Stadtrat ebnet Weg für den Wiederaufbau
Spieker Averkotte
Der Heimatverein Graes möchte den Spieker Averkotte wieder aufbauen. Und zwar zwischen dem Kotten und der Schirmschoppe am Hefflers Kotten mitten in Graes. Rund 202.000 Euro plant der Verein für den Wiederaufbau des historischen Gemäuers. Bis zu 120.000 Euro sollen davon aus der Stadtkasse fließen.

Bernhard Wessling (l.), Vorsitzender des Heimatvereins Graes und die Graeser Ortsvorsteherin Margarete Enste (CDU) zeigen einen ersten groben Entwurf des Spiekers. Er soll die Lücke zwischen Kotten und Schirmschoppe schließen.
Geld, das der Rat der Stadt Ahaus am Mittwochabend in den kommenden Haushalt eingestellt hat. Und zwar einstimmig. Vorausgegangen war dem Ratsentscheid eine Diskussion im Kulturausschuss am Dienstag. Dort hatte Alois Helling (WGW) von der Verwaltung eine Antwort auf die Frage gefordert, ob sich die Stadt so ein Engagement denn leisten könne.
Das könne er nicht beantworten, hatte Verwaltungsvorstand Christoph Almering geantwortet. "Das ist eine politische Entscheidung", sagte er. Diese Entscheidung wollte Helling nicht mittragen - und stimmte als einziger gegen den Antrag.
"Brauchten Entscheidung"
Für Bernhard Wessling, Vorsitzender des Heimatvereins Graes heißt das jetzt, dass es weitergehen kann mit der Planung. Gestern, am Tag nach dem Votum im Rat, ist er sichtbar erleichtert über die positiven Nachrichten: "Wir brauchten diese Entscheidung vom Rat , um unseren Spendern sagen zu können, wann es losgeht", so Wessling. Die hatten bisher rund 40000 Spenden schriftlich zugesagt.
Außerdem hat der Heimatverein noch die abgetragenen Steine und zugeschnittene Holzbalken des Spiekers eingelagert. "Auch die halten sich nicht ewig", so Wessling. Wäre es in diesem Jahr mit der Planung nicht voran gegangen, hätte er für den Heimatverein das Projekt wieder zurückgezogen, sagt er im Gespräch mit der Münsterland Zeitung.
Schwer beschädigt
Der Spieker Averkotte war 2007 durch den Sturm Kyrill schwer beschädigt und später durch den Heimatverein abgetragen worden. Seit 2009 laufen Planungen, um ihn wieder aufzubauen. "Jetzt haben wir es endlich geschafft", freut sich der Heimatvereins-Vorsitzende.
Nach dem grünen Licht aus dem Rat können jetzt die Planungen verfeinert werden. Die existieren bisher zwar nur grob, versprechen aber viel, wie die Graeser Ortsvorsteherin Margarete Enste (CDU) erklärt: So soll der Spieker samt des traditionellen Steinbackofens für Vorführungen zum klassischen Brotbacken dienen. Im Obergeschoss soll das Film- und Videoarchiv des Heimatvereins untergebracht werden.
Kraftakt für Heimatverein
Wessling schätzt, dass die Bauarbeiten im kommenden Frühjahr beginnen können. "Für den Heimatverein wird das dann noch einmal ein Kraftakt", sagt er - und spricht dabei aus Erfahrung: "Der Wiederaufbau des Kottens vor 14 Jahren war schon viel Arbeit. Und damals hatten wir noch eine ganz andere Bereitschaft für ehrenamtliche Arbeit." Die sinkende Bereitschaft und die knapper werdende Zeit sei eben langsam auch auf dem Dorf zu spüren.
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