Bradley Fink (M.) lauerte im Strafraum nach den vielen erfolgreichen Dribblings seiner Mitspieler auf die passenden Hereingaben.

Bradley Fink (M.) lauerte im Strafraum nach den vielen erfolgreichen Dribblings seiner Mitspieler auf die passenden Hereingaben. © Timo Janisch

BVB: Bradley Fink mit Dreierpack gegen Schalke – „Sind auf allen Positionen besser besetzt“

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Mit drei Treffern schoss Bradley Fink die U19-Fußballer von Borussia Dortmund zum 5:1-Sieg gegen Schalke 04. Nicht nur seine Qualität beruhigt einen Dortmunder Innenverteidiger.

Dortmund

, 09.05.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Mit 5:1 deklassierten die U19-Fußballer von Borussia Dortmund am Samstagvormittag den FC Schalke 04. Das Finale um die Deutsche Meisterschaft scheint nach dem Hinspiel-Erfolg im Rückspiel nur noch Formsache. Einen großen Anteil am Sieg hatte Torjäger Bradley Fink.

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Er schnürte mit seinen Treffern zum 1:0 (32.), 3:1 (68.) und 5:1 (82.) einen Dreierpack in bester Mittelstürmer-Manier. „Das gibt mir ein super Gefühl. Aber ich habe auch nur meinen Job gemacht wie alle anderen“, sagte Fink dieser Redaktion.

BVB: U19 liefert spätestens in Halbzeit zwei auf allen Positionen ab

Vor über 1.200 Zuschauern seien es alle elf Borussen plus die eingewechselten Farouk Cisse, Michel Ludwig, Abu-Bekir Ömer El-Zein und Ayukayoh Mengot gewesen, die ihre Aufgabe erledigt hätten, so Fink. Nur so habe der BVB in dieser Form erfolgreich sein können.

Fink betonte, dass er oft von den Bällen der Flügelspieler profitiert habe. Die gesamte Offensivabteilung war es, die die Schalke im zweiten Durchgang phasenweise überrollte. In den ersten 45 Minuten hatte sich Dortmund noch schwergetan und nur leichte Vorteile erspielt-

„Wir haben mehr die Tiefe attackiert. Wir sind in der ersten Halbzeit zu wenig tief gelaufen“, so Fink. In der Halbzeit habe der BVB das ganz sachlich besprochen und sich an seinen zurechtgelegten Plan erinnert.

Das bestätigte auch Trainer Mike Tullberg. Innenverteidiger Nnamdi Collings sagte: „Wenn sich jeder aus unserer Mannschaft an den Plan hält, werden wir solche Spiele auch in der Zukunft gewinnen.“

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Vor allem Jamie Gynoe-Gittens und der erst 17 Jahre alte Julian Rijkhoff setzten sich fortan Angriff um Angriff im Eins-gegen-eins durch. Kaum gelang es den Schalkern mal, die Dribblings im Tempo oder auf engem Raum ohne große Not zu verteidigen.

Von diesen Qualitäten profitierte Fink, der im Zentrum agierte, natürlich nicht zum ersten Mal. Die elf Punkte, die der BVB in der Bundesliga-Hauptrunde auf den S04 herausgespielt hatte, wurden deutlich.

BVB: Bradley Fink stockt Tore-Konto auf

Daraus machte Fink nach Abpfiff gar keinen Hehl. „Auf allen Positionen sind wir besser besetzt als die. Da sieht man, dass man einfach besser ist“, so der 19-jährige Schweizer, der auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt. Zwölf Tore erzielte Fink in ebenso vielen Hauptrunden-Einsätzen.

Eine so starke Offensive um Rijkhoff, Bynoe-Gittens und Fink vor sich zu haben, beruhigt auch die Defensivabteilung der Dortmunder. „Jeder Verteidiger fühlt sich sicherer, wenn man weiß, dass man vorne Offensivspieler hat, die Spiele entscheiden und plötzlich Treffer erzielen können“, sagte Collins.

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Da beunruhigte den BVB auch der 1:1-Ausgleich, der sich kaum angekündigt hatte, nicht. Torwart Silas Ostrzinski war richtigerweise bei einem langen Ball aus dem Tor gekommen, verfehlte den Ball aber. Schalkes Ngufor Anubodem nutzte den kapitalen Fehler zum zwischenzeitlichen 1:1.

„Das kann passieren – halb so wild“, kommentierte Collins den Gegentreffer. Er lobte seine Teamkollegen viel lieber dafür, sich davon nicht aus dem Spiel gebracht haben zu lassen.

Silas Ostrzinski (r.) tritt neben den Ball. Ngufor Anubodem (l.) bedankte sich mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich.

Silas Ostrzinski (r.) tritt neben den Ball. Ngufor Anubodem (l.) bedankte sich mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich. © Timo Janisch

Zur Realität an der Adi-Preißler-Allee gehörte aber auch: Die spielerische Euphorie, die der BVB versprühte, bremsten die Protagonisten nach Spielende sofort wieder ein. Coach Tullberg hatte keine Mühe, nicht überglücklich zu wirken.

Eine Message, die bei allem Recht zum Selbstvertrauen bei seiner Elf ankam – nicht nur bei Rijkhoff, den Tullberg auch beim Stand von 5:1 noch mehrfach bis über die angrenzenden Trainingsplätze hinaus hörbar zusammenstauchte.

BVB: Demut kommt bei den Spielern an

„Wir werden das nächste Spiel mit 0:0 beginnen. Wir werden zwar nicht so viel riskieren wie in diesem Spiel, aber wir fangen mit 0:0 an“, sagte etwa Fink. Collins verwies etwa auf die aktuelle Champions League-Saison mit den späteren Comebacks von Real Madrid.

„Das kriegen wir immer wieder von unserem Coach mitgegeben, dass noch gar nichts vorbei ist“, so der Verteidiger. Die Schwarzgelben dürften die Schalker am Sonntag nicht ins Spiel kommen lassen. „Dann entscheiden wir auch das zweite Spiel für uns.“ Da ist wieder das erarbeitete Selbstvertrauen.

Nnamdi Collins (r.) und die BVB-Abwehr standen über weite Strecken sicher.

Nnamdi Collins (r.) und die BVB-Abwehr standen über weite Strecken sicher. © Timo Janisch

Das andere Halbfinal-Hinspiel zwischen dem FC Augsburg und Hertha BSC (1:3) am Freitagabend war trotzdem Thema innerhalb der Mannschaft. „Ich glaube, ein paar haben sich vor dem Training das Spiel angeguckt. Ich gucke lieber auf mich und gucke im Finale, wer im Finale ist“, sagte Fink.

Einer dieser „paar“ war Collins, der sich zumindest die Tore angesehen hat. „Für mich ist Hertha noch einen Ticken stärker sogar. Egal wer kommt, wir werden auf jeden Fall siegen“, sagt er. Selbstvertrauen.