Alexander Meyer: Zwei Bälle kamen im ersten Durchgang auf seinen Kasten – bei beiden sah der Kobel-Ersatz nicht besonders sicher aus. Den Schuss von Adamyan lenkte er an den Pfosten und griff dann beherzt nach. Auch den zugegeben strammen Schuss von Selke ließ er abklatschen, nach vorne und genau vor die Füße des Kölner Stürmers, der ihn dann aus sehr spitzem Winkel in die kurze Ecke drosch (42.). Im zweiten Durchgang nahezu beschäftigungslos. Note: 3,5
Marius Wolf: Die Brust des DFB-Neulings war merklich breit. Traute sich viel, auch Dinge, die schnell mal schiefgehen können: riskante Zuspiele in enge Räume, direkte Sprint-Duelle auf der Außenbahn. Wichtig seine Grätsche vor Selke (34,), sonst mehr rechter Flügelspieler als Defensivakteur. Note: 2,5
Niklas Süle: Sein gutes und konsequentes Pressing leitete das 2:0 ein. Hatte hinten alles im Griff und schaltete sich regelmäßig in den Spielaufbau mit ein. Überspielte mit seinem Ball auf Malen zwei Linien der Kölner und brachte den Angreifer in die Eins-gegen-Eins-Situation. (36.). Hummels jubelte schon, doch sein Kopfball flog nur an den Pfosten (86.). Note: 2,5
Nico Schlotterbeck: Der fast schon obligatorische Wackler blieb folgenlos (7.). Mit ganz schlechtem Stellungsspiel vor dem 1:4 durch Selke, den er komplett aus den Augen verlor und der ihm im Rücken davonlief. Wurde mit der Zeit aber wacher und griffiger, hat immer mehr Gefallen an den Vorstößen durch das Zentrum gefunden. Note: 3,0
Julian Ryerson: Über rechts ging deutlich mehr beim BVB. Während Wolf häufig vorstieß, orientierte sich der Norweger eher an der Höhe der Innenverteidiger. Grundsolider Arbeitstag des Linksverteidigers. Note: 3,0
Mahmoud Dahoud: Can gesperrt, Özcan erkrankt – Dahoud war der einzig verblieben Sechser beim BVB. Gerade in der Anfangsphase mit starken Balleroberungen, da robust in den Zweikämpfen und mit dem richtigen Timing für die Passwege des FC. Als Spielgestalter sehr gefällig mit klugen Ballverlagerungen und Tempoanpassungen. Als alle das 6:1 bejubelten, ärgerte sich Dahoud kurz, dass sein gut getretener Freistoß nur an die Latte flog. Freute sich dann aber schnell mit Abstauber Haller (69.). Note: 2,5
Donyell Malen: Die Drehung und der Tunnel sahen nicht nur schick aus, sondern brachten auch etwas ein: das 1:0 durch Guerreiro (15.). Pflückte das Leder nach Bellinghams Chip-Ball ordentlich herunter, der Abschluss geriet aber viel zu zentral. (32.). Ebenso wie sein Gewaltschuss ein paar Minuten später, den sich Schwäbe aber selbst ins Netz legte. Wille, Einsatz und Durchschlagsvermögen waren zu erkennen. Das war ein Empfehlungsschreiben. Note: 2,0
Jude Bellingham: Löste sich von drei Kölnern, zog in den freien Raum und leitete so die Dortmunder Tiki-Taka-Kombination vor dem 2:0 ein (17.). Der Flugball über die Kölner Kette auf Malen war perfekt getimt. Zog mit Abstand die meisten Sprints an, seine Endgeschwindigkeit erreicht er derzeit aufgrund Bandage und Schmerzen im Knie aber nur selten. Note: 2,5
Raphael Guerreiro:
Blüht komplett auf. Zwei Spiele im Mittelfeld, zwei Tore, drei Vorlagen. Gegen Köln mit drei Scorerpunkten der Dreh- und Angelpunkt. Bei seinem Treffer geht er nach eigenem Kontakt an der Mittellinie gut bis in den Sechzehner nach und bleibt cool (15.). Bei der Vorlage für Haller braucht es nur einen kurzen Kontakt, bei der auf Reus die Übersicht. Die Rolle ist wie gemacht für den technisch versierten Dribbler und Ballverteiler. So könnte er doch noch eine Zukunft in Dortmund haben. Note: 1,5
Marco Reus: Hatte nach der Nicht-Nominierung durch Hans Flick offensichtlich Wut im Bauch – und jede Menge Spielfreude. Das Zusammenspiel mit Guerreiro war extrem nett anzusehen, die beiden verstehen sich blind. Beweis: Hacken-Ablage vor dem 2:0. Ganz feine Schusstechnik (32.), die ihn auf Rang zwei der ewigen BVB-Torschützenliste befördert. Schob dann noch sein 161. Pflichtspieltor nach (70.). Note: 1,5
Sebastien Haller: Den Fitness-Debatten zum Trotz mit einem seiner besten Auftritte im BVB-Trikot. Vor allem viele kluge Läufe, die Lücken für die Mitspieler schafften und guten Ballsicherungen nach hohen Zuspielen. Die Belohnung: seine Saisontreffer zwei und drei. Nagelte den Ball kompromisslos unter die Latte (17.), beim Latten-Freistoß von Dahoud schaltete er am schnellsten (69.). Note: 1,5
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