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Borussia Dortmund

BVB-Catenaccio bei der Personalie Emre Can - Zorc gibt sich zurückhaltend

Der BVB-Poker um Emre Can geht weiter. Die wirtschaftlichen Hürden bleiben hoch. Michael Zorc gibt sich zurückhaltend, der Spieler hat klare Vorstellungen.

Dortmund

, 26.01.2020 / Lesedauer: 4 min

Der Name Emre Can hält sich hartnäckig in Dortmund. Der BVB hat Interesse an einer Verpflichtung des Nationalspielers, aktuell bei Juventus Turin unter Vertrag - und es vergeht kein Tag, ohne das irgendwo neue Wasserstandsmeldungen in dieser Personalie auftauchen. Meistens kommen eben jene Meldungen aus Italien. Die „Gazzetta dello Sport“ berichtete am Sonntag, dass Cans Wechsel zu Borussia Dortmund bereits zu Beginn dieser Woche über die Bühne gehen könne.

Wer bei den Dortmunder Verantwortlichen nachfragt, erhält deutlich zurückhaltendere Aussagen. Michael Zorc, der BVB-Sportdirektor, erklärte am Sonntag gegenüber dieser Redaktion, er wolle nicht ausschließen, dass bis zum Transferschluss am 31. Januar noch etwas passiere, sagte aber auch: „Ich sehe nicht, dass wir getrieben sind, auf dem Transfermarkt noch etwas zu machen. Aber natürlich beobachten wir den Markt genau und schauen, wo wir uns vielleicht noch verbessern können.“

Emre Can bei Juventus Turin auf dem Abstellgleis

Ein Wechsel müsse sowohl sportlich als auch wirtschaftlich Sinn ergeben. „Falls nichts passiert, ist auch alles gut. Wir haben eine Top-Mannschaft.“ Es gebe das eine oder andere Gespräch, „aber wirklich konkret ist nichts im Moment.“ Das gelte sowohl auf der Zugangs- als auch auf der Abgangsseite.

„Falls nichts passiert, ist auch alles gut.“ Michael Zorc

Das kann sich freilich schnell ändern - und es klingt durchaus ein bisschen nach dem Versuch, den Preis für Can noch ein wenig zu drücken. Aus Cans Umfeld ist jedenfalls zu hören, dass der Spieler Juventus Turin in diesem Winter unbedingt verlassen möchte und davon ausgeht, dass der Verein ihn auch ziehen lassen würde, sofern die Ablösesumme stimmt.

Der 26-Jährige kam in der Hinrunde nur acht Mal zum Einsatz, für die Champions League wurde er gar nicht erst gemeldet. Für Juventus‘ Auswärtsspiel am Sonntagabend in Neapel wurde Can, dessen Vertrag in Turin noch bis 2022 läuft, nicht in den Kader berufen.

Can sieht seine Zukunft in der Innenverteidigung

Can, in Mittelfeld und Abwehr flexibel einsetzbar, sieht seine persönliche Zukunft nach Informationen dieser Redaktion vor allem auf der Innenverteidiger-Position - und wäre in Dortmund in erster Linie auch genau dort eingeplant. Doch noch bleibt die Frage nach dem wirtschaftlichen Sinn, den Zorc fordert.

Can will sich bei seinem neuen Klub für das DFB-Team und die EM im Sommer empfehlen. © dpa

Juventus verlangt dem Vernehmen nach aktuell eine Ablösesumme, die Borussia Dortmund nicht bereit ist zu bezahlen. Rund 30 Millionen Euro stehen im Raum. Der Spieler selbst, mit angeblich 14 Millionen Euro Jahresgehalt einer der Top-Verdiener in der Serie A, ist dagegen bereit, deutliche Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen, um mit Blick auf die Europameisterschaft im kommenden Sommer wieder mehr Spielpraxis sammeln zu können - Borussia Dortmund ist dabei wohl sein Wunschziel. Bis Freitag bleibt Zeit für eine Einigung aller Parteien.

Alcacer und Bruun Larsen könnten den BVB noch verlassen

Entscheidend dafür dürfte sein, dass Juventus dem BVB in puncto Ablöseforderung einen Schritt entgegenkommt, zum anderen wird es aber auch davon abhängen, ob Borussia Dortmund selbst noch den einen oder anderen Spieler von der Gehaltliste streichen und Einnahmen auf der Abgabeseite verzeichnen kann. Paco Alcacer bleibt ein heißer Kandidat für einen Abgang im Winter, auch wenn sich bislang kein Klub findet, der bereit ist, derart tief für den Spanier in die Tasche zu greifen, wie Zorc sich das vorstellt.

Darüber hinaus könnte auch Jacob Bruun Larsen Geld in die Transferkasse des BVB spülen. Der junge Däne ist spätestens seit der Beförderung Giovanni Reynas sportlich verzichtbar und auf der Suche nach mehr Spielpraxis.

Dahoud startet einen letzten Anlauf beim BVB

Eher unwahrscheinlich scheinen dagegen Blitzabgänge von Mario Götze und Mahmoud Dahoud. Götze wird den BVB im Sommer - Stand jetzt - ablösefrei verlassen, aus Dahouds Lager heißt es, der ehemalige U21-Nationalspieler wolle in der Rückrunde noch einen letzten Versuch starten, sich in Dortmund endlich durchzusetzen. Zwei Kurzeinsätze und eine Torvorbereitung an den ersten beiden Spieltagen der Rückrunde geben zumindest ein wenig Grund zur Hoffnung, dass Dahouds Ambitionen ihre Berechtigung finden könnten.

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Zorc bleibt bei der Frage nach möglichen Abgängen so oder so ganz entspannt. „Bis zum 1. Februar schließe ich gar nichts aus. Wir würden uns aber auch wohlfühlen, wenn nichts mehr passiert.“

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