Wie ein Spitzenteam: Borussia Dortmund taumelt lange und schafft dann die Wendung
Handball-Bundesliga
Nächster Schritt in Richtung Meisterschaft: Borussia Dortmund taumelt lange Zeit gegen den Buxtehuder SV, schafft aber rechtzeitig den nächsten Schritt im intensiven Bundesliga-Alltag.

Jubel bei der starken BVB-Torhüterin Isabell Roch über den Sieg gegen Buxtehude. © imago images/Eibner
Das doppelte Auswärtsspiel von Borussia Dortmund gegen den Buxtehuder SV in Oldenburg gewann der BVB mit 28:21 (12:12). Rund 40 Minuten blieb es aber spannend in der intensiven Partie. „Respekt vor der jungen Mannschaft von Buxtehude, Respekt an unser Team für diese Leistung. Ich bin echt stolz auf unsere Mannschaft“, kommentierte BVB-Abteilungsleiter Andreas Heiermann.
Sein Stellvertreter Andreas Bartels sagte zum Erfolg in Oldenburg, nur 48 Stunden nach dem Spiel gegen die HSG Bensheim/Auerbach: „Das war eine starke Performance. Ich habe großes Vertrauen in unsere Mannschaft.“
Viel Nervosität prägte die Anfangsphase auf beiden Seiten. Fehlpässe, vergebene Chancen, wenig klare Angriffsaktionen, ehe der BVB nach rund fünf Minuten das Kommando übernahm, sich eine komfortabel anfühlende 5:1-Führung herausspielte. Buxtehude tat sich schwer in der Offensive Bewegung reinzubekommen, die disziplinierte Deckung des BVB gerade zu Beginn auseinanderzuziehen.
Starke Torhüterinnen
Und ausgelassene Tormöglichkeiten sowie viele Fehlpässe blieben das beherrschende Thema. Buxtehudes Torfrau Katharina Filter und Isabell Roch zeigten beide eine gute Leistung, hatten es dabei auch nicht immer allzu schwer. Viele unpräzise und teils viel zu schwach geworfene Abschlüsse sorgten für einfaches Spiel zwischen den Pfosten auf beiden Seiten.
Es entwickelte sich ein enges Spiel, Buxtehude blieb in Abschnitt eins immer dran an Schwarzgelb, schaffte den Anschluss. Der BVB wirkte behäbig.
„Wir sind gar nicht richtig da“, monierte André Fuhr im Timeout fünf Minuten vor Ende der ersten Halbzeit. Mehr Kommunikation, mehr Durchschlagskraft forderte der Coach beim Stand von 10:10. Doch er sah bis zum 12:12-Halbzeitpfiff nicht mehr viel davon.
Und plötzlich führte Buxtehude im zweiten Abschnitt zu Beginn mit zwei Toren. Filter brachte Dortmund zur Verzweiflung, der BVB wirkte müde, angeschlagen, machte viele einfache Fehler, die in den vergangenen Wochen kaum zu sehen waren. Es war vor allem Inger Smits, die für die gefährlichen Aktionen in der schwarzgelben Offensive verantwortlich war, das Team so antrieb.
Roch und Stockschläder kombinieren in Perfektion
Mit anhaltender Führung für Buxtehude stellte der BVB auf eine offensivere Defensivdeckung um, ließ mehr Wille in den eigenen Offensivaktionen erkennen, die mit der ersten Führung des zweiten Durchgangs in der 40. Minute belohnt wurde (17:16), Rechtsaußen Kelly Vollebregt traf. Zuvor und auch im Anschluss funktionierte das Zusammenspiel zwischen Roch und Linksaußen Johanna Stockschläder in Perfektion und führte zu zwei Treffern. Borussia spielte sich eine Vier-Tore-Führung heraus, zeigte plötzlich das Gesicht des Spitzenteams. Hinten kompromisslos, vorne eiskalt. Vor allem Stockschläder nahm Fahrt auf, traf insgesamt sieben Mal.
„Wir haben in den ersten 40 Minuten zu wenig investiert“, resümierte André Fuhr, „dann haben wir es relativ schnell entschieden. Über 60 Minuten haben wir es nicht gut gemacht, aber alle haben sich reingehangen und dafür gesorgt, dass wir den Sieg holen.“
Die Spannung nahm der BVB in den letzten 15 Minuten immer mehr raus, ließ die angebaute Führung nie zu eng werden und sicherte sich so den 28:21-Erfolg gegen den Tabellenzehnten. Spiel 18, Sieg 18. Der BVB taumelte zwar eine Zeit lang, fand aber rechtzeitig wieder den Stand und geht weiter entschlossenen Schrittes in Richtung Deutscher Meisterschaft.
BVB: Duijndam, Roch, ten Holte – Grijseels (4/1), Monti Danielsson (2), van Zijl, Smits (6), Abdulla (2/2), Stockschläder (7), Freriks, Dulfer (1), van der Heijden (4), Vollebregt (1), Rode, Bleckmann (1)