BVB-Kapitän Marco Reus: „Zwischen mich und Marco Rose passt kein Blatt Papier“
Borussia Dortmund
Mit seiner Taktik-Kritik hat Marco Reus für Furore gesorgt. In einem Interview bezieht der BVB-Kapitän nun Stellung zu den Aussagen und äußert sich zu seinem Verhältnis mit Trainer Rose.

BVB-Kapitän Marco Reus (rechts) versichert, zu Trainer Marco Rose ein gutes Verhältnis und einen offenen Austausch zu pflegen. © imago images/Team 2
Mit seiner Kritik an der Taktik bei der 1:2-Niederlage in Leipzig hat Marco Reus zuletzt für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Nun hat sich Borussia Dortmunds Kapitän in einem Interview mit „Sport 1“ darüber nochmals geäußert und klargestellt: „Zwischen mich und Marco Rose passt kein Blatt Papier.“ Darüber hinaus sprach der 32-Jährige über mögliche Rücktrittsgedanken aus der Nationalmannschaft und seine Ziele unter dem neuen Bundestrainer Hansi Flick.
BVB-Kapitän Reus spricht über gutes Verhältnis zu Trainer Rose
Nach dem Misserfolg in Leipzig hatte Reus bei „Sky“ neben dem generellen Auftreten der Mannschaft deutlich die eigene Taktik in der ersten Hälfte angeprangert. Beim BVB waren sie danach darauf bedacht, die Unmutsbekundung ihres Kapitäns über die gewählte taktische Grundausrichtung gar nicht erst zu einem Thema werden zu lassen. „Der Trainer und Marco haben sich noch am Abend ausgetauscht. Es ist alles absolut ok“, versicherte Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung, im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten.
Das bestätigte nun auch Reus im Interview mit „Sport 1“. Zwar stehe er auch weiterhin zu 100 Prozent hinter den Aussagen, die er nach dem Spiel bei RB getätigt habe. Allerdings seien seine Äußerungen im Anschluss medial bisweilen aus dem Zusammenhang gerissen worden. „Wenn ein Kapitän nach einem Spiel gar nichts mehr sagen darf, dann wird es schwierig. Es wird medial häufig gefordert, dass wir Spieler offen und ehrlich sprechen, dass das, was wir sagen, nicht nur aus Plattitüden besteht, aber dann geben wir bezogen auf den Spielverlauf unsere Eindrücke wieder, und es wird uns prompt tagelang eine Trainer-Kritik angehängt“, wird Reus zitiert. Zwischen ihn und Trainer Rose passe kein Blatt Papier. „Wir hatten von Anfang an ein sehr offenes, gutes und enges Vertrauensverhältnis. Marco Rose hat bis hierhin hervorragende Arbeit geleistet, und das wird er auch in Zukunft tun“, betont Reus.
BVB-Leitwolf Reus möchte mit der Nationalmannschaft zurück in die Weltspitze
Ein offenes Gespräch habe er darüber hinaus auch mit Hansi Flick geführt. Der neue Bundestrainer sieht im Dortmunder einen wichtigen Stützpfeiler für die künftige Nationalmannschaft. Schon bei seinem Amtsantritt lobte Flick den BVB-Kapitän in den höchsten Tönen. In enger Abstimmung mit dem Bundestrainer habe Reus im Hinblick auf die Belastungssteuerung auf das Länderspiel in Armenien verzichtet, um vorzeitig nach Dortmund zurückzureisen.
Für die nahe Zukunft hat sich Marco Reus gemeinsam mit der DFB-Elf viel vorgenommen. „Die Weltspitze ist unser großes Ziel. Wir wollen wieder nach ganz oben“, wird Reus zitiert. Das sei allerdings ein langer Weg, der sich nicht innerhalb von ein paar Monaten bewältigen lasse. „Im nächsten Jahr wird sich zeigen, wo wir wirklich stehen“, so Reus.
Reus selbstbewusst: „Wir haben das Potenzial, Großes zu erreichen“
Der Leitwolf der Borussia möchte auch bei der Nationalmannschaft eine wichtige Rolle spielen – und den maximalen Erfolg. „Vielleicht spielen wir uns ja in einen Rausch wie 2014. Wir haben das Potenzial und die Spieler, etwas Großes zu erreichen. Aber es muss natürlich vieles zusammenkommen“, sagt Reus.
Im Gespräch mit „Sport 1“ räumt der 32-Jährige auch ein, Rücktrittsgedanken gehabt zu haben. Ein Gespräch mit Hansi Flick im Sommer sei aber entscheidend dafür gewesen, weiterzumachen. „Es ist eine Ehre für mich, dass er weiterhin auf mich setzen will. Mit dem Vertrauen, das mir entgegengebracht wird, habe ich momentan großen Spaß“, sagt Reus.
BVB-Kapitän Reus will die Meisterschale nach Dortmund holen
Bei der Weltmeisterschaft in Katar im Dezember 2022 möchte er mit der deutschen Auswahl so erfolgreich wie möglich sein. Das gilt aber natürlich auch für seine Ambitionen mit dem Klub. Ob er den Meistertitel mit dem BVB für möglich halte? „Ich glaube fest daran!“, versichert Reus. Dazu brauche es allerdings konstante Leistungen. Der BVB müsse da sein, wenn die Konkurrenz aus München schwächle.
„Wir haben in dieser Saison nur selten die Sterne vom Himmel gespielt, aber auch mal knappe Spiele gewonnen, die auf der Kippe standen. Das ist gut. Mein Ziel ist es, das große Ding mit dem BVB zu holen. Solange ich das BVB-Trikot trage und Kapitän dieser Mannschaft bin, werde ich alles daran setzen, dass wir die Schale nach Dortmund holen“, verspricht Reus. Sätze, die die Fans in Schwarzgelb sicher gerne hören.