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BVB-Frauen vor Mammut-Programm: Vier Spiele, drei Wettbewerbe, acht Tage

BVB-Handball-Frauen

Die BVB-Frauen haben einen straffen Zeitplan vor sich: Das Pokal-Achtelfinale, zwei Champions-League-Spiele gegen den amtierenden Königsklassen-Sieger und ein Ligaspiel – alles innerhalb von acht Tagen.

Dortmund

, 03.11.2020, 18:36 Uhr / Lesedauer: 3 min
Die BVB-Frauen haben ein straffes Programm vor der Brust.

Die BVB-Frauen haben ein straffes Programm vor der Brust. © Stummbillig/BVB

Nach dem Sieg im Spitzenspiel in Bietigheim am vergangenen Freitag hat André Fuhr seinen Spielerinnen drei freie Tage gegönnt. Die haben die BVB-Frauen hoffentlich gut genutzt – in den nächsten acht Tagen warten nämlich gleich vier Spiele auf Schwarzgelb. Los geht es mit dem Pokal-Achtelfinale am heutigen Mittwoch beim Buxtehuder SV (19.30/live auf sportdeutschland.tv). Am Wochenende folgt ein Doppelspieltag in der Champions League beim amtierenden Königsklassen-Sieger Györi Audi ETO KC in Ungarn, der BVB hat auf sein Heimspielrecht verzichtet und spielt Freitag (18.30 Uhr) und Sonntag (14 Uhr) gleich das Hin- und Rückspiel. Den Mittwoch darauf kommt der FSV Mainz 05 zum Bundesligaspiel nach Dortmund.

Die nächsten Spiele der BVB-Frauen:
  • 4. November: Pokalspiel gegen Buxtehude (A, 19.30 Uhr)
  • 6. November: Champions-League-Spiel gegen Györi (A, 18.30 Uhr)
  • 8. November: Champions-League-Spiel gegen Györi (A, 14 Uhr)
  • 11. November: Bundesliga-Spiel gegen Mainz 05 (H, 19.30 Uhr)
  • 18. November: Bundesliga-Spiel gegen Blomberg (H, 19.30 Uhr)

? Warum absolvieren die BVB-Frauen in Ungarn einen Doppelspieltag?

Eigentlich hätten die Borussen an diesem Sonntag ihr Heimspiel gegen Györi und den Sonntag darauf das Auswärtsspiel in Ungarn absolviert. Nach der Verschärfung der Corona-Maßnahmen durch die Bundesregierung konnte der BVB den Gästen zunächst keine festen Zusagen im Hinblick auf Hotel und Verpflegung geben. Daraufhin habe Györi den Doppelspieltag vorgeschlagen, erzählt Andreas Bartels, stellvertretender Abteilungsvorstand der BVB-Frauen. Nachdem man sich über die Rahmenbedingungen einig war, habe der BVB zugesagt. „Wir hätten unser Heimspiel ja sowieso ohne Zuschauer ausgetragen“, sagt Bartels zum abgegebenen Heimrecht. „Das ist in den internationalen Wettbewerben ja nichts völlig Ungewöhnliches, dass Teams diesen Weg gehen – auch um Kosten zu sparen“, sagt auch André Fuhr. In Zeiten der Corona-Krise könne man so außerdem die doppelte Reise vermeiden, erklärt der BVB-Trainer. „Deswegen bin ich eigentlich ganz zufrieden mit dieser Lösung.“

? Hat der BVB die gleichen Bedenken wie vor dem Spiel im Risikogebiet Rumänien, das aufgrund von Corona-Fällen beim Gegner abgesagt wurde?

Das Robert Koch Institut stuft Ungarn als Risikogebiet ein, das Auswärtige Amt warnt vor der Einreise – vor dem Spiel in Rumänien hatten die Verantwortlichen des BVB bei gleichen Voraussetzungen große Bedenken. „Die sind natürlich auch jetzt groß“, so Bartels, „die Gesundheit hat immer höchste Priorität, aber das Gesamtpaket und die Professionalität vor Ort überzeugen uns einfach.“ Der BVB habe ein besseres Gefühl als vor dem Spiel in Rumänien.

