BVB II ragt in der Regionalliga derzeit heraus

Funktionierendes Kollektiv

Am liebsten, so hatte es den Anschein, hätte er die Glückwünsche zur Tabellenführung nach dem 1:0-Erfolg gegen Viktoria Köln in der Fußball-Regionalliga West gar nicht angenommen. Doch an den Fakten kommt auch Jan Siewert nicht vorbei. Seine Jungs sind die herausragende Mannschaft dieser noch jungen Saison.

von Udo Stark

DORTMUND

, 18.09.2017, 17:07 Uhr / Lesedauer: 2 min
BVB-II-Neuzugang Oliver Steurer (r.) harmoniert bisher in der Innenverteidigung mit Patrick Mainka.

BVB-II-Neuzugang Oliver Steurer (r.) harmoniert bisher in der Innenverteidigung mit Patrick Mainka.

Wobei die Betonung tatsächlich auf Mannschaft liegt. Jan Siewert wird nicht müde zu betonen, „dass wir uns all das allein im Kollektiv erarbeitet haben“. Trotz inzwischen durchaus erkennbarer individueller Qualitäten, die dieses in weiten Teilen neu formierte Team zu bieten hat.

Lob für Reimann

In Köln beispielsweise, beim Vorjahresmeister und Titelfavorit, hatte Dominik Reimann, um es mit den Worten von Manager Ingo Preuß zu formulieren, „einen wahren Sahnetag“ erwischt, als er gleich mehrere Großchancen der Gastgeber zum Teil spektakulär entschärfte. Lob für den Borussen-Torhüter, für dessen Leistungsentwicklung und seine Einstellung, gab es auch von Siewert: „Dominik kommt in der Regel erst zum Abschlusstraining von den Profis und nimmt die Situation, dann bei uns zu spielen, in herausragender Weise an.“

Eine starke Partie hatten im Sportpark Höhenberg beide Innenverteidiger gezeigt – und das nicht zum ersten Mal. Patrick Mainka überzeugte nicht nur aufgrund seines „goldenen“ Tores zum ersten Zu-Null-Erfolg dieser Spielzeit, sondern bildet gemeinsam mit Oliver Steurer seit Saisonbeginn ein prima funktionierendes Gespann.

Starke Innenverteidiger

„Oliver macht das im Abwehrzentrum ganz überragend und hat in Köln eine absolute Topleistung hingelegt“, so Ingo Preuß über den Neuzugang aus Oberhausen. Anerkennung zollte den beiden sogar der Gegner. „Mainka und Steurer sind in dieser Liga überragende Innenverteidiger“, urteilte Viktorias Co-Trainer, der Ex-Borusse Kurtulus Öztürk, „sie sind kopfball- und zweikampfstark und verfügen über einen guten Spielaufbau.“

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Saisonübergreifend sind die Schwarzgelben seit 15 Spielen ungeschlagen. Die letzte Niederlage, das 2:3 bei der Zweitformation von Fortuna Düsseldorf, datiert vom 1. April. Zuletzt gab es nach dem Auftakt-Remis gegen Rot-Weiss Essen unter Jan Siewert fünf Dreier in Serie. Das hatten selbst die Vorgänger-Teams der jetzigen Truppe in den 20 Monaten unter dem so erfolgreichen Daniel Farke nicht geschafft.

Hohes taktisches Verständnis

Bemerkenswert zudem, dass einige Akteure auf ungewohnten Positionen spielen. Mittelfeldmann David Sauerland beispielsweise als rechter Verteidiger, der etatmäßige Rechtsverteidiger Haymenn Bah-Traore auf der linken Abwehrseite, Defensiv-Allrounder Lars Dietz auf der Sechs – und vor ihm mit dem zurückgezogen agierenden Michael Eberwein ein gelernter Mittelstürmer. All das zeugt auch vom hohen taktischen Verständnis dieses Teams, in dem sich, wie es von Jan Siewert immer wieder gefordert wird, jeder komplett dem Ganzen unterordnet.

Zeit zum Verschnaufen bleibt indes nicht. Bereits am Mittwoch (19.30 Uhr) kommt Alemannia Aachen in die Rote Erde. Es ist eine weitere große Bewährungsprobe, auch wenn es bei dem Ex-Bundesligisten noch nicht so rund läuft wie von vielen erwartet. „Die Alemannia ist weitaus stärker, als es der momentane Tabellenplatz aussagt“, warnt Jan Siewert, „das ist der nächste schwere Brocken“.

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