BVB-Fans dürfen sich auf Auswärtsspiele freuen – DFL berät über 50+1-Regel

Borussia Dortmund

Für BVB-Fans gibt es gute Nachrichten. Die DFL hat entschieden, ab wann wieder Gästefans im Stadion zugelassen sind – und berät weiter über die umstrittene 50+1-Regel.

Dortmund

, 14.07.2021, 17:22 Uhr / Lesedauer: 2 min
Mit einem Banner vor der Geschäftsstelle am Rheinlanddamm haben die BVB-Fans jüngst gegen die 50+1-Regel demonstriert.

Mit einem Banner vor der Geschäftsstelle am Rheinlanddamm haben die BVB-Fans jüngst gegen die 50+1-Regel demonstriert. © Marvin K. Hoffmann

Es gibt gute Nachrichten für alle Auswärtsfahrer der Bundesliga. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat am Mittwoch beschlossen, dass ab dem dritten Spieltag der neuen Saison wieder Gästefans in die Stadien dürfen. Für den BVB bedeutet das konkret: Ab dem 4. Spieltag darf er beim Auswärtsspiel in Leverkusen wieder mit schwarzgelber Unterstützung von den Rängen rechnen.


BVB darf sich auf Fans beim Auswärtsspiel in Leverkusen freuen

Solange die Zuschauerkapazitäten noch gesetzlichen Beschränkungen unterliegen, sollen demnach fünf Prozent der Tickets pro Spiel Gästefans vorbehalten werden. „Bei einem kompletten Wegfall der Beschränkungen wird automatisch zum eigentlich vorgesehenen Kontingent von zehn Prozent zurückgekehrt“, heißt es in einer Pressemitteilung der DFL. Mit Blick auf den Spielbetrieb haben die Vereine der 1. und 2. Bundesliga zudem eine weitere Regelung beschlossen.

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Darüber hinaus werden in der neuen Saison in beiden Ligen weiterhin fünf Spielerwechsel pro Begegnung erlaubt sein. „Auch in der Spielzeit 2021/22 stehen dafür während einer Begegnung insgesamt drei Gelegenheiten pro Mannschaft sowie zusätzlich die Halbzeitpause zur Verfügung“, heißt es.

BVB ist klarer Verfechter: DFL-Präsidium befasst sich mit der 50+1-Regel

Das Präsidium der Deutschen Fußball Liga wird zudem in nächster Zeit eine schriftliche Stellungnahme an das Bundeskartellamt in Bezug auf die vorläufige rechtliche Einschätzung der 50+1-Regel durch die Behörde senden. Dies teilte die DFL am Mittwoch nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung der 36 Profivereine in Frankfurt mit.

Ziel sei es, kartellrechtskonforme Lösungsansätze zu entwickeln, die im Interesse aller 36 Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga sind. Deren Vertreter setzten sich bei ihrem Treffen erstmals mit der Ende Mai ergangenen Einschätzung der Behörde auseinander. Diese hatte zwar festgestellt, dass die 50+1-Regel im Grundsatz mit dem Kartellrecht vereinbar sei, gleichzeitig aber die derzeit geltenden Ausnahmegenehmigungen für die konzern- oder investorengeführten Bundesligisten Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und TSG 1899 Hoffenheim kritisiert.

Borussia Dortmund will an 50+1-Regel festhalten

Die DFL-Klubs müssen entscheiden, ob dies eher die 50+1-Regel in Frage stellt oder ob die Klubform der drei Vereine überdacht werden muss. Das Trio ist momentan nicht an die Vorgabe gebunden, wonach der Stammverein nach der Ausgliederung seiner Profi-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft weiter die Mehrheit der Stimmenanteile besitzen muss. Beschlüsse zu dem heiklen Thema wurden am Mittwoch wie erwartet nicht gefasst.

Die Fanvereinigung ProFans hat sich vor der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga an diesem Mittwoch nachdrücklich für den Erhalt der 50+1-Regel ausgesprochen. „Die 50+1-Regel ist die letzte Bastion, die die demokratischen Mitbestimmungsrechte der Vereinsmitglieder bewahrt und die verhindert, dass allein die wirtschaftlichen Interessen von Investoren über das Schicksal der Lizenzmannschaften entscheiden“, sagte ProFans-Sprecher Jörn Brauer in einer Mitteilung.

BVB-Fans mit klarer Botschaft: „50+1 ist unverhandelbar!“

Das Bündnis Südtribüne, ein Zusammenschluss von BVB-Fans, hatte bereits am Dienstag mit einem Banner vor der Geschäftsstelle am Rheinlanddamm gegen die 50+1-Regel demonstriert. „Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion rund um die vorläufige rechtliche Einschätzung des Bundeskartellamts und mit Blick auf die Historie des BVB sind wir ein klarer Verfechter der 50+1-Regel“, kündigte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke daraufhin an.

Mit dpa-Material.

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