? Müssen die BVB-Frauen nach der Rückkehr nach Deutschland in Quarantäne?

„Wenn angesichts der aktuellen Lage eins sicher ist, dann, dass nichts sicher ist“, sagt Andreas Bartels mit einem Augenzwinkern. Aber nachdem der BVB Rücksprache mit den zuständigen Ämtern und Behörden gehalten hat, geht Bartels davon aus, dass der Ungarn-Trip folgendermaßen abläuft: „Wir haben am Dienstag testen lassen, auch für die Einreise nach Ungarn. Donnerstag werden wir erneut testen lassen für die beiden Spiele. Wir kommen am Sonntagabend wieder und werden am Montag getestet. Bis wir die Ergebnisse am Dienstag bekommen, werden wir uns in häusliche Quarantäne begeben.“

BVB-Trainer André Fuhr, hier mit Co-Trainer Andreas Kuno (l.), muss seine Spielerinnen auf vier Spiele in drei Wettbewerben vorbereiten.

BVB-Trainer André Fuhr, hier mit Co-Trainer Andreas Kuno (l.), muss seine Spielerinnen auf vier Spiele in drei Wettbewerben vorbereiten. © Stummbillig/BVB

? Wie läuft die XXL-Woche für die BVB-Frauen ab?

Der BVB-Tross fährt am Mittwochmorgen zum Pokalspiel nach Buxtehude und nach dem Abpfiff wieder zurück nach Dortmund. Freitagmorgen fliegen die Borussinnen von Düsseldorf aus nach Wien und von dort etwa 90 Minuten weiter mit dem Bus nach Györ. „Wir kommen am späten Mittag dort an“, so Bartels. Im Hotel vor Ort befindet sich der BVB in einer „Blase“, hat eine komplette Etage für sich, alle Mitarbeiter, die mit der Mannschaft Kontakt haben, wurden vorher getestet. Um 18.30 Uhr wird die erste Partie gegen den amtierenden Champions-League-Sieger angepfiffen. Am Samstag steht ein Training auf dem Gelände von Györi an, ehe am Sonntag um 14.30 Uhr das zweite Spiel folgt. „Danach fahren wir wieder nach Wien und von dort aus fliegen wir nach Dortmund“, erklärt Bartels. Nach dem geplanten Test am Montag müssen die BVB-Frauen bis zu ihren Ergebnissen am Dienstag warten, ehe die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Mainz am Mittwoch starten kann.

? Wie groß ist die Herausforderung, in acht Tagen vier Spiele zu absolvieren?

„Das ist natürlich eine absolute Herausforderung“, so Bartels. „Wir müssen das Training in dieser Zeit richtig dosieren und das werden wir auch tun“, erklärt Fuhr. Györi sei für den BVB der stärkste Gruppengegner, „das sind Bonusspiele für uns, in denen wir uns weiterentwickeln wollen“, erklärt Bartels. Gegen einen anderen Gegner als die Ungarn hätte der BVB einem Doppelspieltag wohl nicht zugestimmt. „Uns war es wichtig, dass wir vor dem Heimspiel gegen Blomberg (18. November) ein freies Wochenende haben.“ Dafür habe die Borussen vor der Partie gegen Mainz jetzt aber doppelte Belastung. „Bei allem Respekt, aber Mainz wird nicht das schwerste Heimspiel sein, das wir noch vor uns haben“, meint Bartels.

? Welchen Stellenwert hat das Pokalspiel in Buxtehude für die BVB-Frauen?

„Wenn man so unterwegs ist wie wir, dann will man auch das Final4 erreichen“, erklärt Trainer André Fuhr. Das sei genau wie in der vergangenen Saison das vorgegebene Ziel. Gerade im Hinblick auf die Absage des Turniers in diesem Jahr habe der Wettbewerb einen „Riesen-Stellenwert“, erklärt Bartels. Buxtehude geht dabei wie der BVB mit einem Erfolgserlebnis ins Spiel: Der BSV holte am Wochenende gegen den Thüringer HC überraschend zwei Punkte. „Wir müssen wenig Fehler machen, uns irgendwann absetzen und das Spiel für uns entscheiden“, so Fuhr.

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