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Borussia Dortmund
Corona-Pandemie trifft weiterhin den BVB und schafft viele Probleme
Die Corona-Pandemie bleibt auch für Borussia Dortmund ein extrem harter Gegner auf allen Ebenen. Sorgen um die Gesundheit der Spieler auf Länderspielreisen sind nur ein Teil des Problems.
Der große Ärger mündete in einer schnellen Begnadigung. Englands Nationaltrainer Gareth Southgate holte Jadon Sancho zurück in seinen Kader. Der BVB-Profi war zuvor aus dem Aufgebot der „Three Lions“ für das Spiel gegen Wales gestrichen worden, weil er auf einer Party in London am vergangenen Samstag gegen Corona-Regeln verstoßen hatte.
BVB-Star Jadon Sancho sorgt für das erste Corona-Problem
Am Freitag durfte Sancho aber nach einem negativen Corona-Test ebenso wie die anderen beiden reuigen Partygänger, Ben Chilwell und Tammy Abraham (beide FC Chelsea), wieder mit der englischen Mannschaft trainieren. Das Trio wird nach englischen Medienberichten auch zum Aufgebot zählen, das am Sonntag in der Nations League die Belgier um die Dortmunder Axel Witsel und Thomas Meunier in Wembley zum Top-Duell empfängt. Während das „Corona-Problem“ um Jadon Sancho also gelöst scheint, beschäftigen den BVB andere Auswirkungen der Pandemie quasi rund um die Uhr. „Wir halten engen Kontakt zu den Verbänden und unseren Spielern, beobachten die Lage in den Spielorten genau“, hatte Sebastian Kehl, Borussias Lizenzspieler-Chef, den Ruhr Nachrichten schon zu Wochenbeginn erklärt.
Und Kehls Sorgen um die 16 Dortmunder Profis auf deren Länderspielreise war nicht unbegründet. Manuel Akanji wurde bei der Schweizer Nationalmannschaft positiv getestet. Der Verteidiger wurde im Teamhotel umgehend isoliert, der Rest des Teams flog zum Duell mit Spanien nach Madrid. Auch am Freitagabend war noch nicht klar, wann Akanji nach Dortmund zurückkehren kann, und wie lange er sich in Quarantäne begeben muss. Intern hat sich der BVB jedoch schon damit auseinandergesetzt, dass der Verteidiger die Bundesliga-Partie gegen Hoffenheim am nächsten Samstag womöglich verpassen könnte.
DFB-Nationalspieler des BVB reisen ins Corona-Risikogebiet
Ein ungutes Gefühl reiste am Freitag mit zwei weiteren Dortmunder Profis mit. In der Chartermaschine des DFB, die die Nationalelf nach Kiew beförderte, saßen Emre Can und Julian Brandt, und Kiew gilt als ein Corona-Risikogebiet, auch einige Spieler aus dem ukrainischen Kader wurden jüngst positiv getestet und isoliert. „Wir werden in der Ukraine sehr vorsichtig agieren“, versprach DFB-Direktor Oliver Bierhoff zwar. Doch Bundestrainer Joachim Löw gestand: „Ausschließen kann man nie etwas, das ist einfach so. Wir tun unser Möglichstes.“ Pikant: Die Behörden in Kiew lassen trotz der Corona-Situation 20.000 Zuschauer am Samstag zur Partie ins Stadion.
Zumindest die Borussen Nico Schulz und Mahmoud Dahoud, die noch am Mittwochabend in Köln gegen die Türkei zum DFB-Aufgebot gezählt hatten, durfte der BVB von seiner Sorgenliste streichen. Beide wurden für das Nations-League-Spiel in Kiew nicht nominiert und trainierten am Freitag schon wieder in Dortmund. Training wird auch am Samstag auf dem Plan stehen, denn das eigentlich für den Nachmittag anberaumte Testspiel gegen den RSC Anderlecht wurde wegen eines positiven Corona-Tests innerhalb des RSC-Teams kurzfristig abgesagt. Schon Mitte September hatten sich drei Spieler und zwei Betreuer des belgischen Rekordmeisters nach positiven Tests in Quarantäne begeben.
Ex-BVB-Profi Ilkay Gündogan warnt vor dem Coronavirus
Wie ernst solche Fälle genommen werden müssen, hat am Freitag Ilkay Gündogan klargemacht. Der frühere BVB-Profi, gerade von einer Corona-Infektion genesen, erklärte: „Um ehrlich zu sein, kann ich mich nicht erinnern, wann es mich bei einem Infekt zuletzt mal so getroffen hatte.“ Wo er sich mit dem Coronavirus angesteckt habe, könne er sich nicht erklären, berichtete er: „Ich halte mich an alle Regeln, aber komplett ausschließen kann man es leider nie, egal wie vorsichtig man ist.“ Was Gündogans These untermauerte: Auch beim abgeschirmten Juniorenteam der deutschen U21 um Dortmunds Felix Passlack kam es zu einem Corona-Fall.
Wie sehr die sich zuspitzende Corona-Situation in NRW noch zu einem Problem für Borussia Dortmund wird, ist noch nicht absehbar. Klar aber ist: Steigt der 7-Tages-Inzidenzwert (Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner) in der Stadt über die kritische Marke von 35, dürften die städtischen Gesundheitsbehörden auch beim BVB Alarm schlagen. Denn dann gilt es als höchst wahrscheinlich, dass Zuschauer aus Sicherheitsgründen vorerst nicht mehr zu Spielen im Signal Iduna Park zugelassen würden. So sieht es auch die Empfehlung der DFL für die Fußball-Bundesligisten vor. Der Dortmunder Wert stieg am Freitagabend auf 31,4.
BVB droht erneut ein Geister-Derby gegen Schalke
Gibt es also in den nächsten Tagen (zu) viele Neuinfektionen in Dortmund, muss der BVB davon ausgehen, das Revierderby gegen den FC Schalke 04 am 24. Oktober und den Champions-League-Heimauftakt gegen Zenit St. Petersburg am 28. Oktober vor leeren Rängen austragen zu müssen.
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