Borussia Dortmund
Bellingham, Reyna, Moukoko - BVB-Stars von morgen sprechen über ihre Sorgen
Bellingham, Reyna und Moukoko gehört die BVB-Zukunft. Trotz bemerkenswerter sportlicher Entwicklung müssen sie auch die Alltagsprobleme meistern und gewähren Einblick in ihr Seelenleben.
Gehört die BVB-Zukunft (v.l.): Giovanni Reyna, Jude Bellingham und Youssoufa Moukoko. © imago / Team 2
„Meine Mutter ist in meinen Augen die tollste Frau der Welt. Sie macht alles für mich und ich kann ihr gar nicht genug danken“, sagt Jude Bellingham zu Beginn der siebten Folge der DAZN-Dokumentation „BVB 09 - stories who we are“.
BVB-Neuzugang Bellingham: „Das ist wirklich hart für mich“
Im Fokus stehen dieses Mal die BVB-Youngster Bellingham (17) Giovanni Reyna (18) und Youssoufa Moukoko (16). Es zeigt sich, dass sie trotz erfolgsversprechender sportlicher Zukunft auch die Probleme des Alltags bewältigen müssen.
Bellingham, im vergangenen Sommer für rund 25 Millionen Euro vom englischen Zweitligisten Birminham City zu den Schwarzgelben gewechselt, befindet sich in der glücklichen Lage, dass ihn seine Mutter Denise in Dortmund unterstützt. „Meinem Mann Mark und mir war immer klar, dass ihn einer von uns begleiten würde. Wir haben uns auf diesen Tag vorbereitet. Aber es vergeht kein Tag, an dem wir nicht denken, dass es schön wäre, wenn wir als Familie zusammen sein könnten.“ Jude vermisst vor allem seinen jüngeren Bruder Jobe. „Das ist wirklich hart für mich.“
Hinter BVB-Youngster Giovanni Reyna liegen schwierige Monate
Denise Bellingham gibt offen zu, dass sie bei den Spielen ihres Sohnes sehr nervös sei, „weil ich weiß, wie beispielsweise die Presse oder die Öffentlichkeit sein können. Wenn alles gut läuft, ist alles gut, aber wenn es nicht gut läuft … Ich mache mir einfach Sorgen.“ Aus sportlicher Sicht sind diese bislang unbegründet. Jude Bellingham gehört zu den (wenigen) Gewinnern der laufenden Saison und steht regelmäßig in der Startelf.
Schwierige Monate liegen hingegen hinter Giovanni Reyna. Nach einer imposanten Entwicklung steckt der US-Amerikaner seit Wochen im Formtief. Die Corona-Pandemie trägt ihren Teil dazu bei. „Ich war jetzt sechs Wochen alleine. Das ist schon hart. Die ganz Situation mit Corona macht es einfach schwierig. Jude hat seine Mutter hier, das ist ganz anders. Ich bin einer derjenigen, der ganz alleine ist“, sagt Reyna. Er sei extrem selbstkritisch. „Es gibt wahrscheinlich Momente, in denen ich mich entspannen und mir sagen muss, dass ich erst 18 bin.“
Bellingham über Reyna: „Bescheiden und total geerdet“
BVB-Psychologe Philipp Laux meint: „Es gibt keine Zeit zum Reflektieren. Der Spielplan ist eng, gerade für die Nationalspieler.“ Aber: „Solche Phasen, wenn es weniger gut läuft, geben die Möglichkeit, Dinge zu verarbeiten.“ Dabei kann auch Jude Bellingham helfen: „Als ich beim BVB ankam, war Gio der Erste, der sich um mich gekümmert hat. Wir verstehen uns einfach. Er ist ein ruhiger Typ und brillanter Spieler. Außerhalb des Platzes ist er bescheiden und total geerdet.“
Youssoufa Moukoko (l.) muss sich mit seiner neuen Rolle bei den BVB-Profis arrangieren. © imago / Team2
Das Küken im BVB-Kader heißt Youssoufa Moukoko, der serienweise Rekorde bricht. Doch für den 16-Jährigen ist der Sprung zu den Profis eine große Umstellung. „Es läuft nicht immer so, wie man das möchte. In der Jugend habe ich immer gespielt - dann kommt man hoch und spielt nicht so oft. Das ist schon etwas schwierig“, sagt er. Talente-Trainer Otto Addo lobt: „Youssoufa hat härter als alle anderen Jugendspieler darauf hingearbeitet. Er hat es sich verdient.“
Besondere BVB-Beziehung zwischen Geppert und Moukoko
Ein besonderes Verhältnis pflegt Moukoko zu seinem Jugendtrainer Sebastian Geppert, der seit Dezember 2020 auch einer seiner Trainer im Profiteam ist. „Zwischen uns ist das wie zwischen Vater und Sohn“, sagt Moukoko. Und Geppert meint: „Youssoufa ist ein Freund, eine Vertrauensperson für mich - und es macht mich stolz, wenn er das über mich sagt.“
Bellingham ist geradezu euphorisch: „Youssoufa liegt die Welt zu Füßen. Aber auch ihm merkt man das abseits des Platzes nicht an. Er ist einfach total liebenswert, hat immer Zeit für ein Gespräch und lacht die ganze Zeit.“ Mit einer Einschränkung: „Schlechtes Englisch, super Typ.“