2:0 in Augsburg - BVB steht im Viertelfinale
DFB-Pokal
Der BVB nimmt Kurs auf Berlin: Durch einen 2:0 (0:0)-Erfolg beim Bundesliga-Rivalen FC Augsburg ist Borussia Dortmund am Mittwochabend ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen. FCA-Schreck Pierre-Emerick Aubameyang sei Dank.

Artistisch: Pierre-Emerick Aubameyang bejubelt seinen Treffer zum 1:0.
Der Gabuner, der im Hinspiel (5:1) und bei seiner Bundesliga-Premiere 2013 je drei Tore gegen die Augsburger erzielen konnte, traf in der 61. Minute zur Führung der Borussia. Henrikh Mkhitaryan legte fünf Minuten später den zweiten und entscheidenden Treffer für die Mannschaft von Thomas Tuchel nach.
Im vorletzten Spiel des Jahres verzichtete der 42-Jährige, der erst zum zweiten Mal in seiner Trainerkarriere die Runde der letzten Acht erreichte, auf eine Rotation. Zehn der elf Spieler aus der Startelf standen auch am vergangenen Sonntag beim Heimsieg über Frankfurt (4:1) beim Anpfiff auf den Platz. Einzig Adrian Ramos war neu in der Elf, er ersetzte den an den Adduktoren verletzten Marco Reus.
Keine leeren Warnungen
Tuchel hatte im Vorfeld vor den bayrischen Schwaben gewarnt. Der FCA der Vorweihnachtszeit sei nicht zu vergleichen mit jenem Team, das sich in der Bundesliga-Hinrunde eine Packung im Signal Iduna Park abgeholt hatte. Nach zwei Last-Minute-Erfolgen in Belgrad und gegen Schalke traue er den Augsburgern "fast alles zu, so wie sie im Moment spielen".
Es waren keine leeren Warnungen, denn es waren die Gastgeber, die zunächst den Ton angaben und durch Jan Moravek (8.) und Ja-Cheol Koo (11.) zu ersten kleinen Möglichkeiten kamen. Der BVB dagegen tat sich spürbar schwer, seine Spielkunst auf den holprigen Rasen des Augsburger Stadions zu bekommen.
Sokratis ersetzt Bender
Erst gegen Ende der ersten Hälfte gelangen den Borussen Abschlüsse, die diesen Begriff verdienten. Zunächst wurde Julian Weigls mutiger Distanzschuss noch zur Ecke abgefälscht (37.), dann stand Aubameyang nach einem herrlichen Pass des erneut auffälligen Mkhitaryan plötzlich frei vor Marwin Hitz (40.). Doch der FCA-Keeper, der kürzlich wegen seiner Arbeit als Elfmeterpunkt-Umpflüger in die Schlagzeilen geraten war, parierte klasse. Torlos ging es in die Kabine.
Dort wurde Tuchel zum Umbau seiner Innenverteidigung gezwungen. Bender, der schon nach 13 Minuten behandelt werden musste, konnte nicht weiter machen, Sokratis ersetzte ihn. Und die Borussia konnte den zweikampfstarken Griechen durchaus gebrauchen: In Durchgang eins waren 59 Prozent aller direkten Duelle zugunsten der giftigen Augsburger ausgegangen.
Batmans Stunde
Mit einem Schuss über den Querbalken führte sich Sokratis gleich gut ein. Doch nicht nur deshalb nahm das Spiel jetzt an Fahrt auf und wurde einer K.o.-Runde gerecht. Nach Lukasz Piszczeks verunglücktem Kopfball, der in seiner Slapstickhaftigkeit an Mkhitaryans Chance gegen Frankfurt erinnerte, stürmte Bobadilla auf Bürki zu und blieb am Schweizer hängen (56.). Im direkten Gegenzug tauchte Ramos im Augsburger Strafraum auf, wurde aber beim Schussversuch geblockt.
Dann schlug Batmans Stunde: Eher zufällig landete ein Abpraller von Piszczeks Brust bei Aubameyang, der eiskalt im linken Eck abschloss (61.) und die Augsburger dadurch ins Mark traf. Das Tor des Gabuners löste den Knoten beim BVB endgültig. Den Schwarzgelben war jetzt anzumerken, dass sie für eine schnelle Entscheidung sorgen wollten.
Mkhitaryan verpasst das 3:0
Und das gelang: Fünf Minuten nach dem 1:0 legte Mkhitaryan nach Zuspiel des eingewechselten Shinji Kagawa den zweiten Dortmunder Treffer nach. Auch wenn der Armenier nach Aubameyangs Querpass das 3:0 verpasste (72.) - das Viertelfinale war dem BVB nicht mehr zu nehmen. Zu wenig hatte der FCA nach kräftezehrenden Wochen der jetzt sehr souverän aufspielenden Borussia noch entgegenzusetzen.
In der Liga auf Rang zwei, in der Europa League unter den 32 besten Teams und im nationalen Pokal auf dem besten Wege nach Berlin - dem BVB blüht schon vor dem abschließenden Hinrunden-Spiel in Köln (Samstag, 15.30 Uhr) ein besinnliches Weihnachtsfest.
Augsburg: Hitz - Verhaegh, Hong, Klavan, Stafylidis - Baier - Kohr - Koo (64. Esswein), Moravek (71. Trochowski), Ji - Bobadilla (73. Caiuby)
Dortmund: Bürki - Piszczek, Bender (46. Sokratis), Hummels, Schmelzer - Weigl - Gündogan (84. Ginter), Castro - Aubameyang, Mkhitaryan - Ramos (58. Kagawa)
Tore: 0:1 Aubameyang (61.), 0:2 Mkhitaryan (66.)
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Zuschauer: 30.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Kohr / ---