AHG-Schulseelsorgerin Stephanie Müller hat sich zur Trauerbegleiterin weitergebildet.

© Johannes Schmittmann

Stephanie Müller steht AHG-Schülern bei Schicksalsschlägen zur Seite

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Stephanie Müller ist Seelsorgerin und Lehrerin am Alexander-Hegius-Gymnasium. Um bei Schicksalsschlägen noch besser reagieren zu können, hat sie sich nun zur Trauerbegleiterin weitergebildet.

Ahaus

, 28.06.2020, 19:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Stephanie Müller ist seit 2012 Schulseelsorgerin am Alexander-Hegius-Gymnasium (AHG). Wenigstens einmal pro Wochen suchen Schülerinnen und Schüler bei ihr Rat. „Eher sogar noch öfter“, sagt sie im Gespräch mit der Redaktion. Sie steht zur Seite, wenn es kleine oder größere Probleme gibt. Egal ob zu Hause oder in der Schule. Das wissen die Schüler, das wissen aber auch Stephanie Müllers Kollegen.

„Es ist schon so, dass andere Lehrer auf mich verweisen, wenn sie in der Klasse etwas mitbekommen. Dafür bin ich aber auch da und ausgebildet“, sagt die Seelsorgerin. Nun hat sie bei einer Weiterbildung ihre Fähigkeiten und ihr Wissen vertieft.

Sechsmonatiger Aufbau-Lehrgang abgeschlossen

Während des sechsmonatigen Aufbau-Lehrgangs wurde unter anderem der Umgang mit unterschiedlichen Krankheitserfahrungen und Todesarten besprochen. Außerdem ging es nicht nur um die Trauerbegleitung nach Todesfällen, sondern auch um Trauererfahrungen im Trennungs- und Scheidungsfall. „Davon ist schließlich jedes zweite Kind betroffen“, sagt Stephanie Müller.

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Zusammen mit 13 weiteren Teilnehmern aus unterschiedlichen pädagogischen und hospizlichen Bereichen hat Stephanie Müller in der vergangenen Woche die Qualifizierung zur Kinder-, Jugend- und Familientrauerbegleiterin erfolgreich abgeschlossen.

„Das war mir einfach wichtig“

„Diese Weiterbildung war mir einfach wichtig“, erklärt die Diplom-Theologin. Das AHG hat schließlich mit seinem Leitsatz zum gesundheits- und umweltbewussten Leben festgeschrieben, dass die körperliche und seelische Gesundheit der Schüler geschützt werden muss.

„Dazu gehört, dass im Falle eines Verlustes oder belastenden Lebenssituation auch der Lebensraum Schule seinen Beitrag leisten möchte, um Kindern und Jugendlichen zur Seite zu stehen“, sagt sie. Dass diese Kompetenzen nicht nur in der Theorie gefragt sind, hat Stephanie Müller in ihren acht Jahren am AHG zu Genüge erlebt.

Zwei Schüler tödlich verunglückt

„Vor wenigen Jahren sind innerhalb kürzester Zeit zwei Schüler tödlich verunglückt. Das hat die Schule erschüttert. Da war man als Seelsorgerin an vielen Stellen gefragt.“ Auch während des Corona-Shutdowns stand sie im engen Kontakt mit den Schülern. „Diese Zeit war nicht für alle Familien einfach. Da hat es auch mal gekracht“, berichtet sie.

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Kurzerhand bot sie einen Online-Seelsorge-Chat an, bei dem sich jeder direkt und vertraulich an sie wenden konnte. „Die Themen Not und Trauer sind durch Corona ja nicht weg“, sagt Stephanie Müller. Nun freut sie sich aber darauf, wieder in den direkten Kontakt mit den Schülern treten zu können. „Denn das persönliche Gespräch ist nicht zu ersetzen.“

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