
Die Bauarbeiten im Stadion Rote Erde dauern an. Der Einbau der Rasenheizung verzögert sich. © Kirchner-Media
BVB-U23: Sanierung der Roten Erde wird teurer – Zeitplan steht fest
Borussia Dortmund
Die Sanierung der Roten Erde dauert an – und treibt die Kosten in die Höhe. Das hat Auswirkungen auf den Einbau der Rasenheizung für die BVB-U23. Der neue Zeitplan steht fest.
Seit März laufen die Sanierungsarbeiten im Stadion Rote Erde. Weil unterhalb des Spielfelds deutlich mehr Bergbauschäden als angenommen vorhanden sind, war der ursprüngliche Zeitplan schon im Sommer über den Haufen geworfen. Das Verfüllen dieser Hohlräume mit Beton dauert noch immer an und wird auch deutlich teurer als kalkuliert.
Eine Betonsäule so hoch wie ein Wolkenkratzer in Taiwan
Bislang wurden rund 1100 Tonnen Beton verfüllt. Zum Vergleich: Für den Hausbau werden pro Kubikmeter ca. 2,1 Tonnen Beton benötigt. Die im Erdreich verfüllte Menge entspricht demnach rund 500 Kubikmetern Beton. Das wiederum kommt einer ein Meter breiten und ein Meter tiefen Betonsäule gleich, die so hoch wäre wie das Taipeh 101 – einem Wolkenkratzer in Taiwan mit 101 Stockwerken und 508 Metern Höhe. Das ist aber nur der aktuelle Stand. Es wird noch mehr Beton benötigt, um wirklich alle Hohlräume, Schächte und Stollen zu verfüllen.
Die dafür notwendigen Arbeiten kosten nach Angaben der Stadt Dortmund rund 850.000 Euro zusätzlich. Der Verwaltungsvorstand der Stadt Dortmund hat sich in einer Sitzung bereits mit der Erhöhung des Kostenrahmens befasst. Nun müssen die politischen Gremien in der Ratssitzung am 10. November ihre Zustimmung zur Erhöhung des Kostenrahmens erteilen.
Stadt rechnet mit „Fertigstellung aller Maßnahmen“ im Frühjahr 2023
Die Gesamtkosten für die Modernisierung der Roten Erde erhöhen sich damit von 2,5 auf 3,35 Millionen Euro. Die zuvor kaum kalkulierbare Vielzahl an Hohlräumen lässt jedoch nicht nur den geplanten Kostenrahmen steigen, sie verzögert auch die nächsten Sanierungsschritte. Der für Mitte Oktober geplante Einbau der Rasenheizung muss erneut verschoben werden.

Die BVB-U23 soll im Januar 2023 ins Stadion Rote Erde (rechts) zurückkehren. © imago / Hans Blossey
„Die Beendigung der Verfüllungsarbeiten ist nach dem aktuellen Zeitplan für Anfang November vorgesehen. Danach beginnen die Arbeiten zum Einbau der Rasenheizung und der Rasenfläche sowie der Neubau der leichtathletischen Anlagen. Mit der Fertigstellung aller Maßnahmen wird im Frühjahr 2023 gerechnet“, teilte die Stadt Dortmund auf Anfrage der Ruhr Nachrichten mit.
BVB-U23 könnte Anfang Januar in die Rote Erde zurückkehren
Der Rasen in der Roten Erde steht aller Voraussicht nach bereits ab Januar wieder zur Verfügung. „Sofern es die Wetterbedingungen zulassen, wird der Rasenplatz Anfang des nächsten Jahres wieder bespielbar sein“, teilt die Stadt mit. Das wiederum ist eine gute Kunde für den BVB. Dessen U23 muss nach dem Duisburg-Spiel am vergangenen Sonntag auch für die beiden kommenden Heimpartien gegen Verl (29. Oktober) und Viktoria Köln (8. November) ins Wuppertaler Stadion am Zoo ausweichen.
Bei Borussia Dortmund hoffen sie, dass keine außergewöhnliche Frostperiode oder Lieferengpässe den Einbau der Rasenheizung weiter verzögern. Denn der BVB würde lieber heute als morgen in die Rote Erde zurückkehren. Zu Hause ist es eben immer noch am schönsten.
Cedric Gebhardt, Jahrgang 1985, hat Germanistik und Politikwissenschaft an der Ruhr-Uni Bochum studiert. Lebt aber lieber nach dem Motto: „Probieren geht über Studieren.“ Interessiert sich für Sport – und insbesondere die Menschen, die ihn betreiben. Liebt Wortspiele über alles und kann mit Worten definitiv besser jonglieren als mit dem Ball. Schickt deshalb gerne humorige Steilpässe in die Spitze.
