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Beim Heimspiel gegen Mainz zählt 3G: BVB hält sich an NRW-Richtlinie
Borussia Dortmund
Zum Heimspiel gegen Mainz 05 darf Borussia Dortmund wieder 67.000 Zuschauer im Stadion begrüßen. Zugelassen sind dann auch frisch Getestete. In einem Punkt aber gilt weiterhin nur 2G.
In zehn Tagen hofft Borussia Dortmund auf einen Etappensieg hin zu einer neuen Normalität, wenn 67.000 Zuschauer im Signal Iduna Park ihre schwarzgelben Helden anfeuern dürfen. So viele Fans waren seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie im Februar 2020 nicht mehr zugelassen. Anders als bisher lässt der BVB neben Geimpften und Genesenen auch frisch auf Corona getestete Personen ins Stadion, also nicht nur 2G, sondern 3G. Diese Entscheidung wird eifrig diskutiert.
Immunologe Watzel bedauert BVB-Abkehr von 2G-Regel
„2G ist deutlich sicherer, denn in diesem Fall läge die Impfquote im Stadion quasi bei 100 Prozent, das wäre ein Idealzustand“, sagt Professor Carsten Watzl, Leiter des Forschungsbereichs Immunologie an der TU Dortmund. Kämen nur Geimpfte oder Genesene ins Stadion, könne man Hygienemaßnahmen wie Masken oder Abstände gänzlich fallen lassen. Er bedauert, dass der BVB von 2G abweicht. Dennoch meint er: „3G im Freiluftbereich des Stadions ist aktuell zu verschmerzen, da die Inzidenz im unteren Bereich liegt.“ Das größte Risiko, darauf weist Watzl hin, trügen ungeimpfte Fans, da sie schwerer erkrankten und sich Geimpfte untereinander seltener ansteckten.
Im August hatte der BVB noch 2G favorisiert. „Wenn du im Stadion weißt, dass 90 oder 95 Prozent der Zuschauer geimpft sind, hast du ein höheres Sicherheitsgefühl“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke damals. Mit eigenen Aktionen und sogar einem Impfzentrum im Stadion hatte der Klub versucht, der stockenden Impfkampagne auf die Sprünge zu helfen.
Zu dem Zeitpunkt sei das auch richtig gewesen, betonte Watzke nun gegenüber den Ruhr Nachrichten.
Bislang kein rückverfolgbarer Corona-Fall im BVB-Stadion
Doch in ihrer aktuellen Coronaschutzverordnung, gültig seit dem 1. Oktober, habe die Landesregierung in NRW, anders als etwa in Hamburg, bei Freiluftveranstaltungen ausdrücklich die 3G-Regel erlaubt. Also nehme der BVB diese Möglichkeit auch an. „Wir wollen uns nicht über die Beschlüsse der Landesregierung hinwegsetzen“, erklärte Watzke. BVB-Fans, die weder geimpft noch genesen sind, benötigen für den Zutritt ins Stadion am 16. Oktober einen PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, oder einen tagesaktuellen Schnelltest. In den Logen und Hospitality-Zonen gilt weiter 2G. In diesen Punkten verfolgt der BVB sogar schärfere Maßnahmen, als das Land vorgibt.
Der Vorverkauf läuft. Seit der Rückkehr der Fans hat es keinen ins Stadion rückverfolgbaren Corona-Fall gegeben. Im Idealfall bleibt das auch bei volleren Spielstätten so. Und wenn nicht? „Sollte sich 3G nicht bewähren, würden wir diese Regelung auch wieder überdenken“, sagte Watzke. Bundesweit gibt es diverse Beschlüsse und Mischvarianten für Großveranstaltungen. Manche Arenen werden, wie in vielen europäischen Ländern, komplett gefüllt. Bei einer Umfrage auf unserer Internetseite hielten sich Befürworter von 2G und 3G fast die Waage.
Sascha Klaverkamp, Jahrgang 1975, lebt im und liebt das Münsterland. Der Familienvater beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit der Sportberichterstattung. Einer seiner journalistischen Schwerpunkte ist Borussia Dortmund.

Schon als Kind wollte ich Sportreporter werden. Aus den Stadien dieser Welt zu berichten, ist ein Traumberuf. Und manchmal auch ein echt harter Job. Seit 2007 arbeite ich bei den Ruhr Nachrichten, seit 2012 berichte ich vor allem über den BVB. Studiert habe ich Sportwissenschaft. Mein größter sportlicher Erfolg: Ironman. Meine größte Schwäche: Chips.
