BVB-Trainer Rose: „Um maximal erfolgreich zu sein, braucht es ein bisschen mehr“
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund erlebt einen ernüchternden Jahresausklang in Berlin. Nach der bereits vierten BVB-Auswärtsniederlage findet Trainer Marco Rose klare Worte - und kritisiert die Haltung seiner Spieler.

Marco Rose erlebte mit dem BVB eine ernüchternden Jahresausklang in Berlin. © imago / Matthias Koch
Borussia Dortmund verabschiedet sich mit einer bitteren Niederlage in die Winterpause: Bei Hertha BSC ging Schwarzgelb zwar durch Julian Brandt in Führung (31.), am Ende stand aber dennoch eine 2:3-Pleite. Nach dem Seitenwechsel leistete sich die Elf von Trainer Marco Rose einen 20-minütigen Blackout, den die Berliner eiskalt ausnutzten: Ishak Belfodil (51.) und Marco Richter per Doppelpack (57./69.) erwischten den BVB auf dem falschen Fuß. Der Anschlusstreffer des eingewechselten Steffen Tigges kam für den BVB zu spät (83.). Die Stimmen zum Spiel.
Das sagen die BVB-Akteure zur Niederlage bei Hertha BSC:
Marco Rose (BVB-Trainer): „Wir führen 1:0, schenken Tore her und spielen zu lange bedingungslos. Erst als das Kind in den Brunnen gefallen ist, machen wir das, was wir über 90 Minuten machen müssen: Bedingungslos angreifen, verteidigen und den Gegner unter Druck setzen - vorher ist es häufig zu sehr verwalten. Wir sind Borussia Dortmund, wollen in Berlin gewinnen und das muss jeder erkennen können. Wir reden nicht über Einstellung, sondern die Haltung. Um maximal erfolgreich zu sein, braucht es ein bisschen mehr. Berlin hat sich den Sieg verdient und wir gehen mit leeren Händen nach Hause. Wir haben Ansprüche und Ziele, aber mit dem Ergebnis heute und der Tabellenkonstellation sind wir erstmal klar. Jetzt schleppen wir eine Niederlage mit durch den Urlaub.“
Marwin Hitz (BVB-Torwart): „Das war zu wenig von unserer Seite, wir haben das Spiel hergeschenkt. Die 20, 25 Minuten nach der Pause waren gar nichts, die haben wir komplett verschlafen. Wir haben die Tore viel zu einfach bekommen. Wir hätten vorne auch mehr schießen können, aber mit drei Gegentoren ist es auswärts sehr, sehr schwer. Auswärts kontrollieren wir die Spiele zu wenig und bauen die Gegner immer wieder auf. 34 Punkte sind okay, auswärts sind wir aber nicht stark genug. Unser Anspruch ist es, auswärts auch mal einen klaren Sieg zu holen.“
Das sagen die Berliner zum Sieg gegen den BVB
Fredi Bobic (Hertha-Manager): „Das war ein super Fight auf einem grausamen Acker. Die Jungs haben Herz gezeigt und sehr mutig gespielt. Es hat mir gefallen, wie wir dagegen gehalten haben - das sind die Tugenden, danach kommt das Spielerische. Es ist aber noch nicht so stabil, wie wir das wollen - das hat das Spiel in Mainz letzte Woche gezeigt.“
Tayfun Korkut (Hertha-Trainer): „Das war eine super Reaktion auf das Mainz-Spiel. Wir haben taktisch hervorragend gespielt auf den einzelnen Positionen und dann eiskalt zugeschlagen. Alle haben gut mitgearbeitet, die Kette stand viel besser als zuletzt. Wenn viel passt, dann kommen solche Spiele zustande.“
Marco Richter (Hertha-Spieler): „Wir wussten, was in der zweiten Halbzeit auf uns zukommt. Wir haben aber gut gepresst und meines Erachtens nach auch verdient gewonnen. Mit Blick auf die Tabelle tun uns die drei Punkte sehr gut. Jordan (Torunarigha) hat es überragend gemacht und Haaland keine Chance gelassen.“