Wer viel verdient, kommt schwerer an ein städtisches Baugrundstück

© Christian Bödding

Wer viel verdient, kommt schwerer an ein städtisches Baugrundstück

rnBaugrundstücke in Ahaus

Die Stadt vermarktet 77 Grundstücke im Baugebiet Hoher Kamp West. Aktuell liegen 20 Bewerbungen vor. Wer Interesse hat, sollte sich mit den Vergabekriterien befassen und Fristen beachten.

Ahaus

, 13.10.2019, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Frist für Bauwillige läuft: Noch bis zum 15. November können sich potenzielle Häuslebauer bei der Stadt Ahaus für ein Baugrundstück im neuen Baugebiet Hoher Kamp West bewerben.

Das Baugebiet umfasst insgesamt 77 Grundstücke. Davon können 55 Flächen mit Einfamilienhäusern bebaut werden. Hinzu kommen vier Grundstücke für Doppelhäuser und 18 Reihenhausgrundstücke.

Bis Mittwochnachmittag lagen der Stadtverwaltung 20 Bewerbungen vor, erklärte Stefan Hilbring von der Pressestelle der Stadt auf Anfrage unserer Redaktion. Seit Ende September wird das Baugebiet vermarktet.

Vor allem Bewerber aus Ahaus

Wie viele der Bewerber aus Ahaus kommen, dazu konnte Stefan Hilbring am Mittwoch keine detaillierten Angaben machen. „Nur grob, die meisten“, teilte er mit.

Um einen städtischen Bauplatz können sich Personen bewerben, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, den Bauplatz mit einem Haus zur Eigennutzung bebauen und in den letzten fünf Jahren nicht über Wohneigentum oder Wohnbaugrundstücke in Ahaus verfügten.

Bei der Vergabe der Grundstücke – der Quadratmeterpreis voll erschlossen liegt bei 146,08 Euro – kommen die Richtlinien zum Zuge, die der Rat im November vergangenen Jahres beschloss.

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Die Flächen werden nach einer Rangfolge vergeben, die anhand eines Punktesystems ermittelt wird. Alleinstehende erhalten zum Beispiel null Punkte.

Verheiratete bekommen 20 Punkte und für nicht volljährige Kinder in der Haushaltsgemeinschaft gibt es jeweils zehn Punkte. Wer seinen Hauptwohnsitz seit mindestens vier Jahren ununterbrochen in Ahaus hat, bekommt vier Punkte und für jedes weitere Jahr einen Punkt (maximal 30). Personen, die ihren Hauptberuf in der Stadt Ahaus ausüben, bekommen je Antragsteller jeweils fünf Punkte.

Punktabzug

Bewerbungen, bei denen das Jahreseinkommen der Haushaltsgemeinschaft den Gesamtbetrag von 120.000 Euro unterschreitet, erhalten zehn Punkte.

Punktabzüge gibt es für auswärtige Interessenten, die schon über Wohneigentum verfügen (minus 15 Punkte).

Die Stadt wird etwa zwei Wochen nach Ablauf der Bewerbungsfrist über die Vergabe der Grundstücke entscheiden. „Es wird eine Rangliste nach den Vergabekriterien erstellt“, hieß es dazu von Stefan Hilbring.

Anfragen zu den Kriterien oder dem Bewerbungsbogen habe es bislang noch nicht gegeben, informierte er.

So fragt die Stadt nicht nur das Jahresbruttoeinkommen ab, sondern möchte unter anderem auch wissen, wann geplanter Baubeginn ist. Auch Infos zu den derzeitigen Wohnverhältnissen sollen mitgeteilt werden.

Bauinteressenten können zudem besondere Gründe für eine bevorzugte Berücksichtigung anführen.

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Die Stadt gibt den Käufern vor, dass das erworbene Baugrundstück innerhalb von zwei Jahren nach Abschluss des Kaufvertrages mit einem Wohngebäude bebaut werden muss.

Die Erschließung der Grundstücke im neuen Baugebiet erfolgt in zwei Bauabschnitten. Im ersten Abschnitt können laut Stefan Hilbring 43 Grundstücke bebaut werden. Die Grundstücke im zweiten Bauabschnitt folgen voraussichtlich Anfang kommenden Jahres.

Nur noch zwei Flächen im Angebot

Wie eng die Angebotslage an städtischen Baugrundstücken ist, macht folgende Auskunft der Verwaltung deutlich: Aktuell gibt es neben den Flächen im Baugebiet Hoher Kamp West nur noch zwei vermarktbare Grundstücke an der Eper Straße in Graes.