Am Mittwoch haben beide im BVB-Test bei RW Oberhausen (3:2) eingesetzten Torhüter der Dortmunder Borussia schlecht ausgesehen. Alexander Meyer patzte beim 0:1, als er sich bei einer Flanke böse verschätzte. Beim Oberhausener 2:2-Ausgleich ließ Marcel Lotka einen 30-Meter-Fernschuss passieren. Es war kein klarer Fehler, aber eben auch kein unhaltbarer Ball. Im Tor der Borussia sind die Kräfteverhältnisse allerdings so oder so zementiert, Meyer als Nummer zwei und Lotka reihen sich hinter Gregor Kobel ein.
BVB testet bei RW Erfurt
Mit dem Einstieg der Nationalspieler in die Testspiel-Reihe am Samstag in Erfurt (16.30 Uhr, bei uns im Live-Ticker) wird auf den meisten anderen Positionen hingegen der Kampf um die Plätze nun an Intensität zunehmen. Dabei gibt es deutliche Unterschiede: Im offensiven Bereich wetteifern etliche Spieler um die wenigen Plätze, in der Defensive hingegen lassen sich noch einige Lücken ausmachen. Hier hat Borussia Dortmunds Kader noch den größten Bedarf an Verstärkungen.
Zum Beispiel auf den Außenverteidigerpositionen: Mit der Winter-Verpflichtung von Julian Ryerson hat der BVB zwar zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, die Besetzung ist dennoch dünn. Neu-Verpflichtung Ramy Bensebaini muss Raphael Guerreiro ersetzen, eine Herausforderung, vor allem, was die Produktivität des Portugiesen betrifft. Guerreiro verabschiedete sich mit vier Toren und zwölf (!) Assists Richtung München. Das war mit Abstand der BVB-Bestwert und auch weit mehr, als Bensebaini in Mönchengladbach (6/1) beisteuerte. Vorteile gegenüber dem Neu-Bayern sollten sowohl Bensebaini als auch Ryerson in der Verrichtung der defensiven Aufgaben besitzen.
BVB-Außenpositionen zu dünn besetzt
Eine Lücke lässt sich vor allem auf der rechten Seite ausmachen. Thomas Meunier darf den BVB noch verlassen, Mateu Morey, das haben die beiden bisherigen Tests gezeigt, hat nach zwei Jahren ohne Pflichtspiel einen riesigen Rückstand aufzuholen. In Marius Wolf, Bensebaini und Allzweckwaffe Ryerson stehen also nur drei Außenverteidiger für zwei Positionen zur Verfügung. Das ist qualitativ und quantitativ kaum ausreichend.

Nicht ohne Grund bemüht sich Dortmund zudem um einen giftigen, unnachgiebigen Sechser. Bis zu einer Wunschlösung gilt Emre Can, der am Freitag seinen Vertrag verlängert hat, dort als gesetzt, Salih Özcan als Backup nimmt nach einem insgesamt schwachen ersten BVB-Jahr einen neuen Anlauf.
BVB-Neuzugang Nmecha ist gesetzt
In der Innenverteidigung ist die Situation komfortabel, offensiv wird Terzic vor allem im Zentrum die Qual der Wahl haben. Felix Nmecha dürfte dort gesetzt sein, um die zweite zentrale Planstelle wetteifern in Julian Brandt, Marco Reus und Giovanni Reyna gleich drei Akteure. Sie könnten auch außen aushelfen, wenn sich bei den Pärchen Adeymi/Bynoe-Gittens und Malen/Duranville Engpässe durch Verletzungen ergeben sollten. In das Rennen um den Platz ganz vorne geht Sebastien Haller mit einem klaren Vorsprung gegenüber Youssoufa Moukoko.
Das Fazit: Dortmunds Kader ist gut, aber noch nicht gut genug und aktuell auch noch schwächer als im Vorjahr. Noch ungeklärte Situationen um abwanderungswillige Spieler (Hazard, Meunier, Coulibaly) bremsen die Planungen von Sportdirektor Sebastian Kehl. Nach der Vertragsauflösung von Nico Schulz stehen aktuell 29 Spieler unter Vertrag – damit ist der Profi-Kader noch deutlich zu groß. „Verschlanken und dabei verstärken“ lautet das Ziel bis zum Ende der Transferperiode.
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