BVB sendet deutliches Zeichen Richtung München Machtdemonstration mit Schönheitsfehlern

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Vielleicht zündeten die Kölner Fans auf der Nordtribüne kurz vor der Pause ja deshalb einige Rauchbomben, weil sie die hoffnungslose Unterlegenheit ihrer Mannschaft da unten auf dem Rasen nicht mehr mit ansehen wollten. Als Schiedsrichter Daniel Siebert zum Pausentee pfiff, ging es für den FC eigentlich nur noch um die Höhe der Demütigung. 4:1 führte der BVB, Dortmund überrollte eine nicht einmal bedingt abwehrbereite Elf aus der Domstadt – und musste sich dabei noch nicht einmal allzu sehr verausgaben.

BVB sendet deutliches Zeichen Richtung München

Für den BVB war das 6:1 (4:1) am Ende eines launigen Fußballabends die perfekte Antwort auf eine Englische Woche, die mit dem Sieg gegen Leipzig noch gut begonnen hatte, dann aber mit dem Aus in der Champions League und nur einem Punkt beim 2:2 im Revierderby sehr bescheiden endete. Über Nacht erklomm Dortmund wieder die Tabellenführung und sendete zur Länderspiel-Pause auch ein Signal in Richtung München. Dort steigt am 1. April das Spitzenspiel, das auch über die Rollenverteilung im Titel-Endspurt entscheiden dürfte.

Schon der Dortmunder Doppelschlag in der 15. und 17. Minute zog dem FC den Zahn. Beim 1:0 demonstrierte Raphael Guerreiro wie im Derby seine perfekte Schusstechnik, diesmal mit dem Außenrist ins lange Eck. Groß war der Jubel 120 Sekunden später, als Sebastien Haller seinen zweiten Treffer im BVB-Trikot feierte – eine Durststrecke von 42 Tagen und acht Pflichtspielen ohne Treffer fand endlich ein Ende.

BVB ohne Bynoe-Gittens und Özcan

Als erst Julian Ryerson und dann auch Nico Schlotterbeck sehr luftig den halblinken Raum verteidigten, schnupperte Köln am Anschlusstreffer. Sargis Adamyan prüfte Alexander Meyer aus spitzem Winkel, der Kobel-Ersatz hätte sich den Ball beinahe selbst ins Netz gelegt – der Pfosten rettete (21.). Nach dem Tor hatte der BVB deutlich einen Gang zurückgeschaltet – und war im Glück, dass Mahmoud Dahouds Handspiel bei der VAR-Überprüfung nicht das Elfmeter-Signal auslöste. Dahoud war einer von drei Neuen in der Dortmunder Startelf, die sich nach den kurzfristigen Ausfällen von Salih Özcan (Magen-Darm-Infekt) und Jamie Bynoe-Gittens (Schulterprobleme) fast von allein aufstellte. Auch Gregor Kobel, Julian Brandt und Karim Adeyemi fehlten weiter.

Nur kurz meldete sich der FC in dieser Phase im Spiel an – die defensive Machtlosigkeit gegen ein gutes Dortmunder Kombinationsspiel offenbarte sich aber dann auch beim 3:0 des BVB, als erst Donyell Malen nach Bellingham-Pass FC-Keeper Schwäbe aus kürzester Distanz anschoss, Köln den Ball nicht geklärt bekam und Marco Reus im Nachschuss erfolgreich war (32.). Es passte zum desolaten Auftritt der Gäste, dass sich Schwäbe einen zentral platzierten Malen-Schuss selbst ins Netz boxte – 4:0 (36.). Wie auch immer, endlich durfte BVB-Trainer Edin Terzic wieder Stürmertore seiner Mannschaft bejubeln.

Köln ist dem BVB hoffnungslos unterlegen

Der Anschlusstreffer von Davie Selke setzte den Schlusspunkt unter eine erste Hälfte, in der die Kölner laut Statistik sogar mehr Torschüsse verbuchten als der BVB – und dennoch hoffnungslos hinten lagen. Terzic dürfte sich notiert haben, dass Schlotterbeck beim Gegentor wieder falsch postiert war und die Lücken im Dortmunder Abwehrverbund erneut sehr groß waren. Auch Meyer sah schlecht aus, als er den ersten Schussversuch des Kölners nach vorne prallen ließ.

Außer noch mehr Pyro und noch mehr Rauch hatte der zweite Durchgang dann zunächst nicht mehr viel zu bieten. Dortmund war auch im Verwaltungsmodus die deutlich dominierende Mannschaft. Als sich der Rauch verzogen hatte, legte Dortmund nach: Haller hatte seinen zweiten Treffer des Tages dem Freistoß von Dahoud zu verdanken. Dessen perfekt getretener Ball prallte von der Latte direkt vor seine Füße, ein Kölner Abwehrspieler war weit und breit nicht zu sehen (69.).

BVB-Showdown in München am 1. April

Auch Reus bedankte sich für unendlichen Freiraum im Strafraum der Kölner noch mit seinem zweiten Tor des Tages (71.). Zwei Aluminiumtreffer (Süle, Schindler) reicherten die Schlussphase an, dann hatte es der FC überstanden. Und Dortmunds Fans gaben ihrer Forderung lautstark Ausdruck, in zwei Wochen in München das nächste Zeichen zu setzen.

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