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Niederlage in Buxtehude: Ein Titel hat sich für die BVB-Frauen schon erledigt

BVB-Handball-Frauen

Die BVB-Frauen verlieren im Achtelfinale des DHB-Pokals in einem Handball-Krimi gegen den Buxtehuder SV. Der entscheidende Treffer für die Gastgeberinnen fiel erst mit dem Schlusspfiff.

Dortmund

, 04.11.2020, 21:59 Uhr / Lesedauer: 2 min
Für Dana Bleckmann und die BVB-Frauen gab es gegen die aggressive Abwehr von Buxtehude kaum ein Durchkommen.

Für Dana Bleckmann und die BVB-Frauen gab es gegen die aggressive Abwehr von Buxtehude kaum ein Durchkommen. © Stummbillig/BVB

Wären am Mittwochabend Zuschauer in Buxtehude zugelassen gewesen, wäre der Lärm nach dem Abpfiff wahrscheinlich ohrenbetäubend gewesen. Mit einem 26:25 (12:14)-Sieg hat der Buxtehuder SV die BVB-Frauen überraschend aus dem DHB-Pokal geworfen und steht jetzt im Viertelfinale. In einem regelrechten Handball-Krimi kassierten die Borussinnen den entscheidenden Treffer mit dem Schlusspfiff.

„Ich gratuliere Buxtehude zum verdienten Einzug ins Viertelfinale. Der BSV hat das Weiterkommen heute genau so verdient, wie wir es verdient haben auszuscheiden“, sagte ein bedienter André Fuhr nach dem Abpfiff. „Damit hat heute wohl keiner gerechnet“, erklärte BSV-Trainer Dirk Leun – und hatte damit vor allem im Hinblick auf die ersten Spielminuten Recht. Durch die schwarzgelbe Abwehr gab es für den BSV, der im Bundesligaduell mit dem BVB noch eine 19:36-Pleite einstecken musste, zunächst kaum ein Durchkommen – wenn sich doch mal eine Lücke auftat, war Torhüterin Isabell Roch zur Stelle. Sechs Paraden der Nationaltorhüterin in den ersten zehn Minuten sorgten dafür, dass die BVB-Frauen auf 5:0 davonziehen konnten (10.). Das erste Mal hinter sich greifen musste Isabell Roch dann bei einem schnellen Gegenstoß der Gastgeberinnen in Minute elf.

Buxtehude kämpft sich bis zur Pause wieder heran

So gut die Abwehr der Borussinnen hinten stand – vorne machten die Schützlinge von André Fuhr angesichts der aggressiven BSV-Deckung immer wieder technische Fehler oder scheiterten beim Torwurf an der starken Lea Rühter. Nach 17 Minuten griff André Fuhr, der alles andere als zufrieden war, dann zur Auszeit – der BSV hatte sich auf 3:5 herangekämpft. Aber auch mit Jennifer Rode, Dana Bleckmann und Inger Smits funktionierte vorne nicht mehr viel bei Schwarzgelb. Buxtehude nutzte zwei Zwei-Minuten-Strafen für den BVB in den letzten Minuten von Hälfte eins und kämpfte sich bis zum Pausenpfiff auf 12:14 heran.

Die Kabinenansprache von André Fuhr fruchtete offenbar auch nicht bei den BVB-Frauen: Nach 35 Minuten war es ausgerechnet Ex-Borussin Caroline Müller-Korn, die per Siebenmeter für den 15:15- Ausgleich sorgte. Nach Fehlwürfen von Kelly Dulfer, Jennifer Rode und einem abgestandenen Wurf von Jennifer Gutiérrez Bermejo ging Buxtehude durch einen Gegenstoß das erste Mal in Führung (40.).

Es war wie verhext für Schwarzgelb – die sonst so sicheren Sprungwürfe aus dem Stand von Inger Smits gingen neben das Tor, die sonst so treffsichere Gutiérrez Bermejo scheitere an Lea Rühter, und Alina Grijseels setzte ihre sonst so gefährlichen Unterarmwürfe in die Abwehr. Buxtehude dagegen traf weiter – und wurde immer selbstbewusster. In der 52. Minute war es wieder Müller-Korn, die Buxtehude durch ihren verwandelten Siebenmeter zum 23:21 (52.) führte. Auch die Paraden von Borussin Isabell Roch halfen nichts. Nach dem 25:21 für den BSV (55.), glich der BVB vier Minuten später durch einen schnellen Gegenstoß von Inger Smits zwar noch mal aus (25:25, 59.) – im Gegenzug traf Buxtehude von Linksaußen mit dem Schlusspfiff aber zum 26:25-Siegtreffer.

André Fuhr: „Chance auf einen Titel leichtfertig vergeben“

Nach dem Überraschungssieg der Buxtehuder im Ligaspiel gegen den Thüringer HC am Wochenende hat das Team von Dirk Leun das nächste Spitzenteam geschlagen. „Das war ein typisches Pokalspiel“, so der BSV-Trainer, „wir waren überragend in der Abwehr.“

Nach der Partie feierten die Gastgeberinnen, während die BVB-Frauen mit hängenden Köpfen fassungslos auf dem Hallenboden saßen. „Das Pokalspiel war unser wichtigstes Spiel in dieser Woche“, erklärte ein enttäuschter André Fuhr. „Wir haben versucht, das auf Sparflamme zu regeln, und das ist uns nicht gelungen. Wir haben damit die Chance auf einen Titel leichtfertig vergeben.“ Schon im Achtelfinale des DHB-Pokals ist Schluss für den BVB – mit der Niederlage im Gepäck geht es am Freitag nun zum amtierenden Champions-League-Sieger nach Ungarn...

BVB: Duijndam, Roch, ten Holte; Dulfer (1), Smits (2), Grijseels (6/4), Monti Danielsson, van Zijl, Abdulla (1), Stockschläder (2), Gutiérrez Bermejo (2/1), Freriks (5), Vollebregt (2), Rode (1), Bleckmann (3)
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