E-Bike, Dienstrad, Leasing – Zehn Tipps zum Fahrradkauf vom Experten

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E-Bike, Dienstrad, Leasing – Zehn Tipps zum Fahrradkauf vom Experten

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Worauf sollte beim Kauf des neuen Fahrrads geachtet werden und wie funktioniert Bike-Leasing? Unser Experte beantwortet die zehn wichtigsten Fragen.

Ahaus

, 11.08.2021, 10:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Immer mehr Menschen steigen aufs Fahrrad um. Es ist umweltschonend und hält fit. Wohin geht der Trend und was muss beachtet werden, wenn das Rad mit in den Urlaub soll? Über das und mehr klärt Experte Dieter Gewers von Zweirad Gewers im Interview auf.

Die Technologie der Fahrräder und E-Bikes macht große Sprünge vorwärts – Welche neuen Entwicklungen erkennen Sie und wo liegen derzeit die Trends?

„Der Trend in der Mobilität geht aktuell zum E-Bike und Fahrrad, egal ob Trekking-, City- oder Lastenrad, anstelle zum Zweitwagen. Wenn wir vom optischen oder technischen Trend sprechen, geht die Tendenz hier zu breiteren Reifen, einem im Rahmen installierten Akku und einer großen Reichweite. Navigationssysteme gehören mittlerweile auch ganz vorne mit dabei.“

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Haben Sie in den vergangenen Monaten ein verändertes Mobilitätsverhalten bei Ihren Kunden feststellen können?

„Das E-Bike beziehungsweise Fahrrad ist ein wichtiges Mittel zur Fortbewegung. Dies hat sich während der Corona-Zeit nochmal verstärkt. Fahrgemeinschaften wurden aufgelöst, Bus und Bahn wurden reduzierter genutzt. Dafür hat insbesondere das E-Bike nochmal einen großen Sprung nach vorne gemacht, um von A nach B zu kommen, aber auch um seine Freizeit zu gestalten.“

Das Rad wird zunehmend für den Weg zur Arbeit genutzt. Welche Möglichkeiten gibt es, ein Dienstrad zu leasen?

„Das Leasing findet nur über den Arbeitgeber statt. Wenn es doch noch Unternehmen gibt, die kein Leasing anbieten, fragen Sie Ihren Händler nach einer Finanzierung. Dies ist mittlerweile auch eine gängige Möglichkeit an Ihr Traum-Bike zu kommen.“

Ein Dienstrad kann im Vergleich zum Kauf bis zu 40 Prozent günstiger sein, sagt der Experte.

Ein Dienstrad kann im Vergleich zum Kauf bis zu 40 Prozent günstiger sein, sagt der Experte. © Unsplash

Welche Vorteile bietet das Leasing?

„Radfahren ist gut für die Gesundheit. Aber auch gut für den Geldbeutel Ihrer Mitarbeiter. Durch die Gehaltsumwandlung reduziert sich das zu versteuernde Bruttogehalt und somit auch die Sozialabgaben und Steuern. Man spart die lästige Parkplatzsuche und hält sich fit.

Bike-Leasing gehört zu einem modernen Gesundheitsmanagement sowie zu jedem nachhaltigen Mobilitätskonzept dazu.“

Wie lässt sich überprüfen, ob das Rad die richtige Größe hat und man eine gesunde Sitzposition einnimmt?

„Die richtige Größe aber auch die gesunde Sitzposition sind ein sehr komplexes Thema. Die richtige Sitzposition ist abhängig vom Fahrstil. Fahre ich ein Trekking-, City-, Rennrad oder Mountainbike?

Hinzu kommt es ja auch auf den Fahrer selbst an. Gibt es zum Beispiel gesundheitliche Vorgeschichten, auf die zu achten ist, um eine von vielen Möglichkeiten zu nennen. Am besten lassen Sie sich bei Ihrem Händler des Vertrauens beraten. Dieser kann Ihnen dann die besten Möglichkeiten offenlegen.“

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Helme retten Leben. Doch woran erkennt man einen qualitativ hochwertigen Fahrradhelm?

„Wichtig hier ist, dass der Helm geprüft ist. Dies erkennen Sie an dem CE-Zeichen am Helm. Es ist aber nicht nur wichtig, dass der Helm geprüft ist, sondern auch die Passform. Jeder Helm sitzt anders und hat auch andere Schwerpunkte. Nicht jeder Mensch hat die gleiche Kopfform, also sitzt nicht jeder Helm bei jedem gleich gut. Sitzt der Helm nicht richtig und ist nicht richtig eingestellt, kann er auch nicht zu 100 Prozent schützen. Man sollte einen Helm immer ausprobieren. Er sollte zudem weder drücken noch ein unangenehmes Gefühl vermitteln.

Es gibt aber auch die Alternative eines Fahrrad-Airbags, wie zum Beispiel den der Firma Hövding. Er wird wie ein Kragen um den Hals getragen, kontrolliert die Bewegungen des Fahrers und bläst sich im Falle eines Unfalls wie ein Airbag auf, der sich schützend um den Kopf legt.“

Das passende Rad ist gefunden und ein Helm auch, aber die Auswahl an zusätzlichem Zubehör und Ausrüstung ist groß. Welche Ausrüstung sollte heute keinesfalls mehr fehlen?

„Wenn das richtige Bike gefunden ist, ist das wichtigste Zubehör ein vernünftiges Schloss, um sein Traum-Bike richtig anketten zu können und es vor Diebstahl zu schützen. Es sollte aber auch keine Tasche oder Korb am Bike fehlen, um sein Hab und Gut zu transportieren, sei es auf einer Tour oder beim Einkauf.

Empfiehlt sich eine regelmäßige Überprüfung des Rads in einer Werkstatt?

Ja, viele Bauteile sind mittlerweile so komplex, das sie nicht mehr vom Laien gewartet werden können. Wir empfehlen einen jährlichen Besuch in der Fachwerkstatt.“

Was muss beachtet werden, wenn das Rad mit in den Urlaub genommen werden soll?

„Vor dem Urlaub sollte ich, wie beim Auto, auch bei meinem Bike eine Prüfung nach den Unfallverhütungsvorschriften (UVV) durchführen lassen. Dort wird geschaut, ob noch etwas vor dem Urlaub gemacht werden muss.

Zum Gepäck würde ich immer einen Ersatzschlauch sowie Luftpumpe und Flickzeug mitnehmen. Für den Transport empfiehlt sich immer ein geeigneter Träger. Wichtig ist, dass nicht überladen wird. Hier reicht ein Blick auf das Typenschild und in die Fahrzeugpapiere.“

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Wann ist der richtige Zeitpunkt, Kindern das Fahrradfahren beizubringen?

„Das Fahrradfahren-Lernen ist ein schleichender Prozess. Es fängt hier schon in ganz jungem Alter an. Das erste Fahrzeug schult dem Kind das Lenkverhalten und es kann lernen, sich leicht auszubalancieren. Meistens geht es hier schon im Alter von einem Jahr los.

Mit anderthalb bis drei Jahren geht es mit dem Laufrad weiter. Hier wird das Gleichgewicht geschult, sodass man beim Fahrrad keine Stützräder mehr braucht. Das Trampeln ist oft schnell gelernt und schon bald kann die erste kleine Radtour starten.“