neue Trainer selbst schmunzelt eher, wenn er mit diesem Begriff konfrontiert wird. Denn, so sagt Marco Rose, das, was die Mannschaft auf den Rasen bringt, sei immer ein Produkt des gesamten Trainerteams. Und, auch daraus macht der 44-Jährige keinen Hehl, er sei immer sehr offen für Tipps und Ratschläge seiner Co-Trainer.
BVB geht mit den Neuzugängen Kobel und Malen in die Saison
Im österreichischen Altach ist Borussia Dortmund immer zu Gast, wenn man sich keine 50 Kilometer entfernt in Bad Ragaz auf die Saison vorbereitet. Diesmal ist mal wieder ein italienischer Erstligist der Gegner. Der FC Bologna geht mit 0:3 baden, was angesichts des Starkregens (gibt es auch in jedem Jahr, wenn Dortmund zu Gast ist) durchaus wörtlich zu nehmen ist. Und im vierten Test der Vorbereitung sind die Trainingsfortschritte endlich auch zu sehen. Zwar fehlen Rose auch weiterhin etliche Stammspieler, aber man bekommt eine Idee von der Art, wie er die Borussia spielen lassen möchte.
Da die Trainingseinheiten wegen der Corona-Pandemie erneut ohne Fans stattfinden müssen, ist es eine der seltenen Möglichkeiten überhaupt für die Anhänger, ihre neue Mannschaft zu sehen. Wobei, so viel hat sich ja nicht verändert. Da steht ein neuer Torwart im Tor, Gregor Kobel aus Stuttgart. Halten muss er nicht allzu viel. Den neuen Offensivspieler im Kader bekommt man noch nicht zu sehen, Donyell Malen ist erst einige Tage zuvor verpflichtet worden und hat noch Rückstand.
Die komplizierteste Vorbereitung, die BVB-Boss Watzke je erlebt hat
Die Fans blicken dennoch in viele unbekannte Gesichter, das sind Spieler der U19 und U23, die für einen regulären Betrieb sorgen, so lange die Nationalspieler noch nicht wieder dabei sind. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke beschreibt diese Vorbereitung „als komplizierteste in meinen 17 Jahren bei Borussia Dortmund.“ Damit hat er recht, aber jammern hört man Trainer Rose ob der Widrigkeiten dennoch nicht. Dinge, die man nicht ändern kann, sollte man akzeptieren, sagt er. Und das Beste draus machen.
Hans-Joachim Watzke erlebte die komplizierteste Vorbereitung „in meinen 17 Jahren bei Borussia Dortmund“. © BVB / Alexandre Simoes
Was ist das Beste, das man aus diesem Kader herausholen kann? Spannende Frage, schwierige Antwort. Nach dem beeindruckenden Schlussspurt auf Platz drei und in die Champions League sind die Erwartungen auf jeden Fall weiterhin hoch. Noch immer aber fehlen Rose ein halbes Dutzend Stammkräfte, drei Nationalspieler (Can, Hummels, Guerreiro) brachten Verletzungen mit von der EM. Zwei Corona-Fälle (Meunier, Brandt) vergrößern den personellen Engpass weiter.
Der BVB fährt während der Corona-Pandemie massiven Verlust ein
Mehr als die Transfers von Kobel und Malen ist auf der Zugangsseite nicht passiert. Weil auch auf der Abgangsseite bislang wenig Bewegung herrscht, ist der Kader noch zu groß und zu teuer. Optimierungen wird es angesichts von 72,8 Millionen Euro Verlust im vergangenen Geschäftsjahr daher nur geben, wenn der BVB Transfererlöse erzielen kann auf einem Markt, auf dem zwar in den vergangenen Tagen wieder vermehrt gehandelt wird - Spieler aus Dortmund scheinen aber weiterhin nicht allzu begehrt zu sein.
Es sind einige Unwägbarkeiten, die den BVB in die Saison begleiten. Wie schnell werden Hummels und Guerreiro fit? Was passiert mit dem wechselwilligen Thomas Delaney? Gelingt es Sportdirektor Michael Zorc, schwer vermittelbare Spieler zu veräußern und Spielraum für Neuzugänge zu schaffen? Auch so genügt Borussia Dortmunds Kader hohen Ansprüchen. Rose ist ein Trainer mit einem klaren Plan und klaren Ansagen, das kommt bislang gut an bei der Mannschaft. Der Erfolg in Wiesbaden sollte zusätzlichen Rückenwind geben, zumal die Borussia mit ihren Sorgen nicht allein ist.
Borussia Dortmund geht „vorsichtig optimistisch“ in die Saison
Alle großen Klubs kämpften mit Problemen in der Vorbereitung, das bietet dem BVB vielleicht auch Chancen. „Vorsichtig optimistisch“ sei er, hat Watzke nach dem Sieg im Pokal erklärt. Auch in Wiesbaden war in Ansätzen zu erkennen, wie Rose spielen lassen möchte. Schnörkellos, schnell, attraktiv. Und am besten erfolgreich. „Das“, hat er im großen Exklusiv-Interview mit den Ruhr Nachrichten erklärt, „ist die einzig maßgebende Währung für Trainer.“
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