Anlieger halten die Zellerstraße für eine Fehlplanung

© Christian Boedding

Anlieger halten die Zellerstraße für eine Fehlplanung

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Die Anlieger der Zellerstraße fürchten, durch das geplante Baugebiet Hoher Kamp West, 2.Abschnitt, massiven Verkehrsbelastungen ausgesetzt zu werden. Ihre Sorgen begründen sie mit mehreren Argumenten.

Ahaus

, 21.09.2018, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eugen Dräger und mit ihm über 20 Anlieger der Zellerstraße machen sich Sorgen. Was sie umtreibt, ist die Verkehrsführung für das geplante Baugebiet Hoher Kamp West, 2.Abschnitt. Die Anlieger befürchten, dass der Baustellenverkehr ihre eh schon arg strapazierte Straße weiter ruiniert und die Verkehrsbelastung deutlich zunimmt.

Besagte Anlieger wohnen im unteren Teil der Zellerstraße, von der Einmündung Ikemannstraße bis zur Einmündung Falkenweg. Geplant ist, dass die Zellerstraße im oberen Teil in das neue Baugebiet führt. Dass sämtlicher Baustellenverkehr nur von der Hamalandstraße/Wessumer Straße/Ikemannstraße ins neue Baugebiet fährt, glauben Eugen Dräger und die Anlieger nicht. Sie glauben vielmehr, dass die Fahrzeuge aus Richtung Stadt über den Vredener Dyk und den Langen Kamp – und eben die untere Zellerstraße – in den Hohen Kamp fahren werden.

Zu wenig Platz

Bei einem Ortstermin mit der Münsterland Zeitung machen sie ihrem Unmut Luft. Eugen Dräger fasst den Ärger der Nachbarn zusammen. „Unser Teil der Zellerstraße ist eine einzige Fehlplanung. Die Straße ist hier viel zu schmal und hat nur einseitig einen Bürgersteig.“ Begegnungsverkehr müsse teilweise in die Ausfahrten oder auf die wenigen Stellplätze, vier an der Zahl, ausweichen. Eugen Dräger: „Wenn hier noch 40-Tonner Baumaterial ins neue Baugebiet bringen oder Bullis von Handwerkerfirmen entgegenkommen, dann ist die Straße dicht.“ Das sei nicht hinnehmbar.

„Wie soll da gerade morgens zu Stoßzeiten noch der Verkehr fließen? Wie soll die Sicherheit unserer Kinder gewährleistet werden?“ Hinzu komme später der zusätzliche Verkehr von und zu 80 weiteren Einfamilienhäusern. Es sei schon jetzt ein Armutszeugnis für die Stadt, wie die Straße aussehe, sagt Eugen Dräger. Das habe mehrere Gründe. „Die Straße ist gepflastert, das ist eine Fehlplanung, weil sie – obschon als Spielstraße mit Schrittgeschwindigkeit ausgewiesen – neben der Ikemannstraße die Hauptverkehrsader für das ganze Wohngebiet ist.“

Die Anwohner haben Angst, dass Baufahrzeuge sich bald durch die enge Zellerstraße quetschen.

Die Anwohner haben Angst, dass Baufahrzeuge sich bald durch die enge Zellerstraße quetschen. © Eugen Dräger

Die Ikemannstraße hingegen sei geteert und so breit, dass zwei Fahrzeuge sich problemlos begegnen könnten. „Und sie hat beidseitig einen Bürgersteig.“ Zudem verfüge die Ikemannstraße über wesentlich steilere Aufpflasterungen. „Da müssen sie mit 6 km/h drüber, obwohl dort Tempo 30 ist. Umgekehrt können sie hier über die Aufpflasterungen problemlos mit 30 km/h fahren, obwohl nur 6 km/h erlaubt sind.“

Pflaster verschoben

Dass sich das Pflaster wegen der Verkehrsbelastung seit dem Endausbau 2013 schon deutlich verschoben habe, darauf weisen die Anlieger nur am Rande hin. „Wenn jetzt noch der Baustellenverkehr hinzukommt, dann können sie die Straße grundsanieren.“ Die Anlieger befürchten, dass sie das mitfinanzieren müssen. Viele Fragen sind für die Anlieger offen. Eugen Dräger hatte in der jüngsten Ratssitzung sein Einwohnerfragerecht genutzt, um Bürgermeisterin Karola Voß die drängendsten vorzutragen.

Die Antwort der Bürgermeisterin: Die Ikemannstraße und Zellerstraße seien dafür bestimmt, den zusätzlichen Verkehr aufzunehmen. Im Hinblick auf die Dimensionierung seien diese ebenfalls dazu geeignet. Eugen Dräger dazu: „Das mag für den oberen Teil der Zellerstraße gelten, nicht für unseren.“

Laut Bürgermeisterin soll der Baustellenverkehr ausschließlich über die Hamalandstraße/Ikemannstraße geführt werden. Baustellenverkehr über die Zellerstraße/Falkenweg/Langen Kamp oder Milanweg/Bockhorn sei nicht erforderlich. Sollte es doch dazu kommen, werde er zu gegebener Zeit durch geeignete Maßnahmen wie Beschilderung und Absperrungen unterbunden.

Provisorische Verbindung

Karola Voß: „Um Baustellenverkehr im bestehenden Teil des Wohngebietes Hoher Kamp zu vermeiden, werden zwei Planstraßen provisorisch miteinander verbunden, solange bis eine vorgesehene Anbindung an die Hamalandstraße erfolgt.“ So würden die umliegenden Wohngebiete und der bestehende Teil des Wohngebiets Hoher Kamp vom Baustellenverkehr unberührt bleiben.

Der CDU-Fraktion und den Anliegern reichten die Aussagen der Bürgermeisterin nicht. Über die Verkehrsführung soll im zuständigen Fachausschuss diskutiert werden. Eugen Dräger: „Wir wollen eine klare Regelung und keine Maßnahmen erst zu gegebener Zeit. Wir wollen sie vorher.“