Haaland macht in Wiesbaden die 60 voll - und bekennt sich zum BVB
Borussia Dortmund
Drei Tore und Liegestütze: Erling Haaland schießt Borussia Dortmund gegen den SV Wehen Wiesbaden im Alleingang in die zweite Runde des DFB-Pokals - und bekennt sich anschließend zum BVB.

BVB-Spieler des Tages gegen den SV Wehen Wiesbaden: Erling Haaland. © imago / Kirchner-Media
Erling Haaland muss mächtig pumpen. Allerdings nicht, weil er sich sich hier in Wiesbaden gegen den Drittligisten außerordentlich verausgabt hat, sondern weil er nach einem Foul an ihm im Sechzehner noch eine kleine Krafteinheit einschiebt. Drei Liegestütze, das war‘s aber auch. Dann muss er sich schließlich wieder dem widmen, was er am besten kann: Tore schießen.
BVB-Stürmer Haaland lässt die erste Chance des Spiels liegen
Damit hätte er eigentlich schon in der dritten Minute beginnen müssen. Doch er ließ - für ihn fast untypisch - nach einem Steilpass von Giovanni Reyna die erste große Chance des Spiels liegen. Und dennoch war diese Szene äußerst aussagekräftig. Sie zeigte in aller Deutlichkeit, was der BVB sich im ersten Pflichtspiel der Saison vorgenommen hatte: offensives und druckvolles Verteidigen, schnelles Umschalten, über wenige Stationen zum Abschluss kommen.
Im Vorfeld der Partie beim SV Wehen Wiesbaden wurde aufgrund der zefahrenen Vorbereitung und der großen Personalprobleme, vor allem in der Defensive, durchaus in Frage gestellt, ob der BVB das alles zu diesem Zeitpunkt tatsächlich auf den Rasen bringen kann. Erst recht gegen einen Drittligisten, der sich schon seit zwei Wochen im Ligabetrieb befindet. Aber um es vorwegzunehmen: Der BVB konnte es.
Reus auf Haaland - eine BVB-Kopie des ersten Treffers
Und so war es kaum verwunderlich, dass auch der erste Treffer der Partie dem gleichen Schema folgte, wie schon die erste Haaland-Chance. Marco Reus, der erneut in der Mittelfeldraute hinter den Spitzen Tigges und Haaland agierte, spielte den Ball schnell tief auf den startenden Norweger, der sich mit seiner Wucht durch die Verteidiger tankte und unten links einschob.
Nur drei Minuten später ein Abbild des Führungstreffers. Wieder ging es schnell durchs Mittelfeld. Wieder Reus auf Haaland. Und wieder ein Tor. Allerdings vom Elfmeterpunkt. Wiesbadens Schlussmann Florian Stritzel hatte den 21-Jährigen zu Fall gebracht. Dann kamen erst die Liegestütze, dann das 2:0.
BVB-Trainer Marco Rose: „Kommt Männer, weiter nach vorne“
Während der BVB in der vergangenen Saison bei einem solchen Spielstand wohl ein, zwei Gänge rausgenommen und sich nach hinten gezogen hätte, blieb er in der Brita-Arena weiter druckvoll und spielfreudig. Ballstaffetten durch die Abwehrkette Passlack, Akanji, Papadopoulos und Schulz gab es kaum. Falls doch, erinnerte Marco Rose von der Seitenlinie an den eigentlichen Plan: Kommt Männer, weiter nach vorne.“
Nach dem Seitenwechsel wurde das dann auch wieder zielstrebiger verfolgt. Im Mittelpunkt: Giovanni Reyna, der sich in der Mittelfeldraute auf der Halbposition wie schon gegen den FC Bologna sichtlich wohl fühlte. Mal tauchte er rechts auf, mal links. So wie in der 51. Minute, als er erneut Haaland auf die Reise schickte, der im Nachschuss sein drittes Tor erzielte - der 60. Treffer des Norweges im 60. Pflichtspiel für den BVB. Eine überragende Quote. Die immer wieder aufkommenden Wechselgerüchte erstickte der 21-Jährige bei „Sky“ im Keim. „Ich bin stolz, ein Teil dieses Klubs zu sein.“
BVB-Neuzugang Donyell Malen verpasst seinen Premierentreffer
Spätestens jetzt gab es keinerlei Zweifel mehr daran, dass der BVB sicher in die zweite Runde des DFB-Pokals einziehen würde. Dementsprechend warf Rose den Wechselmotor an, brachte Witsel, Hazard, Moukoko, Delaney - und Donyell Malen. Und fast wäre es für den Neuzugang der PSV Eindhoven ein perfekter Einstand geworden. Nach einem Querpass seines neuen Sturmpartners Haaland hätte er seinen ersten Treffer im Trikot des BVB erzielen können. Er scheiterte. Gegen Frankfurt wird er den nächsten Anlauf nehmen.