BVB-Spielerzeugnis: Dahouds Wandel vom Tribünengast zum Stammspieler

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BVB-Spielerzeugnis: Dahouds Wandel vom Tribünengast zum Stammspieler

rnBorussia Dortmund

In der Hinrunde noch gar nicht gefragt, wandelt sich Mahmoud Dahoud in der Rückrunde zum Stammspieler bei Borussia Dortmund. Das erhöht auch seine Chancen auf einen längeren BVB-Verbleib.

Dortmund

, 19.06.2021, 14:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn man nach der Hinrunde gefragt hätte, wer bisher die größte Enttäuschung in der BVB-Saison war, wäre Mahmoud Dahouds Name wohl sehr oft gefallen. Dass sein Name nach der Saison bei der Frage nach der größten Überraschung wahrscheinlich genauso weit vorne liegen würde, unterstreicht die wundersame Wandlung Dahouds in der abgelaufenen Spielzeit.

In der Hinrunde wurde Dahoud von BVB-Trainer Terzic suspendiert

Auf mickrige fünf Einsätze kam der Deutsch-Syrer in der ersten Hälfte der Saison. Ab dem 11. Spieltag stand er gar nicht mehr auf dem Feld, wurde für zwei Spiele sogar suspendiert. Wie nachher herauskam, weil er sich Anfang Januar eine Auseinandersetzung mit dem damals noch neuen BVB-Trainer Edin Terzic lieferte.

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Dahoud soll sich wegen seiner Nicht-Berücksichtigungen respektlos gegenüber Terzic geäußert und lustlos trainiert haben. Der 25-Jährige entschuldigte sich und gelobte Besserung. Ein paar Wochen später lobte Terzic seine Trainingsleistungen öffentlich: „Mo trainiert gut, gibt Gas im Training. Seine Situation kann sich schnell wieder ändern.“

In der Rückrunde fehlte Dahoud beim BVB nur in einem Spiel

Und wie schnell sie sich änderte. Am 19. Spieltag und nur ein paar Tage nach dem Lob seines Trainers kehrte Dahoud nach acht Spielen ohne Einsatz wieder auf das Feld zurück. Nach drei Einwechslungen stand der Mittelfeldspieler in fünf Partien am Stück in der Startelf, seit dem 19. Spieltag fehlte er in keinem Spiel mehr. Insgesamt sind es 21 Liga-Begegnungen mit jeweils einem Tor und einer Vorlage.

BVB-Spielerzeugnis: Dahouds Wandel vom Tribünengast zum Stammspieler

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„Ich bin, obwohl ich ja auch auf der Straße Fußball gespielt habe, vom Temperament her eher ein Spieler, der Vertrauen spüren muss“, sagte Dahoud in der Phase, als es nicht gut lief. „Das Vertrauen des Trainers ist wichtig. Immer, wenn ich reinkomme, möchte ich ihm etwas zurückgeben.“ Dass ihm das gelang, bestätigte BVB-Sportdirektor Michael Zorc Ende April. „Aktuell spürt und genießt er richtiggehend das Vertrauen. Und das hat er sich auch durch seine Leistungen verdient.“

BVB-Nationalspieler Dahoud verdient sich ein Lob vom Nationaltrainer

Traf Dahoud lange in wichtigen Situationen die falsche Entscheidung, überzeugte er in der Rückrunde durch mehr Reife, Ruhe, Biss und Selbstsicherheit. „Er ‚klaut‘ Bälle, das macht er sehr schlau. Er wird sicherlich kein Kopfballungeheuer mehr und auch kein Zweikampfmonster. Aber er löst viele Situationen mit sehr großem Geschick“, lobte Zorc.

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Dahouds starke Leistungen blieben auch dem Bundestrainer nicht verborgen. „Mo ist ein Spieler, von dem wir wissen, was für eine gute Entwicklung er beim BVB in den letzten Monaten gemacht hat“, sagte Joachim Löw.

Fazit:

Die Wandlung Dahouds vom Dauer-Tribünengast zum praktisch unangefochtenen Stammspieler unterstreicht auch seine Vertragssituation. Galt der zweifache deutsche Nationalspieler lange als ein Verkaufskandidat, gab es zuletzt Spekulationen um eine Verlängerung des noch bis 2022 gültigen Vertrags.

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Zorc hat Gespräche mit Dahoud angekündigt, die Spielerseite hat Anfragen und Interessensbekundungen aus dem Ausland erstmal hintangestellt. Dahouds erste Wahl soll der BVB sein. Den Fans und Verantwortlichen dürfte das nach seiner Wandlung gefallen.

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