BVB-U23-Trainer Maaßen: „Jeder soll einen Mehrwert für die Gruppe schaffen“

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BVB-U23-Trainer Maaßen: „Jeder soll einen Mehrwert für die Gruppe schaffen“

rnInterview

Mit Enrico Maaßen kehrt der Erfolg zur BVB-U23 zurück. Nach sechs Jahren gelingt die Rückkehr in die 3. Liga. Im Interview spricht der 37-Jährige über den neuen Kader, Ambitionen und ein Déjà-vu.

Dortmund

, 26.06.2021, 16:15 Uhr / Lesedauer: 3 min

Eine kräfteraubende Regionalliga-Saison hat Borussia Dortmunds U23 mit dem Aufstieg gekrönt. Dort warten neuen Herausforderungen auf das Team von Enrico Maaßen. Im Interview spricht der BVB-Trainer über die Vorbereitung, seinen Plan für die neue Spielzeit und seine Vertragsverlängerung.


Die ersten Trainingseinheiten sind absolviert. Wie ist der erste Eindruck der neuen Mannschaft?
Die Jungs machen einen guten, frischen Eindruck. Die Pause war nicht so lang. Auch die Jungs, die aus der 3. Liga zu uns gekommen sind, hatten mitunter noch die Pokalendspiele. Deswegen können wir fast schon wieder im normalen Rhythmus trainieren und das Pensum langsam steigern. Gut vier Wochen bis zum Ligastart sind sicherlich knapp, aber die Jungs brauchten diese zwei Wochen zum Runterkommen.


Die Pokalübergabe zur Regionalliga-Meisterschaft fand aufgrund der bekannten Umstände erst am Mittwoch statt. Ein komisches Gefühl?

Ich habe das Ganze jetzt schon zum zweiten Mal in dieser Art erlebt. Die Saison 19/20 musste bekanntlich wegen Corona abgebrochen werden und wir sind damals mit dem SV Rödinghausen nach der Quotientenregel Meister geworden. Auch damals ist Manfred Schnieders (Westdeutscher Fußballverband, Anm. d. Red.) mit dem Pokal und den Medaillen vorbeigekommen - da mussten wir schon lachen, als wir uns in diesem Jahr wiedergesehen haben. Aber die Momente aus Wuppertal kann uns niemand nehmen, die haben wir damals sehr genossen. Ein wenig schade ist es für die Jungs, die nicht mehr dabei sind.

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Wie anstrengend waren rückblickend die letzten Saison-Wochen mit der Corona-Pause und zwei turbulenten Englischen Wochen zum Abschluss?
Das kann man nicht wegdiskutieren. Man hat es uns angesehen, dass es ein Kraftakt war. Die Leichtigkeit war logischerweise - mit dem großen Ziel vor Augen und der kraftraubenden Endphase - nicht mehr da. Im Endeffekt haben wir aus diesen letzten fünf Spielen aber einen Punkt mehr geholt als in der Hinrunde und wir dürfen auch nicht vergessen, dass uns in dieser Phase wichtige Stützen weggebrochen sind: Lennard Maloney, Taylan Duman, Maximilian Hippe. Wir mussten immer wieder improvisieren. Es ging zum Schluss darum, über die Ziellinie zu kommen. Dazu gehört auch das Quäntchen Glück - und das hatten wir.


Wie zufrieden sind Sie mit dem neuen Kader?

Das eine oder andere wird noch passieren. Wir haben nur eine kurze Vorbereitung vor uns. In den ersten Tagen gilt es, reinzukommen und sich kennenzulernen. Dann haben wir das intensive Trainingslager in Österreich. Danach werden wir einen sehr guten Stand haben und dann wird auch der Kader das Gesicht haben, wie es am Ende sein wird.

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Wo liegen die Schwerpunkte der Vorbereitung?

Wir wollen die Zeit nutzen, um als Mannschaft zusammen zu wachsen. Jeder sollte im Optimalfall einen Mehrwert für die Gruppe schaffen, etwas für die Atmosphäre tun und sich selbst auch mal zurücknehmen. Darauf werden wir in der Vorbereitung extrem achten - das ist die Grundlage und Basis für die ganze Saison. Es ist wichtig, dass die Spieler diesen Prozess selbst mitgestalten können. Und dann geht es natürlich darum, spielkonzeptionell und körperlich ein richtig gutes Niveau zu erreichen, um auch schon die ersten Spiele erfolgreich gestalten zu können.


Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die 3. Liga?

Grundsätzlich ist die 3. Liga sehr physisch. Es gibt sehr viele Mannschaften, die sehr erfahren sind und auch mal pragmatisch auftreten. Darauf müssen wir uns einstellen und schnell adaptieren. Dazu kommen die großen Stadien - das ist für viele Jungs in dieser Form Neuland. Wir wollen mit unserer intensiven Art, Fußball zu spielen, die Liga bereichern.


Gab es schon einen Austausch mit Marco Rose hinsichtlich der Vorbereitung?

Bislang gab es noch kein Gespräch mit Marco - das wird aber auf kurzem Weg passieren. Steffen Tigges und Ansgar Knauff werden zunächst fest oben dabei sein.

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Mit Ihrer Vertragsverlängerung bis 2024 haben sie im Mai ein klares Zeichen gesetzt ...

Die Arbeit hier macht mir großen Spaß, Borussia Dortmund ist ein großer Klub, den ich aufgrund der Pandemie in seiner vollen Wucht noch gar nicht erleben konnte. Ich bin sehr zufrieden, dass die erste Saison so erfolgreich verlaufen ist. Das konnte man nicht planen. Und jetzt haben wir die Möglichkeit, uns in der 3. Liga auf einem anderen Niveau weiterentwickeln.

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