Lukasz Piszczek: Der frühere Stürmer ist zwar inzwischen in die Innenverteidigung gerückt, seine großen Qualitäten aber hat er noch immer in der Offensive. Herrlich, wie der Pole vor dem 2:0 Christian Pulisic perfekt getimt in den freien Raum schickte (60.). Fast genauso wichtig: Wie er kurz zuvor sein eigenen Patzer ausbügelte und so den Ausgleich verhinderte. Note: 2,5

Sokratis: Der Grieche hatte seinem Nationalmannschaftskollegen Kostas Mitroglou einen intensiven Abend versprochen. Beide schonten den jeweils anderen dann auch nicht in den direkten Duellen, die der Dortmunder Abwehrchef meist für sich entscheiden konnte. Note: 3,0

Marc Bartra: Der Spanier wird immer stärker - und bewies das auch gegen Benfica. Bis auf ein verlorenes Kopfballduell gegen Luisao (32.) gab er sich defensiv keine Blöße. Eine starke und souveräne Partie. Note: 2,0

Erik Durm: Thomas Tuchel hat im Weltmeister von 2014 seine Idealbesetzung für die Zwitterrolle auf der rechten Außenbahn gefunden. Durm kann den Raum nach hinten absichern und vorne ordentlich flanken. Gegen Benfica aber zeigte er nicht seine beste Seite, vor allem in den direkten Duellen. Aber: Die Vorlage zum 4:0 (85.) kam von ihm.  Note: 3,0

Julian Weigl: Die Spieler von Benfica dachten in den ersten Minuten vermutlich, den Dortmunder Sechser müsse es mehrmals geben auf dem Feld, so umtriebig war er. Dann jedoch bekamen ihn die Lissaboner besser in den Griff - und fanden dadurch auch ins Spiel. Note: 3,0

Gonzalo Castro: Der Mittelfeldspieler befindet sich seit Wochen in bestechender Form und wurde zuletzt sogar mal wieder mit dem DFB-Team in Verbindung gebracht. Ausgerechnet auf der großen Bühne Champions League aber zeigte er mal wieder eine schwächere Partie. In Hälfte eins lief nahezu alles an ihm vorbei, die Gelbe Karte, die er sich früh abholte, war daher kein Zufall, sondern Ausdruck des permanenten Zuspätkommens. Nach der Pause dann fand er den Schlüssel zum Spiel und wurde etwas besser. Note: 4,0

Marcel Schmelzer: Wer wissen wollte, wie es in der Gefühlswelt des Dortmunder Kapitäns derzeit aussieht, dem genügte ein Blick auf Schmelzers Reaktion nach dem 3:0 (61.). Der Linksverteidigte hatte Pierre-Emerick Aubameyangs Treffer vorbereitet und jubelte, als habe er soeben das entscheidende Tor im Finale geschossen. Engangement und Kampfgeist stimmten, auch wenn er nicht fehlerfrei blieb. Note: 3,0

Christian Pulisic: Der Teenager war in den vergangenen Wochen so etwas wie Dortmunds Superjoker. Wenn er ins Spiel kam, passierte immer was. Diesmal begann er für den verletzten Marco Reus und brauchte trotz seiner Kopfball-Vorlage zum 1:0 (4.) Zeit, um zu seinem Fußball zu finden. Dann aber drehte er auf: Sein Lupfertor zum 2:0 (60.) war nicht nur wunderschön anzusehen, es war für einen 18-Jährigen auch geradezu einschüchternd abgebrüht. Note: 2,5

Ousmane Dembele: Der junge Franzose erlebte die zweite Hälfte wieder mal bis zu seiner Auswechslung zu weiten Teilen auf dem Hosenboden - die fast schon berühmten Ganzkörperkrämpfe schüttelten ihn, nachdem er einige Male von Benficas Verteidigern hart angegangen worden war. Das brachte Dembele dermaßen auf die Palme, dass er phasenweise vor einem Platzverweis stand. Spielerisch erneut einer der Besten - trotz schwacher Zweikampfquote.  Note: 2,5

Pierre-Emerick Aubameyang: Im Hinspiel noch war er der personifizierte Chancentod, im Rückspiel brauchte er keine vier Minuten bis zum ersten Tor. Zwar vergab er auch diesmal kurioserweise wieder beste Möglichkeiten, trotzdem legte er später noch in klassischer Torjägermanier das 3:0 (61.) und 4:0 (85.) nach. Wer will da meckern angesichts dieses herausragenden Ertrags des Dortmunder Superhelden? Es war sein großer Abend! Note: 1,0